Achim Klumpp mit einem Rotmilan. Foto: Klumpp

Achim Klumpp aus Mitteltal bekommt Verstärkung. Nun auch eine Station im Landkreis Calw.

Baiersbronn-Mitteltal/Wildberg-Schönbronn - Der Verein zum Schutz und Erhalt der Greifvögel und Eulen im Nordschwarzwald hat sich vergrößert. Neben der Pflegestation in Mitteltal gibt es jetzt eine in Wildberg-Schönbronn. Und die Station in Mitteltal wurde erweitert.

Seit mehr als 30 Jahren setzt sich Achim Klumpp ehrenamtlich für den Greifvogelschutz ein. Dieses Engagement mündete vor rund zwölf Jahren in der Gründung des Vereins zum Schutz und Erhalt der Greifvögel und Eulen im Nordschwarzwald, dessen Vorsitzender Klumpp seitdem ist. Jährlich kümmert sich Klumpp um bis zu 250 verletzte Greifvögel und Eulen aus einem Umkreis von rund 150 Kilometern. Knapp 90 Mitglieder hat der Verein, die meisten davon sind fördernde Mitglieder, einige helfen aber auch bei anstehenden Baumaßnahmen. So waren Klumpp und der Tierarzt Jürgen Seybold, der zweite Vorsitzende des Vereins, der Klumpp bei verletzten und kranken Tieren unterstützt, bisher allein für die Betreuung der Vögel zuständig. Nun haben die beiden Verstärkung bekommen, und damit hat der Verein auch eine Zweigstelle im Landkreis Calw: bei Sandy Großmann in Schönbronn.

Der Kontakt war über ein verunglücktes Sperberweichchen zustande gekommen, das Vera Nagel, eine Bekannte von Sandy Großmann, gefunden hatte. Doch als Sandy Großmann sich wegen des Vogels an Klumpp wendete, hatte er bereits mehr als 20 Greifvögel in Mitteltal in seiner Obhut und deshalb für das junge Sperberweibchen keinen Platz mehr. Klumpp beriet die junge Frau, sodass sie das Tier zunächst bei sich versorgen konnte. Als es dann in Mitteltal wieder Platz gab, kam der Sperber zu ihm.

Doch für Sandy Großmann sei damit das Engagement nicht vorbei gewesen, erzählt Klumpp. Die gelernte Erzieherin, die zuvor schon mehrerer Kleinvögel aufgezogen hatte, half ihm bei der Auswilderung verschiedener Greifvögel und entschied sich schließlich dazu, ihm mit einer eigenen Voliere in Schönbronn unter die Arme zu greifen. "Ich bin sehr froh, dass jetzt der Calwer Bereich ein bisschen abgedeckt ist", freut sich Klumpp über die Verstärkung im Greifvogelschutz. Denn so einfach ist die nicht zu finden. "Man darf keine Angst haben vor Krallen und Schnäbeln. Man muss schon ein wenig Courage haben." Doch nicht nur in Richtung Calw hat sich etwas im Verein getan. Auch die Greifvogelstation in Mitteltal ist um eine größere Voliere erweitert worden. Die Voliere sei von Mitarbeitern des Nationalparks, mit dem er eng zusammenarbeite, aufgebaut worden, berichtet Klumpp.

Auf dem Grundstück seines Elternhauses stehen nun drei Volieren. Dazu kommt im Haus ein Zimmer, das für die Tiere genutzt wird. Bis zu 20 Vögel kann Klumpp maximal gleichzeitig versorgen. "Das kommt auf die Arten an. Wanderfalken und Turmfalken können zum Beispiel nicht zusammen in einer Voliere untergebracht werden", erklärt er.

Noch etwas steht in diesem Jahr in Mitteltal an: die Erneuerung der Volierendächer. Das sollte noch vor dem Winter geschehen. Denn der Betrieb in der Greifvogelstation läuft das ganz Jahr über.

Auch in den vergangenen Monaten waren schon wieder ganz verschiedene Vögel in Mitteltal zu Gast – vom Wanderfalken über den Rotmilan bis zum Sperlingskauz und zu dem kleinen Turmfalken, der – noch flugunfähig – aus einem Horst am Rosenplatz gepurzelt war. Die Zeit bei Klumpp ist immer begrenzt. Das Ziel ist die Auswilderung. Und so sind inzwischen auch der Turmfalke und das Sperberweibchen wieder da, wo sie hingehören – in Freiheit.