Beim Wettmähen war voller Einsatz und viel Können erforderlich. Fotos: Stadler Foto: Schwarzwälder-Bote

Ländlicher Vierkampf: Titelverteidiger "Lusitanos" siegen in der Breitmiss vor den "Sensenfreunden"

Beim schweißtreibenden Ländlichen Vierkampf in der Breitmiss in Mitteltal maßen sich Viererteams in den Disziplinen Melken, Sägen, Mähen und Nageln.

Baiersbronn-Mitteltal. Für viel Spaß sorgte auch der 21. Ländliche Vierkampf in vier landwirtschaftlichen Disziplinen. Bei dem Wettbewerb kämpften elf Teams mit Sense und Säge um Punkte und den Sieg. Aus dem Baiersbronner Veranstaltungskalender ist das Gaudi-Turnier inzwischen nicht mehr wegzudenken. Es hat seinen festen Platz unter den sommerlichen Veranstaltungen der Gemeinde gefunden und wurde dieses Mal auf den Wiesen bei Familie Glaser in der Breitmiss ausgerichtet. Den teilnehmenden Mannschaften, darunter ein reines Damenteam, wurde zu Beginn ihre Startreihenfolge zugelost. Danach konnte der Spaß unter freiem Himmel und bei strahlendem Sommerwetter beginnen.

Wie in den Jahren zuvor mussten die Teilnehmer mit Schnelligkeit und Geschick, aber auch einer ausgefeilten Technik in vier Disziplinen zeigen, wer die Nase vorn hat und die Aufgaben am besten löste. Los ging’s auf der Wiese. Dort war jeder Mannschaft eine rund 25 Quadratmeter große Parzelle zum Abmähen zugeteilt. Zeitlich versetzt legten die jeweils vier Personen eines Teams mit den Sensen los, um das hohe Gras schnellstmöglich abmähen.

Bereits an der Haltung der Sense zeigte sich, wer das Zeug zur landwirtschaftlichen Tätigkeit mitbringt. Strafpunkte kassierten die Teams, wenn das Gras nicht sauber abgemäht war. Eine Zeitgutschrift erhielt das Damenteam, das sich aus drei angereisten Teilnehmerinnen aus Pfullingen und einer Frau aus Calw zusammensetzte. Die "Wiesenfreunde" waren bei dieser Disziplin mit einer Minute und 27 Sekunden genau zwei Sekunden schneller als die "Lusitanos".

Tourismusdirektor und die Zuschauer feuern die Teams an

Die überwiegende Zahl der Starter, darunter auch die Feuerwehr Baiersbronn, "Moschdköpf Murgtal" und Titelverteidiger "Lusitanos", waren schon in den vergangenen Jahren dabei und kämpften mit sportlichem Ehrgeiz und einer Riesengaudi um die ausgelobten Sachpreise für die Besten.

Tourismusdirektor Patrick Scheib moderierte nicht nur das spaßige Turnier, er feuerte mit den Zuschauern auf dem Gelände auch die Mannschaften bei den spannenden Disziplinen an. Unter den Augen der Schiedsrichter von der Skiabteilung des TV Baiersbronn wurden die Ergebnisse bewertet und die Punkte vergeben, manchmal auch welche abgezogen.

Nach dem Einstieg an den Sensen, mit denen in Windeseile und taktversetzt die vorgegebenen Wiesenfelder abgemäht wurden, wartete auf der Bühne bereits die Kunstkuh Fanny darauf, gemolken zu werden. In ihrem "Körper" war Wasser eingefüllt, das die Kandidaten schnellstmöglich durch geschicktes und gefühlvolles Melken in den Eimer befördern sollten. Auf das Kommando Patrick Schreibs "An das Euter, fertig los!" hatten die Teams in Zweiergruppen jeweils eine halbe Minute Zeit, um möglichst viel zu melken. Mehr als zwei Liter schafften einige der Mannschaften.

Danach mussten sich nicht nur das Damenteam "Edelzicken", sondern auch die "Sensenfreunde", die "Gummibärenbande" und alle anderen Teams aus Nah und Fern an der Waldarbeitersäge beweisen und Holzstücke schneiden, bevor in der Schlussdisziplin gezählt wurde, wer die wenigsten Schläge mit dem Hammer brauchte, um einen Nagel ordentlich in einem Holzklotz zu versenken. Einen Nachmittag lang wurde bei sommerlich heißen Temperaturen gekämpft und landwirtschaftliches Geschick unter Beweis gestellt.

Preise für alle elf teilnehmenden Mannschaften

Am Ende der Veranstaltung, die wiederum verdeutlichte, welche anstrengende Leistung in der Arbeit der Bauern steckt, konnten die Titelverteidiger "Lusitanos" erneut den Sieg mitnehmen und verdrängten die "Sensenfreunde" mit einem Vorsprung von sechs Punkten auf den zweiten Platz. Drittplatzierter war das Team "Pfanne Tonbach". Auf dem vierten Platz landeten die "Galls Buaba", Platz fünf teilten sich die Mannschaften Feuerwehr Baiersbronn, "Mir sin di wo gwenne wellet" und "Die Wiesenschänder". Platz acht belegte "Die Gummibärenbande", gefolgt von "Moschdköpf Murgtal" und dem Damenteam "Edelzicken". Das Schlusslicht bildete die Mannschaft "Touri-Tornados". Alle teilnehmenden Teams aus Baiersbronn, Gernsbach, Loßburg und dem Renchtal und das am weitesten angereiste Damenteam aus Pfullingen durften Sachpreise mit nach Hause nehmen. Mehrere hundert Zuschauer verfolgten den Gaudi-Wettstreit, bei dem diesmal keine Jugendmannschaften und gemischten Teams vertreten waren.