Bei Verbundübung der Tonbacher Feuerwehr im Hotel Tanne gleich mehrere schwierige Szenarien gemeistert

Von Lothar Schwark

Baiersbronn-Tonbach. Brände in der Baumhaussauna und in der Waschküche sowie ein Chlorgas-Unfall im Technikraum des Schwimmbads: Dies waren die drei Szenarien einer Verbundübung der Feuerwehrabteilung Tonbach im Hotel Tanne. Neben 25 örtlichen Feuerwehrleuten wurden auch die Feuerwehrabteilungen Baiersbronn und Klosterreichenbach angefordert. Insgesamt waren unter der Leitung von Gesamtkommandant Martin Frey etwa 80 Feuerwehrleute mit zehn Fahrzeugen im Einsatz.

Weithin sichtbar quoll Kunstnebelrauch aus der Baumhaussauna vom Hotel Tanne. Bereits wenige Minuten nach der Alarmierung war die Feuerwehrabteilung Tonbach vor Ort. Es war nicht einfach, mit Leitern über das steile Gelände zur Baumhaussauna zu gelangen. Vom Tonbach aus wurde eine mehr als 400 Meter lange Schlauchleitung gelegt, wobei 100 Meter Höhenunterschied überbrückt werden mussten. Relativ rasch wurden zwei Saunagänger über eine Leiter in Sicherheit gebracht. Da eine Rauchvergiftung nicht ausgeschlossen werden konnte, wurde das DRK, Ortsverein Baiersbronn, angefordert, das mit sechs Personen an der Übung mitwirkte. Eine stattliche Zahl von Zuschauern beobachtete aus sicherer Entfernung den Übungsverlauf und überzeugte sich live von der Schlagkraft und Leistungsfähigkeit der Feuerwehr.

Im zweiten Teil des Einsatzes wurde die Menschenrettung über die Drehleiter der Baiersbronner Feuerwehr geprobt. Atemschutztrupps durchsuchten die Räume nach Vermissten, die allesamt durch Mitglieder der Jugendfeuerwehr Tonbach dargestellt wurden.

Im Trockenraum musste der Brand eines Trockners bekämpft werden. Zudem galt es, Personen aus dem Aufzug zu retten. Dies erforderte eine gute Zusammenarbeit zwischen den Einsatzleitern der einzelnen Übungsabschnitte und Gesamteinsatzleiter Frey. Bei dem angenommenen Chlorgas-Unfall kamen giftgrüne Chemikalien-Anzüge, getragen von zwei Feuerwehrmännern, zum Einsatz. Vor dem Eindringen in das Gebäude wurde nochmals detailliert die Vorgehensweise durchgesprochen. Die zwei Haustechniker mussten aus dem Technikbereich gerettet werden. Maßnahmen gegen den Austritt des Chlorgases wurden eingeleitet und die Chemikalien bestimmt. Nach eineinviertel Stunden lautete das Kommando von Martin Frey: "Übung aus!" Mit dem Übungsverlauf war der Gesamtkommandant überwiegend zufrieden.

Die Zusammenarbeit mit den Abteilungskommandanten Jörg Burghardt und Hermann Eberhardt, dem stellvertretenden Abteilungskommandanten Volker Kallfass und Harald Bischoff von der Führungsgruppe funktionierte gut. Die Übung belegte zudem, dass die Wasserversorgung im Ernstfall gesichert wäre.

Hotelinhaber Jörg Möhrle hatte die Übung angeregt. Ihm war es wichtig, dass man im Fall der Fälle wichtige Minuten gewinnt. "Im Hotel selbst üben Mitarbeiter regelmäßig mit einem Brandschutzbeauftragten den Ernstfall", sagte Möhrle. Als Lohn lud er die Feuerwehrmänner zu einem Umtrunk und Essen im Tonbacher Haus des Gastes ein.