Sei 60 Jahren ist Karl Großmann Dirigent des Posaunenchors Schwarzenberg. Für sein langjähriges Engagement erhielt er die Urkunde und die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg überreicht. Auf dem Foto von links Ortsvorsteher Eckhard Wahr, Bürgermeister Michael Ruf, Dekan Werner Trick, Heiderose Großmann, Karl Großmann, Kirchengemeinderatsvorsitzender Friedrich Frey, Pfarrer Albrecht Speidel und Ortsvorsteher Erwin Zepf. Fotos: Blaich Foto: Schwarzwälder-Bote

Feierstunde: Karl Großmann erhält Landesehrennadel / Seit 60 Jahren als Dirigent engagiert

Für sein 60-jähriges Engagement als Dirigent des Posaunenchors Schwarzenberg wurde Karl Großmann bei einem konzertanten Gottesdienst in der evangelischen Kirche in Schwarzenberg die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg verliehen.

Baiersbronn-Schwarzenberg. Viele schöne Musikstücke des Posaunenchors und eine schwäbische Predigt von Pfarrer i.R. Albrecht Speidel prägten die Posaunenfeierstunde. Das Jubiläum 500 Jahre Reformation hatte der Posaunenchor unter der Leitung von Karl Großmann zum Anlass für eine feierliche Umrahmung des Gottesdienstes genommen. Mit der festlichen Komposition "Intrada" des Barockkomponisten Johann Hermann Schein (1586 bis 1630) hatten die Bläser die Feierstunde in der Kirche eröffnet.

Beitrag zum Lutherjahr

Pfarrer Albrecht Speidel begrüßte zum "Gottesdienst mit viel schöner Posaunenmusik". Damit leiste der Posaunenchor seinen Beitrag zum Lutherjahr. In seiner Predigt gehe er seinem Hobby nach und halte diese auf Schwäbisch, versprach der Pfarrer, bevor die Musikanten mit einem Block von stimmungsvollen Kompositionen die Zuhörer erfreuten. "Morgenlicht leuchte" erinnerte an den Folksong "Morning has Broken" von Cat Stevens. Im Anschluss daran verteilten sich die Bläser in drei Gruppen in der Kirche und trugen den freudvollen dreichörigen Choral "Allein Gott in der Höh" von Michael Praetorius (1571 bis 1621) vor. Zuvor hatte Karl Großmann den Liedtext vorgelesen und einiges über den Komponisten erzählt. Souverän führte er als Dirigent durch die Musikstücke, und nach einem anmutigen "Credo" von Joseph Haydn (1732 bis 1809) spielte der Posaunenchor eine Reihe von "Luther-Liedern" aus dem evangelischen Gesangbuch. Die Überbrückung zwischen den einzelnen Liedern gestaltete Großmann mit den dazugehörigen Liedtexten und Worten aus der Bibel.

In seiner schwäbischen Predigt spannte Pfarrer Albrecht Speidel einen weiten Bogen von der Jahreslosung "Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch" über das Märchen "Das kalte Herz" von Wilhelm Hauff bis zu der biblischen Geschichte "vom verlorenen Sohn". Letztlich war seine schwäbische Botschaft: "Wenn du von Gott abhausch, dann lebsch du riskant".

Bürgermeister Michael Ruf hob in seiner Laudatio auf den langjährigen Dirigenten des Posaunenchors, Karl Großmann, dessen großes ehrenamtliches und bürgerschaftliches Engagement über viele Jahrzehnte hinweg hervor und dankte im Namen der Gemeinde für dessen wertvolle Arbeit. Es sei nicht selbstverständlich, dass sich Menschen derart ehrenamtlich engagieren, betonte der Bürgermeister und nannte Großmann ein Vorbild. Mit viel Herzblut habe er in beispielhafter Weise 60 Jahre lang nicht nur den Posaunenchor geleitet, sondern auch das kirchliche und öffentliche Leben in der Gemeinde mitgestaltet. Ruf überreichte Karl Großmann für das außerordentlich große Engagement sowohl die Urkunde wie auch die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg mit Grüßen von Ministerpräsident Winfried Kretschmann.

Den Glückwünschen schloss sich Dekan Werner Trick an. Er dankte Karl Großmann seitens des Kirchenbezirks für seinen Dienst und seine Posaunenarbeit in Schwarzenberg. Außerdem habe Großmann zudem auch 35 Jahre den Posaunenchor in Igelsberg geleitet, sagte Trick.

Friedrich Frey, der Vorsitzende des Schwarzenberger Kirchengemeinderats, dankte Großmann dafür, dass dieser den Posaunenchor nicht nur seit dessen 17. Lebensjahr dirigiert, sondern auch aufgebaut, entwickelt und geprägt hat. Fast alle Bläser hätten bei ihm kostenlos und ehrenamtlich das Spielen gelernt und seien durch ihn in den Chor integriert worden, sagte er und überreichte auch noch einen Blumenstrauß an die Ehefrau des Geehrten.

"Total überrascht" war Karl Großmann. Er freute sich über so viel Lob, die Dankesworte und die Auszeichnung und erzählte dafür noch die Geschichte vom "Huzenbacher Seemännle". Nach weiteren Musikstücken war die Gemeinde zum Mitfeiern im "Kirchencafé" eingeladen.