Die Freiwillige Feuerwehr Baiersbronn ehrte und bedankte sich bei den Vertretern der lokalen Betriebe. Foto: Feuerwehr Foto: Schwarzwälder-Bote

Feier: Freiwillige Feuerwehr Baiersbronn ehrt Arbeitgeber von Mitgliedern / Etwa 90 Einsätze waren dieses Jahr zu bewältigen

Die Betriebe, bei denen die Feuerwehrleute in Baiersbronn arbeiten, sind sehr hilfsbereit, wenn es darum geht, ihre Angestellten für Einsätze freizustellen. Dafür wurden sie von der Freiwilligen Feuerwehr Baiersbronn mit einer Feier gewürdigt.

Baiersbronn. Zahlreiche Vertreter örtlicher Firmen und Betriebe kamen zu einer kleinen Feierstunde im Rosensaal in Baiersbronn, auf der die Betriebe geehrt wurden, die es ermöglichen, dass die Feuerwehrleute der Gesamtfeuerwehr in Baiersbronn ihren Dienst rund um die Uhr leisten können.

Bürgermeister Michael Ruf sagte, dass durch die Toleranz und Bereitschaft der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, die Interessen ihrer Betriebe zurück zu stellen und zu ermöglichen, dass Feuerwehrleute bei einer Alarmierung den Arbeitsplatz verlassen können, hätten die Kameraden der Feuerwehr vielen Menschen das Leben retten oder sie vor Schäden bewahren können.

Ohne die Hilfe der Arbeitgeber wäre es schwieriger

Allein in diesem Jahr haben die Freiwilligen Feuerwehren in Baiersbronn etwa 90 Einsätze gehabt.

Ruf unterstrich, dass allein diese Aufstellung aus dem laufenden Jahr eindeutig belege, dass die Freiwillige Feuerwehr unverzichtbar sei. Sie wäre immer zuverlässig zur Stelle und leiste wertvolle Hilfe.

Bürgerschaft und Gemeinderat würden wissen, was sie an ihrer Freiwilligen Feuerwehr haben. Allen wäre aber auch bewusst, dass dies alles nicht so reibungslos und in diesem Umfang unproblematisch machbar wäre, wenn die Arbeitgeber nicht hinter der ehrenamtlichen Tätigkeit ihrer Mitarbeiter stehen würden.

Bürgermeister Ruf erläuterte, auch wenn es nicht der Beruf der Feuerwehrleute sei, so würden die Freiwilligen überaus kompetent sein und höchst professionell agieren. Anders wären Einsätze, bei denen die Retter nicht selten selber in Gefahr geraten, auch gar nicht durchführbar. Deshalb setze die Mitarbeit bei der Freiwilligen Feuerwehr immer mehr umfassende Kenntnisse voraus, weshalb regelmäßige Übungen und Fortbildungen ebenfalls zum Alltag der Freiwilligen gehören würden.

Für Weiterbildungen stellen Arbeitgeber Feuerwehrmitglieder frei

Alle Mitglieder würden viel Zeit, Kraft und Mut für einen Einsatz aufbringen, weil es ihnen wichtig ist. Genauso würden die Arbeitgeber ihre Mitarbeiter aber auch für viele Dienste und Fortbildungen frei stellen.

Bürgerschaftliches Engagement, wie die Arbeitgeber, es an den Tag legen würden, wäre gut für alle: für diejenigen, denen es gelten würde zu helfen, für die Gemeinde, die auf diese Weise wertvolle Dienstleistungen bieten könne und für die Feuerwehrleute selbst, die in ihrem Engagement Erfüllung finden würden. Und das wiederum würde motivieren, dabeizubleiben und etwas für das Gemeinwohl zu leisten.

Freistellung heute keine Selbstverständlichkeit mehr in Betrieben

Gesamtkommandant der Feuerwehren Baiersbronn Martin Frey dankte in seiner Ansprache im Namen aller Feuerwehrleute der Gesamtgemeinde den Unternehmen und Betrieben. Es wäre heute bei weitem keine Selbstverständlichkeit mehr, dass es so unproblematisch sei, für einen Einsatz den Arbeitsplatz verlassen zu können wie in Baiersbronn.

Auch der Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzende Maik Zinser dankte den Arbeitgebern für ihr großes Engagement.

Wie oft fallen Leute im Betrieb wegen Einsätzen aus?

Wie wirkt sich das auf den Arbeitsalltag aus?

Geht der Alarm los, dann sollte man so schnell wie möglich den Arbeitsplatz verlassen. Aber es gibt Fälle in denen die Arbeit vorgeht, zum Beispiel dann, wenn man eine Ein-Mann-Firma ist und einen Termin mit wichtigen Geschäftskunden hat. Wenn es nicht geht, dann geht es eben nicht. Und wenn der Chef einmal nein sagt, dann bedeutet das auch nein.

Ist man ständig angespannt, wenn man einen Alarm bei sich trägt?

Hat man den Alarm seit Jahren mit sich und fährt 100 Einsätze jährlich, dann ist die Spannung nicht mehr so groß. Wer allerdings nur etwa 20 Einsätze im Jahr hat, bei dem ist das Adrenalin sicher hoch wenn der Alarm los geht.

Wie finden es die Firmen, dass Mitarbeiter spontan weg müssen?

Unsere Erfahrungen mit den Unternehmen in Baiersbronn sind durchweg gut. Sie stellen ihre Mitarbeiter so oft wie möglich für Einsätze frei und die Gemeinde muss keine Entschädigung an die Firmen für den Arbeitsausfall zahlen. Bei den genannten Ein-Mann-Firmen tut das natürlich mehr weh, als bei Unternehmen mit vielen Mitarbeitern.

Wie unterstützen die Firmen die Feuerwehr?

Hauptsächlich dadurch, dass sie ihre Mitarbeiter für Einsätze der Feuerwehr freistellen. Einige der Firmen helfen uns auch mit Sach-Spenden. Wir haben zum Beispiel schon ein Funkgerät, eine Wärmebildkamera oder ein Gasmessgerät gespendet bekommen.

Würden sie Feuerwehrleute einstellen?

Ich habe selber einen Betrieb und habe auch Feuerwehrmänner eingestellt. Für mich ist das kein Thema, nicht zuletzt deshalb, weil ich selbst die meisten Einsätze fahre.