Der Kulturpark Glashütte Buhlbach soll weiterentwickelt werden. Foto: Baiersbronn Touristik Foto: Schwarzwälder-Bote

Kulturpark: Bund stellt 400 000 Euro für Projekt "Eingangsgebäude" bereit

Am Bund wird die weitere Ausgestaltung des denkmalgeschützten Ensembles Kulturpark Glashütte Buhlbach bei Obertal nicht scheitern. Dies teilen die beiden Abgeordneten Hans-Joachim Fuchtel und Saskia Esken aus Berlin mit.

Baiersbronn-Obertal. Im Haushaltsausschuss wurden auf Initiative des CDU-Abgeordneten Rüdiger Kruse vor wenigen Tagen weitere 400 000 Euro für das Projekt "Eingangsgebäude" bereitgestellt. Die Mittel stammen aus dem Förderprogramm des Bundes für denkmalgeschützte Projekte, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Der Abgeordnete Rüdiger Kruse aus Hamburg ist in der Unionsfraktion Berichterstatter für das Programm. Er hatte auf Initiative des Parlamentarischen Staatssekretärs Hans-Joachim Fuchtel vor zwei Jahren Baiersbronn besucht und das Gesamtprojekt Buhlbach analysiert. Kruse brachte dann den Antrag ein, Buhlbach mit einem Bundeszuschuss von 650 000 Euro zu fördern. Der Koalitionspartner SPD stimmte zu.

So lief es auch diesmal für die weitere Ausgestaltung des Ensembles. In mühsamer Kleinarbeit hatte Hans-Joachim Fuchtel die Beschlussfähigkeit für das Projekt vorbereitet, so die Pressemittelung weiter.

Wie die SPD-Abgeordnete Saskia Esken betont, war es angesichts der hohen Qualität des Gesamtkonzepts und insbesondere des aktuellen Projekts ein Leichtes, die Haushaltsexperten der SPD und namentlich den Biberacher SPD-Abgeordneten Martin Gerster zu überzeugen: "Hier kann man nur zustimmen!"

Ursprünglich war es die frühere Gemeinderätin Dora-Luise Klumpp, die den CDU-Politiker Hans-Joachim Fuchtel vor mehr als 15 Jahren um Unterstützung bat, Notmaßnahmen zu ergreifen, um die vom Zerfall bedrohte und denkmalgeschützte Kulisse zu retten. Der Abgeordnete motivierte Dora-Luise Klumpp zu ihrer großen Initiative, auf dem Gelände Projekte mit touristischer Perspektive anzugehen, denn, so Fuchtel, Baiersbronn könne diese Vielfalt gebrauchen.

Immerhin ist die Gemeinde eine bekannte Adresse, die zusammen mit anderen Tourismusgemeinden die Gäste aus nah und fern anzieht. So sieht es auch Saskia Esken, die mit Komplimenten dafür nicht spart, was sich seitdem alles entwickelt hat. Mit dem neuerlichen Zuschuss sind die Voraussetzungen geschaffen, dass die Gemeinde jetzt die Realisierung des zweiten Projekts auf dem Gelände prüfen kann.

Die Produktion von Sekt- und Champagnerflaschen in der Schwarzwälder Manufaktur hat eine äußerst interessante Geschichte als Industriedenkmal. Die Öfen für die Herstellung der Glasflaschen wurden damals mit Holz auf Temperatur gebracht. Im Zuge der Industrialisierung trat diese Energieart allerdings zunehmend in den Hintergrund. Man setzte in den Industriebetrieben und auch in den Glasbläsereien immer mehr Kohle zum Befeuern der Öfen ein. Von der Kohleförderung aber lag die Gemeinde Baiersbronn wiederum zu weit entfernt, so dass die florierende Herstellung von Champagnerflaschen verlagert wurde und in Buhlbach eine Ära zu Ende ging.

Baiersbronn. "Das ist ein großer Fortschritt in die richtige Richtung zur Fortentwicklung des Kulturparks Glashütte", freut sich Bürgermeister Michael Ruf über die gute Nachricht in Sachen Fördermittel für den Kulturpark Glashütte (siehe oben stehenden Bericht) und über die Möglichkeiten, die sich damit bieten.

Die schon für 2015 zugesagten Fördermittel in Höhe von 650 000 Euro seien noch nicht abgerufen worden, da bisher eine Eigenfinanzierung in gleicher Höhe die Voraussetzung dafür gewesen sei, erklärt Ruf. Doch inzwischen sei signalisiert worden, dass die Mittel auch ohne Eigenanteil abgerufen werden können, da die Gemeinde schon in der Vergangenheit viel Geld in den Kulturpark investiert hat.

Für die nun zusätzlich bereitgestellten Mittel ist laut Ruf allerdings eine Kofinanzierung notwendig. "Das werden wir jetzt in Angriff nehmen", sagt Ruf. Das Thema Glashütte und künftige Konzeption werde bei der nächsten Sitzung des Gemeinderats auf der Tageordnung stehen.

Mit den 650 000 Euro könne das historische ehemalige Gasthaus Löwen erhalten und gesichert werden, um später nach und nach weiter daran zu arbeiten, erklärt Ruf. Für eine komplette Sanierung des Gebäudes reiche das Geld nicht aus.

Für die 400 000 Euro soll laut ersten Plänen der Verwaltung mit einem neuen Gebäude die Eingangssituation verbessert werden, gekoppelt mit dem Shop und Veranstaltungsmöglichkeiten, so der Bürgermeister.

Mit der künftigen Weichenstellung für die Glashütte werde sich der Gemeinderat in der Sitzung am Dienstag, 20. Dezember, befassen.