Mathias Schweikle, Sylvia Kiefer, Silke Frosch, Gloria Keller, Friedhelm Häring, Klaus Benes und Ulrike Klumpp (von links) vor den Fotografien von Ulrike Klumpp in der Galerie U Foto: Braun Foto: Schwarzwälder-Bote

Neue Ausstellung in der Galerie U zieht viele Besucher an / Sechs Künstler aus der Region und ein Motiv

Von Monika Braun

Baiersbronn. Hirsche und Hirschbilder – die Galerie U hat mit ihrer neuesten Ausstellung ins Schwarze getroffen. Die Vernissage stieß auf großes Publikumsinteresse.

Hinter dem Titel "Heimischer Hirsch" verbirgt sich eine Kunstausstellung, die mit zeitgenössischer Malerei und Fotografie überzeugt. Der Hirsch als Deko-Objekt an der Wand oder als schwungvoll gezeichnetes Tier mit vielen Facetten und enormer Anziehungskraft, geschaffen von sechs Künstlern aus der Region, die ein Stück Heimat künstlerisch verarbeitet haben. Die Werke wirken aufeinander abgestimmt, aber dennoch vielfältig in ihrer Aussage, sei es die auf einem Tierfell angeordnete Fotocollage oder der knuffig wirkende Hirsch mit Knopfaugen, gemalt auf einem blumigen Untergrund.

Sechs Künstler haben sich zusammengetan, um in der Galerie U in Baiersbronn ihre Sichtweise auf den "Herren der Wälder" zu verdeutlichen, mit Werken, die zum Teil eigens für die Ausstellung von ihnen geschaffen wurden, zum Teil aber auch schon lange vor der Ausstellungsidee entstanden sind. Silke Frosch, Gloria Keller, Sylvia Kiefer, Ulrike Klumpp, Klaus Benes und Mathias Schweikle offenbaren ihren ganz persönlichen Stil. Ihre Werke sind so unterschiedlich wie die Künstler selbst. Was die Werke eint, ist das Motiv, die Interpretation liegt im Auge des Betrachters und ist immer wieder verschieden. "Es gibt heute keinen Hirschbraten", beteuerte Galerist Ulrich Finkbeiner in seiner Begrüßung und gab sich zugleich erstaunt und begeistert über das große Interesse an der Vernissage. "Der Unterschied zwischen einer Galerie und der Metzgerei ist klar, die Metzgerei verkauft ihre Produkte deutlich schneller", scherzte Finkbeiner und ging kurz auf die Entstehung des künstlerischen Gemeinschaftsprojekts ein. "Die Idee ist bei unserer monatlichen ›Flammkuchenrunde‹ entstanden. Herausgekommen ist diese tolle Ausstellung", freute sich der Galerist, der anhand einiger roter Klebepunkte als Zeichen des Verkaufs schon von einem Erfolg sprach.

Wieder mit dabei war auch Kunsthistoriker Friedhelm Häring, der mit seinem umfangreichen Wissen auch diesmal überzeugte. Mitreißend und übersprudelnd gab Häring überraschende Einblicke in die Künstlerseelen. "Der Hirsch als Jagdtrophäe oder als röhrender Hirsch über dem Sofa, Kunst will etwas mit uns besprechen und nicht nur unterhalten", stellte Häring fest. "Mit solchen Objekten kann man leben wie mit guten Freunden", sagte der Kunsthistoriker.

Während Silke Frosch den Hirsch im Kreise von Comic-Helden auf Leinwand bannt, ist es Gloria Keller, die ein romantisches Hirschbild zeichnet. Vergänglichkeit und ständige Wandlung sind Inhalt von Sylvia Kiefers Werken, und Fotografin Ulrike Klumpp hält mit ihrer Kamera die Entwicklung des erhabenen Waldtiers fest. Klaus Benes Stil ist unverkennbar – reduziert auf das Wesentliche stellt er Emotionen und Lebensphasen dar. "Die Welt des Rothirsches im Wohnzimmer" schafft Land-Art Künstler Mathias Schweikle mit seiner Installation und zeigt Holzfiguren in Verbindung mit Toneffekten. Noch bis zum 30. Juni ist die Ausstellung der Künstler zu sehen.