Achim Klumpp vor den neuen Käfigen für die Intensivpflege verletzter Tiere. Foto: Braun

Markise soll für Schatten sorgen. Achim Klumpp behandelte 254 "Patienten" im vergangenen Jahr.

Baiersbronn-Mitteltal - Die Vogelstation in Mitteltal hat eine Station für die Intensivpflege für in Not geratene Greifvögel und Eulen bekommen. Die Boxen stammen aus einer Universität.

Seit mehr als 13 Jahren ist Achim Klumpp für die Eulen und Greifvögel im Kreis und weit über die Grenzen hinaus im Einsatz. Wann immer es gilt, das Leben eines in Not geratenen Vogels zu retten, ist Achim Klumpp zur Stelle. 2004 hat er den Verein zum Schutz und Erhalt der Greifvögel und Eulen im Nordschwarzwald gegründet und ist seither Vorsitzender des mittlerweile 85 Mitglieder zählenden Vogelschutzvereins.

Im Außengelände des Hauses stehen schon seit einiger Zeit drei große Vogelvolieren, in denen die gestrandeten Wildvögel aufgepäppelt werden, bevor sie wieder die freie Natur entlassen werden. Ein glücklicher Zufall hat nun der Vogelstation die neuen Intensivpflegeboxen aus Edelstahl beschert, denn aufgrund einer Umstrukturierung einer Universität bekam die Vogelstation in Mitteltal die neuen Boxen als Spende.

Veterinär hilft mit seinen Käfigen bei Platzmangel aus

"Die Erweiterung war dringend notwendig, denn ich bin oft an die Grenzen der Kapazität gekommen und musste weite Fahrstrecken in Kauf nehmen, um die Vögel unterzubringen und zu versorgen", sagt Achim Klumpp. Oft hätte der zweite Vorsitzende des Vereins, der Tierarzt Jürgen Seybold, Vögel in seinen Praxiskäfigen aufgenommen, doch auch Hunde und Katzen brauchen Platz.

So war es einfach an der Zeit, neue Unterbringungsmöglichkeiten zu finden. "Mit solchen Käfigen habe ich schon lange geliebäugelt, doch die Kosten waren einfach zu hoch für unseren zum Großteil durch Spenden finanzierten Verein", erklärt Klumpp.

Nun stehen die Intensivpflegeboxen aber ordentlich aufgereiht im heimischen Garten, ein Stromanschluss und eine Beschattung durch eine Markise kommen noch hinzu. Einbruchsicher wurden die Boxen von einem örtlichen Schlosser auch noch gemacht, sodass weder Käfig noch Wildvögel entwendet werden können.

Achim Klumpp plant noch eine weitere große Voliere. Denn mit mehr als 254 Vögeln, die vergangenes Jahr bei ihm landeten, ist Platz ein wichtiges Thema. "Es ist mir auch wichtig, dass die Leute sehen, was mit ihren Spendengeldern passiert, es wird alles zum Wohl der Wildvögel eingesetzt", erklärt Klumpp.

Aktuell sind zwei Mäusebussarde, zwei junge Wildkäuze, ein ausgewachsener Wildkauz und eine Waldohreule bei ihm in der Pflege. Ein ausgewachsene Waldkauz sitzt dankbar in der hintersten Ecke der großen Voliere, und fast scheint es so, als wisse er genau, wem er seine Rettung zu verdanken hat.