Jungendmusiklehrer und Dirigent in Baiersbronn: Milen Haralambov. Foto: Braun Foto: Schwarzwälder-Bote

Musik: Von der Übergangslösung zur festen Größe / Seit zehn Jahren Jugendmusikschullehrer in Baiersbronn

Milen Haralambov hat die Musik im Blut und ist seit Mitte 2015 der neue Dirigent des Trachtenblasorchesters Baiersbronn.

Baiersbronn. Eigentlich war der gebürtige Bulgare zunächst als Übergangslösung für das Trachtenblasorchester (TBO) gedacht, denn Haralambov ist ein gefragter Lehrer und hat vielfältige andere berufliche Aufgaben.

"Letztes Jahr habe ich mich gemeinsam mit dem Verein entschieden, aus der Übergangslösung eine feste Sache zu machen. Denn ich habe festgestellt, dass die Chemie stimmt und ich den Verein musikalisch weiterbringen kann", erklärt der studierte Musiker. Es seien nette Leute und auch die Zusammenarbeit mit Sebastian Braun und Daniela Rimmasch, dem jungen Vorstandsteam, klappe hervorragend. "Ich habe nicht auf die Vergangenheit geschaut, sondern versuche meinen eigenen Weg mit dem TBO zu gehen. Dabei setze ich auf eine Mixtur aus modernen und klassischen Elementen", erklärt der neue Dirigent.

Studium an der Musikhochschule in Sophia

Milen Haralambov, der seit rund zehn Jahren als Musikschullehrer für die Jugendmusikschule Baiersbronn tätig ist, kann auf eine gelungene musikalische Laufbahn zurückblicken. Bereits mit acht Jahren lernte er das Trompetespielen bei seinem Vater, der als Solotrompeter im Orchester spielte und ebenfalls als Musiklehrer junge Menschen unterrichtete. Nach dem Abitur studierte er an der Musikhochschule in Sophia und spielte als Solotrompeter im Nationalorchester.

Als er mit 21 Jahren zum ersten Mal bei einem renommierten ARD-Wettbewerb in München teilnahm, erkannten die Juroren das große Talent und holten ihn nach Deutschland. "Das war für mich das Sprungbrett", sagt Haralambov. Nach seiner Militärzeit, die er als Vizedirigent des Luftwaffenmusikkorps absolvierte, ging er nach Deutschland. Lachend erinnert er sich zurück, dass er oft während seines Dienstes deutsche Vokabeln gelernt habe, denn seine Zukunft sah er schon damals in Deutschland. Über Detmold ging es für Haralambov nach Freiburg, wo er ein künstlerisches Aufbaustudium absolvierte. Dort spielte er als Trompeter im SWR-Symphonieorchester, wo er auch seine Frau, eine Flötistin, kennenlernte.

Heute lebt er mit ihr und seinen zwei Kindern in Gaggenau und fühlt sich beruflich in der Gemeinde Baiersbronn sehr wohl. "Eigentlich wollte ich keinen zweiten Verein mehr übernehmen, denn neben dem Musikverein Bad Rotenfels den ich leite, bin ich seit rund 14 Jahren für die Kreismusikschule Landau tätig", sagt er. Doch am Baiersbronner Charme führte kein Weg vorbei.

"Ich versuche überall positive und freundliche Stimmung zu verbreiten, denn Musik ist ein Hobby für die Leute und das muss Spaß machen." Spaß macht es Dirigent und Musikern, denn nicht nur ihre Konzerte, sondern auch die Feier zum 90-jährigen Bestehen im nächsten Jahr werden mit viel Freude geplant. "Am 8. Oktober findet unser großes Festkirchenkonzert in der Marienkirche in Baiersbronn statt, das wird der Höhepunkt des TBO im nächsten Jahr werden", verspricht der Dirigent.

"Musik ist ein Hobby für die Leute und das muss Spaß machen"

Mittlerweile spielen 31 Mitglieder im Trachtenblasorchester Baiersbronn und auch Nachwuchs ist da. Dies ist auch der Gründung der Jungendkapelle zu verdanken, eine Idee von Haralambov, die bereits jetzt Früchte trägt und durch die engagierte Leitung von Maik Finkbeiner, gute Erfolge vorweisen kann.

"Es freut mich immer wieder, wenn meine Schüler weiter kommen, sei es bei Wettbewerben, oder auch wenn sie später beruflich den musikalischen Weg einschlagen".

Auch für das Trachtenblasorchester Baiersbronn sieht die Zukunft dank ihres Dirigenten gut aus, aufgrund seines Engagements und das der Mitglieder, die im Dienste der Blasmusik für gute Unterhaltung sorgen.