Bei dem Festakt (von links): Alfred Schweizer, Rolf Günther, Oliver Balle, Michael Ruf, Norbert Beck und Harald Türk (Vorsitzender des TSV Freudenstadt) Foto: Braun Foto: Schwarzwälder-Bote

Sport: 100 Jahre Handball-Abteilung / Identifikation mit der Gemeinschaft / Zahl der Spieler ist rückläufig

Mit einem Festakt feierte der Turnverein (TV) Baiersbronn das 100-jährige Bestehen der Handball-Abteilung: 90 Jahre davon beim TV Baiersbronn und zehn Jahre als Spielgemeinschaft mit Freudenstadt.

Baiersbronn. Oliver Balle, der Abteilungs- und Spielgemeinschaftsleiter, begrüßte im TV-Treff die Gäste und sprach von einem guten Grund zu feiern, schließlich sei man eine der ältesten Handballabteilungen im Kreis und eine echte sportliche Größe.

Während man früher von richtigen Schlachten bei den Spielen gegen den Erzrivalen Freudenstadt sprechen konnte, sei man mittlerweile zu einer gut funktionieren Spielgemeinschaft zusammengewachsen. In einem kurzen Rückblick auf die Historie schilderte Balle die Beweggründe für den Zusammenschluss. "Individualisierung statt Mannschaftssport, Fitnessstudio statt gemeinsames Training und Unverbindlichkeit gegenüber Verbindlichkeit: Auch wir mussten dem Zeitgeist Tribut zollen", so Balle. Nach anfänglich kritischen Stimmen sei heute eine Identifikation mit der Spielgemeinschaft vorhanden, trotzdem sei eine konsequente Jugendarbeit wichtig, denn die Zahl der Spieler sei rückläufig.

Der neue sportpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Norbert Beck, lobte den großen Bekanntheitsgrad Baiersbronns als sportliche Gemeinde. "Ich freue mich sehr über das Jubiläum und bin mir sicher, der Handball geht einer guten Zeit entgegen", wagte Beck einen Blick in die Zukunft.

Bürgermeister Michael Ruf betonte, man müsse "immer am Ball bleiben" und lobte die gute Vereinsarbeit. "Ihre Abteilung hat nicht nur den Handball in Baiersbronn populär gemacht, sie hat überdies viele sportliche Erfolge errungen", so Ruf. Der Handball erfreue sich einer zunehmenden Beliebtheit. Im TV Baiersbronn werde eine gute Jugendarbeit groß geschrieben. "Erfolge, wie Sie sie zu verzeichnen haben, beruhen stets auf einem großen Engagement", meinte Ruf.

Bilder zeigen Entwicklung

An einer Bilderschau wurde die stetige Entwicklung des Handballsports in Baiersbronn gezeigt. Auch Sportkreispräsident Alfred Schweizer war zur Feierstunde gekommen und gratulierte zum Jubiläum. Ein Verein lebe nicht von den Jahren, sondern von den Menschen, die ihn erfolgreich betreiben, so Schweizer. Abteilungsleiter Oliver Balle wünschte er viel Kraft, um das Vereinsschifflein weiterhin erfolgreich zu steuern.

Rolf Günther, der Vorsitzende des TV Baiersbronn, hatte ebenfalls einen umfassenden Rückblick auf die lange Geschichte des Traditionsvereins vorbereitet und plauderte so manches Detail aus dem Nähkästchen aus. "Die Günthers haben ein großes Stück Handballgeschichte beim TVB mitgeschrieben." In den 90er-Jahren habe man viele Höhen und Tiefen durchschritten, Niederlagen einstecken müssen und Erfolge feiern dürfen. Im Jubiläumsjahr hat die Spielgemeinschaft Freudenstadt Baiersbronn im Jugendbereich zwei Bezirksmeisterschaften errungen, und der JB weiblich gelang der Aufstieg in die Südbadenliga. Günther dankte allen für ihr großes Engagement und sicherte auch für die Zukunft eine entsprechende Unterstützung durch den Vorstand zu.

Mit dem Herzen dabei

Auch Harald Türk, der Vorsitzende des TSV Freudenstadt, gratulierte zum Jubiläum und freute sich über eine gut funktionierende Spielgemeinschaft. "Engagement geht nur, wenn man nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit dem Herzen dabei ist. Allerdings waren es immer die schönsten Schlachten, als wir noch gegen Baiersbronn spielen konnten", fügte Türk hinzu.

Mit einer Modenschau unter dem Motto "Handballoutfits im Laufe der Zeit" wurde der Festakt mit viel Spaß beendet. Die alten Trikots aus längst vergangenen Zeiten wurden vorgeführt und ein bunter Mix aus Streifen und Farben von den jugendlichen Models geduldig und lächelnd auf dem Laufsteg präsentiert.

Gemeinsam ging es dann zum Jubiläumsspiel der beiden Damen-Bundesligateams Bietigheim und Herrenberg.