Viel Arbeit in der Natur stand beim Schulprojekt des Nationalparks auf dem Programm. Foto: Gnädig

Ernährung und Nachhaltigkeit im Fokus: Pilotprojekt mit zwei Baiersbronner Schulen soll ausgebaut werden.

Baiersbronn - Ein Pilotprojekt zum Thema Nachhaltigkeit haben Mitarbeiter der Nationalparkverwaltung gemeinsam mit den zwei Baiersbronner Schulen entwickelt und erprobt.

»Unser Ziel war es, die Natur- und Wildnispädagogik mit Themen aus dem Bereich nachhaltige Entwicklung zu verbinden«, erklärt Thomas Fritz, einer von zwei Pädagogen im Nationalpark-Team. Gemeinsam mit seinem Kollegen Andreas Twardon und Martin Ehrlinger von der Bildungsregion Ortenau hat er das Pilotprojekt initiiert.

Unter dem Titel »Bildung für nachhaltige Entwicklung« – oder kurz: »BNE-Tage« – beschäftigte sich eine achte Klasse des Richard-von-Weizsäcker-Gymnasiums Baierbronn in der Jugendherberge Herrenwies drei Tage lang intensiv mit dem Thema Ernährung.

Auf dem Programm, das vom Klassenzimmer mitten hinein in die Wälder des Nationalparks führte, standen beispielsweise die Nährstoffaufnahme bei Pflanzen oder der Stoffkreislauf in der Natur. »Und dann ging es um die Verbindungen zu Themen wie saisonale Ernährung, fairer Handel und Klimaschutz«, erläutert Thomas Fritz.

Die Schüler suchten Antworten auf die Frage, was sich beim Thema Ernährung von der Natur lernen lässt – zum Beispiel, um zu einem gesunden Gleichgewicht zu finden. Zum Abschluss des Projekts ging es auf den Hofbauernhof Schömberg. Der Klimawandel war eins der Themen bei den Projekttagen der siebten Klasse der Realschule Baiersbronn. Gemeinsam mit ihren Lehrkräften Julia Gnädig und Lukas Hellinger erforschten die Schüler fünf Tage lang das große Thema »Energie«. Vor Ort untersuchten sie den Energiekreislauf in der Natur, beobachteten beispielsweise hautnah, wie auf scheinbar totem Holz neues Leben erblüht. Auf dem Programm standen unter anderem auch die Schwarzenbachtalsperre mit dem Wasserkraftwerk Forbach sowie das Windkraftwerk auf der Hornisgrinde. Den Abschluss dieser Projekttage bildete ein Besuch des Ökolehrpfads der Firma Schmalz in Glatten. Mit beiden Baierbronner Schulen hatte bereits das Naturschutzzentrum eine langjährige Kooperation aufgebaut: Jede Klasse besuchte vom fünften bis zum zehnten Schuljahr einmal im Jahr das Zentrum am Ruhestein, jeweils mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten.

Diese Tradition soll im Nationalpark fortgesetzt und ausgebaut werden. Aus dem Pilotprojekt »BNE-Tage« soll nun ein weiterführendes Projekt werden. Die in der Natur ganz praktisch erforschten Themen sollen im Unterricht weiter bearbeitet werden. »Das Feedback war ganz klar: So müsste Schule immer sein!«, betont Thomas Fritz.