Zirkusgegner fordern ein Wildtierverbot. Foto: dpa

Gemeindeverwaltung sieht jedoch keinen Grund für Absage an Zirkus Charles Knie.

Baiersbronn - Auch bei seinem Gastspiel in Baiersbronn begleitet den Zirkus Charles Knie heftiger Protest der Tierschutzorganisation Peta. Sie fordert ein grundsätzliches Verbot von Tieren im Zirkus. Deshalb kritisiert sie die Gemeindeverwaltung Baiersbronn dafür, dass sie den Besuch des Zirkusses genehmigt hat.

Achim Schwenk, stellvertretender Leiter des Baiersbronner Ordnungsamts, sieht allerdings keinen Grund dafür, dem Zirkus Charles Knie die Erlaubnis für sein Gastspiel zu entziehen: Der Zirkus sei schon zwei, drei Mal in Baiersbronn gewesen, "und wir haben beste Erfahrungen mit ihm gemacht". Der Zirkus habe einen guten Ruf, und schon beim vorigen Besuch in Baiersbronn vor zwei Jahren habe die Gemeinde ihm die Erlaubnis für das nächste Mal zugesagt. Die Gemeindeverwaltung melde das Gastspiel jedes Zirkusses beim Veterinäramt, und in der Regel prüfe dies auch die Tierhaltung in dem Unternehmen. "Mehr können wir von uns aus nicht tun", sagte Schwenk auf Anfrage unserer Zeitung.

Die Elefanten des Zirkus Charles Knie werden nach Angaben von Peta zwischen den häufigen Ortswechseln bis zu 16 Stunden lang auf engen Lastwagentransportern gelassen – "eine Tortur für die sensiblen Rüsseltiere", wie die Tierschutzorganisation in einer Stellungnahme schreibt. Zudem würden die Elefanten während den Gastspielen jede Nacht an zwei Beinen im Stallzelt fixiert – auch dies nach Meinung von Peta eine "tierquälerische Praxis". Andere Wildtiere des Zirkusses wie Tiger und Seelöwen würden an den vielen Ortswechseln und den damit einhergehenden langen Standzeiten auf Transportern ebenfalls erheblich leiden.

Der Zirkus Charles Knie weist die Vorwürfe entschieden zurück. Zwar könne es in Ausnahmefällen vorkommen, dass die Elefanten länger als üblich auf dem Transportwagen bleiben müssen. Aber die Tiere seien das Reisen von Klein an gewohnt. "Ohne Zwang und völlig freiwillig", schreibt Patrick Adolph vom Zirkus Charles Knie, "besteigen die Elefanten den Transporter." Dieser sei für sei auch Stall und "Heim erster Ordnung".

Der Transportwagen biete den Tieren ausreichenden Bewegungsraum, sie könnten sich in ihm auch hinlegen. Elefanten würden sich freiwillig oft viele Stunden, Tage, mehrere Wochen, Monate und sehr alte Tiere überhaupt nicht mehr hinlegen.