Mit einem ökumenischen Gottesdienst am Ruhestein feierten die evangelische Kirchengemeinde Mitteltal und die katholische Seelsorgeinheit Achertal den Tag der Schöpfung. Foto: Gallinat Foto: Schwarzwälder-Bote

Pfarrer Sönning und Nationalparkleiter Schlund referieren über Natur und ihre Ordnung

Baiersbronn/Ruhestein. Gemeinsam engagieren sich Kirchen für die Bewahrung der Schöpfung und haben deshalb 2010 einen alljährlichen ökumenischen Tag der Schöpfung ausgerufen. Dieser wurde in der Region mit einem Gottesdienst am Ruhestein und mit einem Waldspaziergang gefeiert.

Pfarrer Wolfgang Sönning aus Mitteltal und Helga Klär von der Seelsorgeeinheit Achertal sowie Wolfgang Schlund als Leiter des Nationalparks freuten sich über viele Interessierte, die gekommen waren. An dem Tag ging es um die Frage "Zurück zum Paradies?".

Die Vokalgruppe "Querbeet" eröffnete mit einem Loblied auf die Schöpfung den Gottesdienst und begleitete ihn mit weiteren Liedern. Wortbeiträge wie Lesungen und Fürbitten steuerten Veronika Decker, Paul Schlegel und Jörg Ziegler bei.

Pfarrer Wolfgang Sönning machte in seiner Predigt deutlich, dass der Mensch sehr wohl, wie zum Beispiel mit dem Nationalpark, der Natur einen unberührten Raum zur ungestörten Entfaltung schaffen kann. Doch zurück zur Natur in der Form, dass der Mensch selbst zurück zum Paradies kehrt, das gehe nicht. Aber es gelte, und das sei göttlicher Auftrag, die Welt des Menschen mit dem Existenzrecht der Natur in Einklang zu bringen, denn theologisch trage der Mensch die Verantwortung für die Entwicklung dieser Hausgemeinschaft.

Zu einem Austausch über die Fragen "Welchen ordnenden Prinzipien unterliegt unsere Natur – wird sie vom Chaos beherrscht oder braucht sie die ordnende Hand des Menschen?" lud Nationalparkleiter Wolfgang Schlund im Anschluss an den Gottesdienst ein und führte zu exponierten Stellen im Wald.

So ging es einmal um die antike Vorstellung von der Weltordnung durch die göttliche Hand und darum, wie sich die Natur nach Orkan Lothar wieder neu entwickelt.