Demonstration mit dem Hammer in Friedrichstal Fotos: Unimog Museum Foto: Schwarzwälder-Bote

Kunstausstellung und Werksführungen im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung in Gaggenau

Gaggenau/Baiersbronn. Die Sonderausstellung "Von der Hammerschmiede zum Hightech-Werk – Metallverarbeitung im Murgtal" ist noch bis zum 8. März im Unimog-Museum in Gaggenau zu sehen. Am morgigen Sonntag wird noch eine weitere Ausstellung eröffnet. Sie trägt den Titel "Murgtal – Strukturen und Ansichten".

Dass Kochherde aus dem badischen Gaggenau kamen, ist bekannt, trägt ein bedeutender Hersteller von Küchen doch heute noch den Namen der Stadt. Dass aber vor rund 120 Jahren die Gaggenauer Eisenwerke auch Fahrräder und Kochgeschirr, Emailleschilder und gar Gewehre produzierten, verwundert in der heutigen, von Spezialisierung geprägten Zeit.

Am oberen Ende der Murg, im württembergischen Friedrichstal, entstanden derweil in den damaligen Königlichen Hüttenwerken Sensen für den Weltmarkt. Was wie wo wann an den Ufern der Murg und der angrenzenden Täler aus Eisen und anderen Metallen gefertigt wurde, das erzählt die aktuelle Winterausstellung im Unimog-Museum – mit Ausstellungs-Highlights wie einer Original EGA, einem Motorrad der Gaggenauer Eisenwerke aus dem Jahr 1923, mit Porträts der wichtigsten heutigen metallverarbeitenden Betriebe sowie der Geschichte der IG Metall in dieser Region.

Im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung "Von der Hammerschmiede zum Hightech-Werk – Metallverarbeitung im Murgtal", die noch bis zum 8. März zu sehen ist, erwarten die Besucher des Unimog-Museums noch einige Höhepunkt. Am morgigen Sonntag, 18. Januar, wird die Ausstellung "Murgtal – Strukturen und Ansichten" eröffnet. Dafür konnte das Museum zwei Künstler gewinnen, die sich jeder auf seine Art mit dem Werkstoff Metall beziehungsweise mit der Industriegeschichte des Murgtals auseinandersetzen: Eberhard Eckerle und Harald Kröher.

Seit 1995 hat der Gaggenauer Metallbildhauer Eberhard Eckerle ein nach acht Seiten anschlussfähiges Grundmodul entwickelt, das in seiner Form an Kristallstrukturen erinnert. Aus dieser Grundstruktur sind nicht nur große Objekte wie die "Red Loops for Rotenfels", die seit 2006 vor dem Unimog-Museum stehen, sondern zahlreiche Kombinationsvarianten aus Stahl, Stahlskeletten und Karton entstanden. Einige davon sind nun erstmals im Museum zu sehen.

Der Fotograf Harald Kröher zeigt Ansichten des Murgtals, die sich auf ganz besondere Art und Weise mit der Antriebskraft des Wassers und mit der industriellen Tradition dieses Tals befassen. Für Freitag, 30. Januar, um 15 Uhr lädt Geschäftsführerin Nina Zwiebelhofer zu einer Werksführung bei der Firma König Metall ein. Die im Jahr 1901 von Josef König gegründete Bienengerätefabrik hat sich bis heute zu einem Unternehmen mit 500 Mitarbeitern entwickelt. Heute verarbeitet König Metall nach Kundenwunsch Bleche und Rohre für die Metall- und Elektroindustrie, Automobil-, Schalldämpfer- und Airbagindustrie, für den Maschinenbau und diverse andere Branchen.

Am Donnerstag, 5. Februar, um 10 Uhr öffnet die Stefan Hertweck GmbH & Co. KG, die in der Ausstellung portraitiert wird, für Interessierte ihre Türen. Die Firma Hertweck ist ein modernes serviceorientiertes Familienunternehmen mit 55 Mitarbeitern und produziert hochpräzise Werkzeuge für die Automobil-, Luftfahrt- und Befestigungsmittelindustrie weltweit. Geschäftsführer Walter Maisch und seine Mitarbeiter nehmen Interessierte mit hinter die Kulissen und berichten Spannendes über die Historie des 1925 gegründeten Unternehmens.

Bei den Firmenbesuchen erfolgt die Anfahrt jeweils in Eigenregie. Eine telefonische Voranmeldung unter 07225/ 98 13 10 ist notwendig. Die Kosten betragen fünf Euro pro Person (Gutschein für Museumseintritt inklusive). Die Plätze sind limitiert.

Weitere Informationen: www.unimog-museum.com