Erneut müssen sich Autofahrer auf eine Sperrung der B 462 gefasst machen. (Archivfoto) Foto: Braun

Vertreter des Regierungspräsidiums informieren über Sanierungsarbeiten - und müssen sich Krik anhören.

Wieder einmal steht eine Vollsperrung der Bundesstraße 462 aufgrund von Fahrbahnsanierungen an. Bei einer Informationsveranstaltung dazu mussten sich die Vertreter des Regierungspräsidiums auch Kritik anhören.

Baiersbronn. Das Regierungspräsidium Karlsruhe hatte auf Wunsch der Gemeindeverwaltung zu einer Informationsveranstaltung ins Kurhaus Röt eingeladen. Viele interessierte Bürger waren gekommen, um über die geplante Maßnahme nähere Informationen von den Fachleuten zu bekommen. Ortsvorsteherin Andrea Heinsohn freute sich über die gute Teilnahme und betonte, dass eine Vollsperrung nicht der Wunsch des Ortschaftsrats gewesen sei. Doch es gebe Argumente dafür.

Diese legte Erik Lang vom Regierungspräsidium dar, indem er die gesamte Maßnahme erklärte. Die Sanierung erstrecke sich über insgesamt 2,5 Kilometer, der Beginn sei in Röt an der Abzweigung der Schönegründer Straße; das Ende liege am Abzweig der Landesstraße 350. Die Gesamtkosten liegen bei rund 1,3 Millionen Euro. Sandy Rost, ebenfalls vom Regierungspräsidium Karlsruhe, erläutere die geplanten Bauabschnitte. Es sei eine Vollsperrung der Bundesstraße 462 vom 31. Juli bis zum 10. September notwendig.

"Wir versuchen, die Einschränkungen für die unmittelbar betroffenen Anlieger so gering wie möglich zu halten, aber in den Kalenderwochen 34 und 35 wird es einzelne Tage geben, an denen die Häuser nicht anfahrbar sind", so Sandy Rost. Weiter verwies sie auf den geplanten Gehwegrückbau zwischen Ortsende Röt Richtung Huzenbach und dem Abzweig Kreisstraße auf einer Länge von rund 1000 Metern. Dies sollte im Verlauf der anschließenden Diskussion noch auf heftige Kritik stoßen.

Bedenken wegen Verkehrsaufkommen

Doch zunächst wurden aus den Reihen des komplett anwesenden Röter Ortschaftsrats Bedenken gegen ein verstärktes Verkehrsaufkommen in der Schönegründer Straße geäußert.

Die modernen Navigationssysteme würden eine mögliche Umleitung über die enge Ortsstraße ausweisen. Sandy Rost teilte mit, dass sowohl aus Richtung Klosterreichenbach als auch aus Richtung Huzenbach große Durchfahrtsverbotsschilder aufgestellt würden. "Die Umleitungsstrecke verläuft über die Landesstraße 409, die Bundesstraße 294 und die Landesstraße 350", so Rost (also über die Landesstraße bei Klosterreichenbach oder die Schöne-gründer Steige).

Ortsvorsteherin Andrea Heinsohn bat Tim Rieckert von der ausführenden Baufirma Strabag, die Gründe für die Vollsperrung zu nennen. "Ich war für eine Ampellösung, aber die ist nicht möglich", so Heinsohn. "Zum einen leidet die Qualität des Asphalts, und die Sicherheit meiner Leute ist aufgrund der Enge der Fahrbahn bei einer einseitigen Befahrung nicht gegeben", sagte Rieckert.

"An der Schönegründer Straße liegt ein Kindergarten und ein Spielplatz, hier wird der Starkverkehr durchfahren, an die Sicherheit der Arbeiter wird gedacht, aber an die unserer Kinder nicht", so eine Stimme aus dem Publikum. Erik Lang versprach, das Problem mitzunehmen und mit dem Landratsamt, der zuständigen Verkehrsbehörde für die Schönegründer Straße, zu besprechen. Möglicherweise werde diese nur für den Anliegerverkehr freigegeben.

"Was ihr euch beim Rückbau des Gehwegs gedacht habt, weiß ich nicht", polterte ein Anlieger und forderte, den Gehweg zu erhalten. "In Sachen Gehwegrückbau sind wir noch nicht durch, das muss noch diskutiert werden", so Andrea Heinsohn. Auch Erik Lang betonte, dass dies ein schwieriges Thema sei. Der vorhandene Seitenstreifen entspreche nicht den Vorschriften, finanziell sei bei einer Erneuerung auch die Gemeinde gefragt. Ordnungsamtsleiter Roland Seefried betonte, dass beide Parteien – sowohl Gemeinde als auch Regierungspräsidium – hier in der Pflicht seien, eine Lösung zu finden. "Es muss die finanzielle Seite geprüft werden, und der Gemeinderat muss zustimmen", so Seefried.

Rettungswege und Parkmöglichkeiten wurden ebenfalls diskutiert. "Wir versuchen in enger Abstimmung mit den Anliegern, die Maßnahme zu realisieren. Es wird nur wenige Tage geben, an denen ein Haus nicht erreichbar ist. Passiert da ein Unfall, muss man eben über den heißen Asphalt fahren", sagte Rieckert. Ebenso verhalte es sich mit Betrieben und Geschäften. Hier sollen verträgliche Lösungen gefunden werden. Auf Nachfrage, ob denn seitens der Gemeinde eine Sanierung der Schönegründer Straße nach der Baumaßnahme in Frage komme, teilte Seefried mit, dass er diesen Wunsch wohlwollend weitergeben werde.