Grindenfest: Trotz wechselhaften Wetters zieht es viele Besucher an den Schliffkopf / Führungen kommen gut an

Trotz wechselhaften Wetters war das Grindenfest auf dem Schliffkopf am Wochenende wieder ein Anziehungspunkt für Jung und Alt. Die Grindenbeweider, das Schliffkopf-Hotel und die Nationalparkverwaltung hatten dazu eingeladen.

Baiersbronn-Schliffkopf. Zumindest die ersten Grinden-Führungen mit Nationalpark-Rangern am Samstag verliefen noch trocken. Dabei erfuhren die Besucher aus erster Hand, dass aktuell noch 200 der ehemals 2000 Hektar waldfreier Flächen durch Beweidung frei gehalten werden. Hinterwälder Rinder und widerstandsfähige Schafrassen leisten bei schwierigen Weidebedingungen mit rauem Wetter und derbem Futter förderliche Dienste.

Gut kamen Rinder-Grinden-Geschichten von Thomas Gamio an, der sich ansonsten um die Beweidung der Grinden kümmert. Am frühen Samstagabend gab es einen Spaziergang über den Schliffkopfgipfel mit einer Märchenstunde für Groß und Klein mit Marga Bahr, Pädagogin beim Nationalpark.

Bauernmarkt bietet vielfältiges Angebot

Zuvor konnten sich Kinder an einem Stand des Nationalparks Schwarzwald über allerlei Tierisches informieren: Spuren, Masken, Präparate und vieles mehr. "Sehen, fühlen, anfassen" lautete die Devise, um dem Nachwuchs die Natur näherzubringen.

Darum ging es auch im Ökomobil des Regierungspräsidiums Karlsruhe, wo Ralf Gramlich und zwei Helfer, die ein freiwilliges soziales Jahr absolvieren, vielen Kindern und Erwachsenen Rede und Antwort standen. Pflanzen und Tiere des Mikrokosmos rund um den Schliffkopf konnten unter dem Mikroskop erforscht werden.

Bei kühleren Temperaturen fand am Sonntagmorgen auf dem Schliffkopfgipfel ein ökumenischer Gottesdienst im Grünen statt, der von der evangelischen Kirchengemeinde Baiersbronn/Obertal und der katholischen Kirchengemeinde aus dem Achertal gestaltet wurde. Bei Wanderungen rund um den Schliffkopf kamen am Sonntag anfangs ab und zu Regenschirme zum Einsatz. Im Festzelt neben dem Schliffkopfhotel konnten die Besucher dagegen ganz im Trockenen Spezialitäten vom Weiderind und Grindenlamm genießen.

Immer gut an kommt beim Grindenfest der Bauernmarkt. Marktbeschicker aus dem badischen und dem württembergischen Landesteil boten auch diesmal ein vielfältiges Angebot aus der Region. Dieses umfasste Holzofenbrot, Wildspezialitäten, Marmeladen, Weine und Liköre ebenso wie Kräuter, Stauden und Essige. Eine Urlauberin aus der Schweiz geriet prompt ins Schwärmen: "Sensationell, ich liebe diese Märkte." Ihr hatten es besonders Meerrettichspezialitäten und Senf aus dem badischen Urloffen angetan. Feigen- und Erdbeersenf, das gibt’s nicht alle Tage – der zugehörige Anbieter freute sich bereits am Samstag über viele "Stammkunden" an seinem Stand.

Kreative Töpferarbeiten gab es ebenfalls zu bestaunen und zu kaufen, auch Filztaschen, Hüte, Schuhe und handgewebte Geschirrtücher wurden in bunter Vielfalt präsentiert. Selbst die Vorweihnachtszeit ließ schon grüßen: Ein Marktbeschicker präsentierte neben Uhren aus Holz auch einen Adventskalender aus einem Stamm mit Schubladen.

Nationalpark-Region präsentiert sich

Neben dem Nationalpark präsentierten sich an weiteren Ständen die Nationalpark-Region und der Freundeskreis Nationalpark. Darüber hinaus demonstrierte Motorsägenkünstler Michael Hees seine Fertigkeiten, und viele Besucher schauten ihm gebannt zu. Dass neben Gästen aus der Region auch viele Urlauber die Atmosphäre auf über 1000 Metern Höhe genossen, belegten Autokennzeichen aus allen Regionen Deutschlands.