LSV-Vorsitzender Alfons Gimber (links)und Nabu-Landesvorsitzender Johannes Enssle. Foto: Werthenbach

Landesschafzuchtverband (LSV) und Naturschutzbund (Nabu) präsentieren Ergebnisse von Zweijahresprojekt.

Baiersbronn - Der Südwesten bereitet sich auf die Rückkehr des Wolfs vor: Landesschafzuchtverband (LSV) und Naturschutzbund (Nabu) Baden-Württemberg haben am Mittwoch ihre Erfahrungen zum Herdenschutz präsentiert. Die Tagung in Baiersbronn (Kreis Freudenstadt) bildete den Abschluss eines zweijährigen Projekts, in dem der Einsatz von Zäunen, Elektronetzen und Herdenschutzhunden getestet wurde.

200. 000 Euro hatte die Landesregierung dafür bereitgestellt. In zwei Schäfereibetrieben und einem Ziegenbetrieb kamen Herdenschutzhunde zum Einsatz, in einem weiteren Schäfereibetrieb testeten LSV und Nabu verschiedene Zaunvarianten.

Hoffen auf Zuschüsse

Bei der Auswahl der Betriebe habe man darauf geachtet, dass sie repräsentativ für die speziellen Bedingungen in Baden-Württemberg seien, betonte LSV-Vorsitzender Alfons Gimber: "Wir haben hier das Problem, dass von zehn Schäfereibetrieben jeder andere Voraussetzungen hat."

So gebe es Betriebe, die mit ihren Schafen – und künftig wohl auch mit Herdenschutzhunden – aufgrund der dichten Besiedlung durch Wohngebiete müssten. An den steilen Hängen im Schwarzwald etwa sei der Einsatz von Zäunen und Netzen besonders schwierig. Die Hunde müssten nach aufwendiger Ausbildung und Prüfung erst in die Betriebe integriert werden, erklärte Johannes Enssle, Vorsitzender des Nabu Baden-Württemberg. Daran müsse man ebenso weiterarbeiten wie an der Entwicklung von Zäunen und Netzen. Dafür gebe es inzwischen Prototypen, die mit konstanter Spannung und korrekter Höhe auf Wölfe eingerichtet seien.

Nun hoffen Schafzuchtverband und Naturschutzbund, dass die Landesregierung es ähnlich wie in Niedersachsen rechtlich ermöglicht, jedem Betrieb Zuschüsse in Höhe von 30.000 Euro pro Jahr für den Herdenschutz zu gewähren. Zudem müssten Land und Kommunen die Bevölkerung aufklären.