Mit russisch-orthodoxer Sakralmusik und bekannten russischen Volksweisen verzauberten die Maxim Kowalew Don Kosaken ihre Zuhörer in Baiersbronn. Foto: Günther Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Maxim Kowalew Don Kosaken überzeugen mit Sakralmusik und russischen Volksweisen

Die Maxim Kowalew Don Kosaken hatten nach Baiersbronn eingeladen, und zahlreiche Musikliebhaber waren der Einladung in den Rosensaal gefolgt, sich auf eine musikalische Zeitreise in die Welt der Don Kosaken entführen zu lassen.

Baiersbronn. Die sieben "Don Kosaken", allesamt aus Weißrussland stammend und mit abgeschlossenem Gesangstudium, überzeugten in der ersten Hälfte ihres Programms mit russisch-orthodoxer Sakralmusik. So war unter anderem das bekannte Lied Abendglocken (Vetsherni zvon) zu hören, aber auch "Die Seligpreisungen", die "Klosterlegende", das Lied "Heiliger Baikalsee" oder "Suliko", ein Volkslied aus Georgien, wurden von den Sängern meisterhaft vorgetragen.

Musik ist Beruf und Hobby zugleich

Dimitrij Belov, eines der jüngsten Chormitglieder, hatte es übernommen, die einzelnen Stücke anzusagen. Belov verwies auf die Bedeutung der dargebotenen russischen Volksmusik. Welche Rolle Musik für die Chormitglieder hat, fasste Belov prägnant zusammen: "Musik ist unser Beruf und unser Hobby."

Dass die sieben Sänger dieses "Hobby" perfekt beherrschen, bewies der weitere Verlauf der Vorstellung hinreichend. Wurden doch die einzelnen Stücke klanggewaltig und mit große Klangfülle vorgetragen. Und egal, ob tiefe oder hohe Töne; allesamt waren kristallklar und mit einem unglaublichen Timbre verbunden.

Die eigentliche Stärke der Künstler aber lag in ihrer Interpretation der Texte. Es gelang ihnen, diese – obwohl bis auf drei Ausnahmen allesamt russisch gesungen – die Schönheit und Tiefe der russisch-orthodoxen Musik mit ihren Tönen verstehbar und erlebbar zu machen. Im Kosaken-Outfit mit schwarzer Kleidung, hohen Stiefeln, Gürtel und Schultergurt verkörperten sie zugleich eine längst vergangene Zeit. Abweichend vom offiziellen Programm fügten sie einige deutsche Weihnachtslieder ein und animierten ihre Zuhörer, beim auf Deutsch gesungenen "O Tannenbaum, o Tannenbaum" oder bei "O Du fröhliche" mitzusingen.

Russische Volksweisen standen im zweiten Teil des Programms im Vordergrund. Zu hören war da der Kosakenmarsch "Hinter dem Don", bei dem das Hufgeklapper der Pferde gekonnt mit den Lippen imitiert wurde. Auch mit "Schneegestöber" und "Marusja" entführten die Künstler temperamentvoll in vergangene russische Zeiten. Melancholisch, romantisch und sanft dagegen das alte Kosakenlied "Stenka Rasin", das zu Ehren des berühmten Kosaken Atamans Stenka Rasin vertont wurde.

Rein sprachlich dagegen erfuhren die interessierten Zuhörer wenig über die geschichtlichen Hintergründe der (ukrainischen oder Don) Kosaken und über das Kosakentum als bedeutende militärische, politische und soziale Erscheinung des 16. bis 19. Jahrhunderts. Dafür um so mehr und um so überzeugender über ihre Musik, über ihre russischen Volkslieder, die in den vergangenen Jahrhunderten in den Dörfern entstanden waren.

Beendet wurde das beeindruckende Konzert mit dem "Spanischen Bolero", mit dem "Wolgalied" von Franz Lehar aus der Operette der Zarewitsch und mit dem schwungvoll vorgetragenen "Kalinka". Wobei das begeisterte Publikum die Sänger nicht ohne mehrere Zugaben gehen ließ.