Acht Sänger in braunen Mönchskutten im in rot-violettes Schummerlicht getauchten Altarraum: "The Gregorian Voices" begeisterten in der Münsterkirche. Foto: Braun Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: "The Gregorian Voices" sorgen in der Münsterkirche in Klosterreichenbach für Gänsehaut

Klassische gregorianische Choräle, orthodoxe Kirchengesänge und bekannte Popsongs bildeten die gelungene Mischung für ein eindrucksvolles Konzert der "The Gregorian Voices" in der Münsterkirche in Klosterreichenbach.

Baiersbronn-Klosterreichenbach. Rund 100 Gäste waren gekommen, um den stimmgewaltigen achtköpfigen Chor unter der Leitung von Ivan Hristov in dem rund zweistündigen Konzert zu hören. Pfarrerin Iris Sönning begrüßte die Gäste zu einem besonderen Konzert in der ehemaligen Klosterkirche und informierte darüber, dass diese dem Papst Gregor I geweiht sei. "Das passt heute besonders gut, denn er war der Namensgeber des gregorianischen Gesangs", stellte die Pfarrerin fest. Bereits die Benediktinermönche hätten in dem Chorraum ihre Gesänge erklingen lassen.

Als die Sänger in ihren braunen Mönchskutten mit tief ins Gesicht gezogenen Kapuzen vor den Altar traten, fühlt sich das Publikum zurückversetzt in die Zeit des frühen Mittelalters. Fast völlig im Dunkeln, die Noten allein beleuchtet durch die Leselampen, begann eine faszinierende Gesangsdarbietung.

Im ersten Teil gab es traditionelle Stücke wie "Ave Maris Stella" oder das andachtsvolle "Adoro te devote", die beim Publikum für Begeisterung sorgten. Kurz vor der Pause war das aus der heutigen Zeit bekannte Lied "Ameno", stimmgewaltig gesungen, ein musikalischer Genuss, der nachhallte.

Im zweiten Teil gaben die im rot-violetten Schummerlicht getauchten Altarraum stehenden Sänger weitere Kostproben ihres außergewöhnlichen Gesangs. Mit ihren feierlich monotonen Stimmen, ganz ohne instrumentale Begleitung, zogen sie die gesamte Konzentration auf deren wunderbaren Klänge. Begünstigt durch die Akustik der Klosterreichenbacher Münsterkirche, entfalteten die Lieder eine besondere Faszination. Nicht nur die kühlen Temperaturen im Kircheninneren ließen die Gäste frösteln, auch die Darbietungen sorgten für Gänsehaut.

Nach der Pause wurde es auch modern. In gregorianischem Stil ließ das Ensemble englischsprachige Popsongs wie Leonard Cohens "Hallelujah", Simon & Garfunkels "Sound of Silence" und Bob Dylans "Knockin’ on Heaven’s Door" erklingen.

Immer wieder gab es viel Applaus für den präzisen Gesang und die eingestreuten Solopassagen, mit denen "The Gregorian Voices" ebenfalls zu begeistern wussten. Mit Stimmgewalt und gefühlvollen Passagen zeigten sowohl der gesamte Chor als auch seine Solisten, wie die sakrale gregorianische Musik des Mittelalters heute klingen kann: authentisch und dennoch zeitgemäß.

Am Ende der faszinierenden Zeitreise gab es viel Applaus für einen durchweg gelungenen Auftritt – und die geforderten Zugaben.