Der Spanier Adan Perez wirbelte durch die Luft – und das Baiersbronner Publikum ließ sich von der neuen Trendsportart Parkour faszinieren. Foto: Hopp

Baiersbronn eröffnet Generationen-Aktivplatz und Parkour-Anlage / Spektakulärer Trendsport findet viele Fans.

Baiersbronn - Hochsommerliches Wetter, viele Zuschauer, glänzende Stimmung und großer Sport: Es passte einfach alles bei der offiziellen Einweihung des Generationen-Aktivplatzes Schelklewiese und der Parkour-Anlage in Baiersbronn.

Es sei ein Glückstag für Baiersbronn, verkündete Bürgermeister Michael Ruf bei der Einweihung. Die Eröffnung des Generationenaktivplatzes, gepaart mit der deutschlandweit einzigartigen Parkour-Anlage aus Holz, sei etwas Besonderes für die Gemeinde.

Der Generationenspielplatz biete die Chance, dass Alt und Jung neu und anders aufeinander zugingen, und älteren Menschen werde ein eigenes Angebot gemacht, erklärte Ruf. Kinder bräuchten ihre Spielräume, doch auch die älter Generation suche nach Plätzen im Freien, auf denen sie etwas für ihre Gesundheit tun könne – das sei das Neue. Statt eine Trennung der beiden Freizeitanlagen vorzunehmen, habe Baiersbronn sich bewusst dem Zusammenbringen von Jung und Alt verschrieben, um quasi spielerisch einen guten Kontakt aufbauen zu können. »Sich im Spiel kennenzulernen und etwas voneinander zu lernen, ist bestimmt die beste Möglichkeit, mehr von einander zu erfahren und Altersgrenzen zu überbrücken«, betonte Ruf. »Wir haben einen solchen Platz der Begegnung geschaffen.« Es sei ein Ort entstanden für Spiel und Spaß, für Bewegung und Kommunikation. Dafür dankte der Bürgermeister allen, die das Projekt unterstützt und in einer »unheimlichen Solidargemeinschaft« gespendet hatten. Die Bürgergemeinschaft, die sich mit einer Spende in Höhe von 15 000 Euro beteiligte hatte, sorgte auch für eine umfangreiche Bewirtung bei der gelungenen Einweihung.

In Sachen Tourismus sei »Baiersbronn heute wieder einmal einen großen Schritt voraus«, lobte Landrat Klaus Michael Rückert, der auch im Namen der Leader-Aktionsgruppe sprach, die das Projekt maßgeblich gefördert hatte. Auf der Anlage ermögliche die Gemeinde das Zusammentreffen von Gästen und Einheimischen. Zudem leiste man mit der Einrichtung einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität im ländlichen Raum und erfülle damit wiederum ein wichtiges Leader-Ziel, sagte Rückert. Ganz besonders passe der Werkstoff Holz nach Baiersbronn.

Landschaftsarchitektin und Projektplanerin Anja Grün bescheinigte der Gemeinde viel Mut und Engagement, denn mit dem Bau der deutschlandweit einmaligen Parkour-Anlage habe Baiersbronn große Innovationsbereitschaft gezeigt. Für die Planer und Erbauer sei die Umsetzung eine große Herausforderung gewesen.

Mit Spannung wurde im Anschluss der erste Black Forest Parkour-Cup auf der neuen Anlage im Herzen Baiersbronns erwartet. Zahlreiche Zuschauer säumten den Park, als die besten Parkour-Athleten Europas ihre Künste zeigten. Unter der Federführung von Profisportler Andy Haug aus Freudenstadt, der mit Stefan Hinkelmann und Oliver Edelmann die Wertung vornahm, präsentierten sieben Männer und eine Frau ihre turnerischen und akrobatischen Fähigkeiten. Im Wettkampf kam es auf Kreativität und Ausführung der sogenannten Tricks an. Große Sprünge, spektakuläre Saltos und ein staunendes Publikum machten das Event zu einem vollen Erfolg.

»Mega krasse Sachen« hatte Moderator Manuel Stumpf angekündigt – und die zeigten die Sportler aus der Schweiz, Deutschland und Spanien denn auch. Körperbeherrschung und Mut waren beim Überwinden der über zwei Meter hohen Hindernisse, die allesamt einbezogen werden mussten, gefragt. Am Ende kamen der Schwierigkeitsgrad und die Landung in die Wertung. Stumpf hatte Wissenswertes zu jedem Starter vorbereitet, so auch zu Amadei Weiland aus Berlin, der als Wettkandidat bei »Wetten dass..?« gegen Springreiterin Meredith Michaels-Beerbaum antrat und über die Pferdehindernisse »parkourte«. Die einzige weibliche Teilnehmerin, Julia Rühlmann aus Berlin, musste grippegeschwächt im zweiten Durchgang passen, hatte aber zuvor eindrucksvoll ihre turnerischen Qualitäten gezeigt.

»Die Anlage ist super, sie könnte sogar noch größer sein«, gab sich Andy Haug begeistert. Am Ende siegten die beiden Schweizer Kevin Fluri und Raphael Furer vor dem Spanier Adan Perez. Alle Sportler wurden mit großem Beifall verabschiedet. Die vielen jungen Zuschauer hätten gerne noch mehr gesehen von den Kunststücken dieser neuen Kult-Sportler.