Wahlen und Ehrungen beim Kreisfischereiverein (von links): Rainer Leutsch (bisher zweiter Vorsitzender), Axel Brüstle (neuer zweiter Vorsitzender), Vorsitzender Theo Medel, Ewald Adrian (50 Jahre), Frank Oertel (50 Jahre), Jean Louis Preisser (20 Jahre) und Bernd Finkbeiner (40 Jahre). Foto: Braun Foto: Schwarzwälder-Bote

Kreisfischereiverein Freudenstadt übt bei Hauptversammlung Kritik an Jagdgesetz

Von Monika Braun

Baiersbronn. Gut besucht war die Hauptversammlung des Kreisfischereivereins Freudenstadt im Rosensaal, bei der auch Wahlen und Ehrungen anstanden. Rund 60 Mitglieder waren gekommen.

Vorsitzender Theo Medel zog in seinem Jahresbericht eine positive Bilanz, lediglich der Einbruch ins Vereinsheim sei ein unerfreuliches Ereignis im abgelaufenen Vereinsjahr gewesen. Erfreulich seien die positive Entwicklung der Mitgliederzahlen und die Verstärkung bei den Jungfischern. Insgesamt traten zwölf neue Mitglieder ein.

Das Aufstellen eines Krötenzauns im Bereich der Fischerhütte und das Verbandsjugendlager gehörten zu den erfolgreichen Aktionen, die auch über die Vereinsgrenzen hinaus Lob und Beachtung einbrachten. Der Vorbereitungslehrgang zur Fischerprüfung war mit 44 Teilnehmern gut besucht und habe zu einigen Neueintritten in den Verein geführt, informierte Medel.

Die Erweiterung des Vereinsheims wurde fertiggestellt und das Dachgeschoss als Unterrichtsraum für die Jungfischer ausgebaut. Im laufenden Vereinsjahr sei geplant, eine neue Stahltreppe zu installieren und kleine Veränderungen am Feuchtbiotop vorzunehmen.

Die Änderung des Jagdgesetzes sieht Medel als kritisch an. "Wir Fischer sind die nächsten, die dran sind, man arbeitet an einer neuen Fischereiordnung", erklärte Medel. Kassenwart Andreas Dieth verkündete einen soliden Kassenbestand. Hauptsächlich resultierten die Einnahmen aus den Mitgliedsbeiträgen und der Aufnahmegebühr. Auch die Verpachtung der Fischerhütte habe sich positiv auf die Finanzen ausgewirkt.

Der für die Teichanlagen zuständige Gewässerwart Jürgen Koloska zeigte auf, dass wieder viele Fische in die Teichanlage eingesetzt wurden.

Über 1000 Fische wurden gefangen, dabei war der größte Fang ein Hecht mit einer Länge von 102 Zentimetern und einem stattlichen Gewicht von 10,8 Kilo. Eine Algenplage hatte der Teichanlage rein optisch zu schaffen gemacht, doch sie sei für Fische und Gewässer ungefährlich gewesen und im Herbst wieder verschwunden.

Für Volker Kallfass, Gewässerwart der Fließgewässer, verlas zweiter Vorsitzender Rainer Leutsch den vorgefertigten Bericht. Umfangreiche Besatzmaßnahmen mit Brütlingen und Jährlingen seien vorgenommen worden. Die Äsche sei der Leitfisch in der Murg, dank des Kormorans sei dieser jedoch vom Aussterben bedroht. Laut Fanglisten wurden 135 Fische in der Murg geangelt, dabei sei mit 1,35 Kilo eine Bachforelle der schwerste Fisch im vergangenen Jahr gewesen. Ein Äschensterben hätten Fachleute auf den milden Winter zurückgeführt. Der Naturschutzbeauftragte des Vereins, Günther Weissinger, lobte die erfolgreiche Rettung von rund 2000 Amphibien im Bereich der Fischerhütte. "Die Beteiligung war immer gut", so Jugendleiter Eckhard Weil, der über zahlreiche Aktivitäten und Kursangebote für die Jungangler berichtete. Ein voller Erfolg sei das Verbandsjugendlager gewesen, an dem mehr als 100 Jugendliche und ihre Jugendleiter teilgenommen hatten.

Rainer Leutsch gab sein Amt als zweiter Vorsitzender ab. Roland Brüstle wurde als sein Nachfolger bestimmt. Als neuer stellvertretender Jugendleiter wurde Branko Dragicevic gewählt.

Acht Mitglieder ehrte Theo Medel für ihre langjährige Treue zum Verein. Ewald Adrian und Frank Oertel wurden für 50 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet. Bernd Finkbeiner und Hugo Klumpp wurden für 40 Jahre geehrt. Axel Dussle, Cristian Beuter, Jean Louis Preisser und Michael Dussle sind seit 20 Jahren im Verein.