60 Dreier-Teams machten sich am Bahnhof in Schönmünzach auf den Weg zum ersten schwäbisch-badischen Grenzlauf. Fotos: Blaich Foto: Schwarzwälder-Bote

Beim ersten Gaudi-Grenzlauf zwischen Schönmünzach und Forbach liegen überwiegend Badener vorn

Von Ursula Blaich

Baiersbronn-Schönmünz-ach/Forbach. Schwaben gegen Badener oder "Spätzle" gegen "Gelbfiasler": Wer hat die besseren Läufer und am Ende die Nase vorn? Das war die Frage beim ersten Grenzlauf zwischen Schönmünzach und Forbach.

Die beiden benachbarten Sportvereine SSV Schönmünzach und SV Forbach hatten den ersten schwäbisch-badischen Grenzlauf organisiert und die alte Rivalität zwischen dem ehemaligen Königreich Württemberg und dem Großherzogtum Baden für eine gelungene sportliche Veranstaltung genutzt. Ein gesunder Patriotismus auf beiden Seiten war dabei durchaus noch immer zu spüren.

Die Badener waren am Start des Laufs am Bahnhof in Schönmünzach in der Überzahl. Von den 60 Mannschaften, die aus jeweils drei Läufern bestanden, waren zwei Drittel Badener, die zuvor mit der S-Bahn angereist waren und dann die 8,5 Kilometer Strecke murgabwärts und den kleinen Anstieg bis zur Heppenauhütte auf der Gemarkung Forbach zurücklegten.

Gestartet wurde in vier Kategorien: Herren, Damen, Mixed und Nordic Walking. In originellen Kostümen machten sich viele Läufer nach dem Startschuss auf den Weg und passierten die ehemalige Landesgrenze.

Klaus Frey, Vorsitzender des SSV Schönmünzach, hatte die Teilnehmer begrüßt. Über die große Teilnehmerzahl und den Erfolg zeigte er sich positiv überrascht. Fritz Großmann spielte vor dem Start "So ein Tag, so wunderschön wie heute" auf seiner Trompete und trug so auf seine Weise zur "Völkerverständigung" unter den beiden immer noch stichelnden und rivalisierenden Landesteilen bei.

Unterwegs auf der Strecke galt es, einige Hindernisse zu überwinden, an denen Streckenposten den ordnungsgemäßen Ablauf kontrollierten. An der ehemaligen Landesgrenze musste von den Teilnehmern ein Grenzwall aus Heuballen überklettert, an der Brücke Kaltenbach ein Hindernis aus Baumstämmen überwunden und an der Wiese Hesselbach unter einem "Spinnennetz" durchgekrabbelt werden. Bei der Veranstaltung sollte freilich der Spaß im Vordergrund stehen – dennoch wurden gute sportliche Resultate erzielt.

Während sich die Läufer und Walker bei Sonnenschein im Schwäbischen auf den Weg machten, wurden sie bei kühlen Temperaturen und Regen an der Heppenauhütte in Forbach empfangen. Mit einer Zeit von 36 Minuten kamen die drei Läufer des Badischen Teams "Badner Buben Bühlertal" als erste gemeinsam durchs Ziel und wurden erste schwäbisch-badische Grenzlaufsieger. Auf dem zweiten und dritten Plätz folgten "RMSV Langenbrand" und "Etjer Gelbfisler". Bei den Damen standen ebenfalls drei badische Teams auf dem Treppchen. "Frauenpower" siegte vor "Forever young" und "Team Atemlos".

"Wo bleiben die Schwaben", fragten sich die Verantwortlichen im Zieleinlauf mit einem Augenzwinkern. Sicher nicht auf der Strecke, denn angekommen sind letztlich alle. Bei den Mixed-Mannschaften siegten die "Symbadische Schwäbin mit Badner" vor den "Waldläufern" und "Laufwahn Gaggenau" – ebenfalls allesamt Badener. Bei den Nordic Walkern allerdings gewannen die "Loßburger Skihasen" vor "d’ rothiesler" und "Spiel – Satz – Sieg" und retteten so die Ehre der Schwaben. Forbachs Bürgermeisterin Kathin Buhrke war ebenfalls unter den Läufern und machte bei der gelungenen Veranstaltung mit.

Nach der Siegerehrung und dem Hissen der Landesfahne wurde fröhlich gefeiert. Den Auftakt zur "Versöhnungsfeier" machte der Musikverein Forbach mit dem "Badnerlied". Schwäbische Maultaschen und badische Rote trugen am Verpflegungsstand zur weiteren Annäherung der beiden "Grenzgänger-Gemeinden" bei.

Die Veranstalter waren sich einig, dass es beim ersten schwäbisch-badischen Grenzlauf nicht bleiben soll. Die Veranstaltung soll künftig im zweijährigen Rhythmus stattfinden – beim nächsten Mal andersrum: Dann wird von Forbach murgaufwärts nach Schönmünzach gelaufen.