Freuen sich, dass die alte Glocke wieder in Buhlbach ist: Gerhard Sterk (Dritter von rechts), der die Glocke persönlich nach Buhlbach brachte, mit weiteren Mitarbeitern der Firma Boehringer Gastro Profi GmbH, Fördervereinsvorsitzende Dora-Luise Klumpp (rechts) und weitere Vertreter des Fördervereins Foto: Kulturpark Glashütte Foto: Schwarzwälder-Bote

Ein Stück Geschichte des Buhlbachtals: Alte Glocke hat wieder ihren Platz in der Glashütte

Baiersbronn-Obertal. Nach über 50 Jahren ist die alte Glocke, die früher als Feuerglocke gedient hat, nach Buhlbach zurückgekehrt – als Dauerleihgabe für den Kulturpark Glashüte.

Im Jahr 1869 wurde in Konstanz von einem Carl Rosenlaecher eine Glocke gegossen, die für das Verwalterhaus der Glashütte Buhlbach bestimmt war, heißt es in einer Pressemitteilung des Kulturparks Glashütte. Die Glocke hat bis zur Stilllegung der Glashütte in den 1920er-Jahren als Feuerglocke gedient, wurde bei Geburten, Hochzeiten, Todesfällen und anderen wichtigen Ereignissen geläutet und war mit der ebenfalls am Verwalterhaus angebrachten Uhr verbunden. Jeweils zur vollen Stunde klang ihr Geläut durch das Tal. Den Glasmachern diente sie deshalb auch als Vesperglocke.

Dann wurde es still, und Ende der 1960er-Jahren kam das endgültige Aus. Die Glocke wurde zusammen mit der Uhr im Zuge des Verkaufs der Glashütte vom bisherigen Eigentümer, der Firma Gebr. Böhringer, an den neuen Firmenstandort Tamm bei Stuttgart mitgenommen und versank in einen Dornröschenschlaf.

In der Zwischenzeit wurden die Gebäude in Buhlbach zu neuem Leben erweckt, anstelle des früheren Verwaltergebäudes entstand ein Unterstand für Interaktivitäten mit einem kleinen Glockentürmchen. Was aber fehlte, war die alte Glocke. Die musste einfach wieder her, fanden die Akteure des Fördervereins Glashütte Buhlbach.

Deshalb hat sich Jürgen Sigwart, Fördervereinsmitglied und Sohn des ehemaligen Verwalters der Glashütte Buhlbach, an H. Herold gewandt, einen Schwiegersohn des letzten Glashüttenbesitzers. Durch ihn erfuhr Sigwart, dass sich die Glocke inzwischen bei der Nachfolgefirma Boehringer Gastro Profi GmbH in Weingarten befindet. Uhr und Wetterfahne blieben wohl in Tamm, sind aber nicht mehr auffindbar. Herold stellte den Kontakt zum Geschäftsführer der Firma, Gerhard Sterk, her, der bereits zur Böhringer-Belegschaft in Tamm gehörte.

Sterk war von der Idee begeistert und suchte nach einer Möglichkeit, wie die Glocke wieder nach Buhlbach kommen kann. In Weingarten diente sie lediglich als Ausstellungsstück, in Buhlbach gehöre sie jedoch zur Geschichte der Glashütte, so seine Auffassung.

Da ein Verkauf aber nicht in Frage kam, hat er kurzerhand die Glocke zur Dauerleihgabe erklärt und sie höchstpersönlich nach Buhlbach gebracht. Fördervereinsvorsitzende Dora-Luise Klumpp nahm sie freudestrahlend und dankend entgegen und versprach, dass die Glocke im Kulturpark einen Ehrenplatz erhält.

Am Freitag, 1. Mai, beginnt die Sommersaison im Kulturpark Glashütte Buhlbach. Während der Öffnungszeiten, immer mittwochs bis sonntags von 11 bis 18 Uhr, arbeitet ein Glasbläser an der Flamme. Die tägliche offene Führungen ist ab 14.30 Uhr, Gruppen nach Voranmeldung.

Weitere Informationen: www.kulturpark-glashuette-buhlbach.com