Die Mitglieder des Bezirksbeirats Mitteltal mit ihrem Vorsitzenden Horst Medel (vorne, Dritter von rechts) haben das neue Tier gespendet. Foto: Schwarzwälder-Bote

Natur: Zuwachs im Rotwildgehege in Mitteltal / Badisches Kalb inmitten von schwäbischen Artgenossen

Das Rotwildgehege in Mitteltal ist dank privater Spenden um ein Tier reicher. Seit einigen Monaten lebt sozusagen ein badisches Kalb in der Mitte des schwäbischen Rudels.

Baiersbronn-Mitteltal. Horst Medel, Gemeinderat und Vorsitzender des Bezirksbeirats Mitteltal, freut sich über den Zuwachs im Gehege. Dieser konnte durch die Spendenbereitschaft der Bezirksbeiratsmitglieder Mitteltal verwirklicht werden. "Bereits vor rund zehn Jahren wollte der Bezirksbeirat ein Tier kaufen und dann im Gehege eingewöhnen, doch damals hat es nicht geklappt", erklärt Medel.

Nachdem man sich erneut besprochen und geeinigt hatte, wurde ein einjähriges Kalb aus dem Gehege "von Bosen-stein" nach Mitteltal übersiedelt, auch mit dem Hintergrund, dort eine "Blutauffrischung" zu haben. "Nun haben wir sozusagen adeligen Zuwachs bekommen, auch wenn der badisch ist", scherzt Medel und freut sich, dass sich das Kalb in seiner neuen schwäbischen Heimat gut eingelebt hat.

Die neue Mitbewohnerin hat auch schon Nachwuchs bekommen. Allerdings wird gerätselt, ob der wohl schwäbisch oder badisch ist. Doch viel wichtiger ist, dass sich die Tiere wohl fühlen. Um den Wohlfühlfaktor kümmert sich seit rund sechs Jahren Jäger Helmut Schmidt, der täglich rund ein bis zwei Stunden am und im Gehege verbringt.

Insgesamt sieben Tiere leben im rund 2,5 Hektar großen Rotwildgehege in Mitteltal. Der Hirsch ist mittlerweile vier Jahre alt. Hinzu kommen drei Alttiere, ein Schmaltier und zwei Kälber, die zum Mitteltaler Rudel gehören. "Das älteste Tier ist fast 20 Jahre alt", freut sich Betreuer Helmut Schmidt. Bereits seit Ende der 70er-Jahre gibt es das Wildtiergehege in Mitteltal, das zum Gemeindeforstbetrieb gehört und – neben dem Wildtiergehege im Sankenbachtal – eines von zwei gemeindeeigenen Wildtiergehegen in der Gemeinde Baiersbronn ist. Für Mitteltal ist Förster Reiner Brechenmacher zuständig, der sich freut, mit Helmut Schmidt einen zuverlässigen und kompetenten Mann für die aufwendige Betreuung gefunden zu haben.

"Das Gehege in Mitteltal wird von vielen Gästen und Einheimischen besucht, gute Parkmöglichkeiten und der nahegelegene Erlebnisspielplatz machen es zu einem beliebten Ausflugsziel und einer touristischen Attraktion", betont Brechenmacher. Hinzu kommt ein Rundweg um das gesamte Gehege, von dem man die Tiere bestens beobachten kann. Die Lage direkt am Hauptwanderweg zum Ellbachsee ist ideal und in den letzten Jahren wurde vom Gemeindeforst einiges an Arbeitsleistung in das Gehege investiert. "Die Hütte und der Zaun wurden erneuert und saniert, aber auch der Rübenbunker wurde erneuert, denn gutes Futter ist die Voraussetzung für gesundes Rotwild", erklärt der Experte.

Nachdem vor einigen Jahren die Schließung eines der zwei Gehege im Raum stand, ist man nun froh, in Mitteltal immer noch ein Wildtiergehege zu haben.

Während das Rotwild genüsslich die Leckerbissen wie Karotten und Äpfel verspeist, freut sich der neunköpfige Bezirksbeirat Mitteltal über die gelungene Spendenaktion und die gute Integration des neuen Tiers.