Vollsperrung über Wochen sorgt für einigen Ärger

Baiersbronn. "Wir freuen uns natürlich, dass die Straße gerichtet wird", sagt Tourismusdirektor Patrick Schreib zu den Bauarbeiten an der Landesstraße 401. Doch da schwingt schon ein dickes Aber mit. Und das betrifft den Zeitpunkt der Arbeiten und die Dauer der Sperrung.

Seit Mitte Juni laufen die Arbeiten an der Landesstraße 401. Zunächst war die Strecke halbseitig gesperrt. Seit 18. August ist die Straße voll gesperrt und wird es voraussichtlich bis 24. September bleiben. "Eine Vollsperrung ist halt ein Wort – und das sind sechs Wochen", sagt Schreib. Zudem sei der Zeitpunkt für Baiersbronn als Tourismusgemeinde denkbar ungünstig.

Der August sei von den Übernachtungen her der stärkste Monat in der Gemeinde und zudem der Monat, in dem die meisten frei hätten, in dem also auch viele Tagesausflügler unterwegs seien. Und ausgerechnet in dieser Zeit werde eine für Ausflüge stark frequentierte Strecke komplett gesperrt.

Was das Zeitfenster für Bauarbeiten angeht, werde immer argumentiert, dass auf den Berufsverkehr Rücksicht genommen werde, so Schreib. Doch: "Touristen sind für uns Berufsverkehr. Davon leben wir." Ein bisschen früher oder ein bisschen später, das sei für den Tourismus besser, stellt Schreib fest. Die Belange Baiersbronns als Tourismusgemeinde sollten seiner Ansicht nach stärker berücksichtigt werden. Sowohl von Gästen als auch von Gastgebern habe es etliche Beschwerden gegeben, sagt Schreib. All diejenigen, die mit Freizeitwirtschaft zu tun hätte, seien besonders von der Sperrung betroffen. Man sperre quasi Menschen aus, die nach Baiersbronn wollten und mache von Baiersbronn aus ein wichtiges touristischen Ziel schwer erreichbar. "Das ist ein Unding." Zudem reihe sich die Baustelle zwischen Obertal und Ruhestein in eine ganze Reihe von anderen Straßensperrungen ein, betont Schreib und nennt die Sperrung bei der Schwarzenbachtalsperre, die zuvor auf dem Plan gestanden hatte, und die Sperrung der Besenfelder Steige, die Anfang Oktober wegen Holzfällarbeiten geplant ist.

Ein Lob des Tourismusdirektors geht an das Landratsamt in Freudenstadt, das die Umleitungen regelt. Die Zusammenarbeit mit dem Landratsamt laufe reibungslos. Richtig sei auch, die Deckensanierung in Mitteltal zeitgleich anzugehen.