Viele Reiseführer wurden gewälzt für die Reise. Foto: Braun Foto: Schwarzwälder-Bote

Jugendmusikschule auf Reisen: Im September geht es nach Aserbaidschan

Von Monika Braun

Baiersbronn. Die Jugendmusikschule Baiersbronn steckt mitten in den Vorbereitungen für ihren Besuch am Kaukasus. Anfang September geht es los.

Nachdem vor rund drei Jahren eine Abordnung aus dem aserbaidschanischen Dorf Helenendorf zu Gast in Baiersbronn war, ist nun vom 3. bis 10. September der Gegenbesuch der Baiersbronner Abordnung in greifbare Nähe gerückt. Klavierlehrerin Lilli Heinle, Jugendmusikschuldirektor Tobias Deuringer, Hauptamtsleiter Marc Hinzer und Birgit Kirschenmann werden seitens der Jugendmusikschule und der Verwaltung die Reise begleiten und haben im Vorfeld schon einige Vorbereitungen getroffen. Geplant ist ein buntes Programm aus kulturellen Elementen und gemeinsamen musikalischen Einlagen.

Den Stein ins Rollen gebracht hatte Lilli Heinle, die auf einer privaten Reise 2009 von der Jugendmusikschule in Helenendorf sofort begeistert war und gleich eine partnerschaftliche Austauschfreundschaft im Auge hatte. "Das heutige Göygöl hat viele deutsche Wurzeln und wurde von einer Kolonie schwäbischer Auswanderer gegründet, die aus dem Raum Ulm/Reutlingen stammen", so Lilli Heinle, die sich mit der Geschichte befasst hat. "Auf meiner damaligen Reise hat mich der dortige Kinderchor so fasziniert, dass ich spontan an eine Einladung nach Baiersbronn gedacht habe."

Dankbar ist Lilli Heinle der Verwaltung und der Jugendmusikschule, dass es vor drei Jahren so gut mit einem Besuch der Helenendorfer geklappt hat. Spenden und viele Sponsoren sowie die Flugfinanzierung durch den "EuroKaukAsia"-Verein machten den Besuch möglich und ließen ihn für beide Seiten zu einem unvergesslichen Ereignis werden.

Nun machen sich in Kürze 17 Jugendliche und Erwachsene auf die Reise ins ferne Aserbaidschan, dessen Hauptstadt Baku noch gut in den Köpfen vieler ist, war sie doch erst kürzlich Austragungsort des Eurovision Song Contests. "Ich bin mir sicher, es wird ein besonderes kulturelles Erlebnis werden", sagt Lilli Heinle, die bereits Erfahrungen in dem Land, das an Russland, den Iran, Georgien, Armenien und die Türkei grenzt, gesammelt hat. Nur mit Hilfe von Honorarkonsul Otto Hauser wird die Reise, die "von ganz oben" genehmigt werden musste, möglich.

Bezahlt wird die Reise aus eigener Tasche, mit Hilfe einiger Sponsoren und über das Honorarkonsulat Aserbaidschans. Die Gemeinde Baiersbronn ist nicht an den Kosten beteiligt. Eine Tatsache, die Hauptamtsleiter Marc Hinzer betont.

Ein buntes Programm hat Lilli Heinle für alle Teilnehmer zusammengestellt. Neben kulturellen Höhepunkten besuchen die Gäste auchdie Hauptstadt Baku, eine Stadt mit Geschichte und Tradition. Konsul Hauser hat auch einen Dolmetscher versprochen, denn neben Russisch wird nur Aserbaidschanisch gesprochen, Englisch würde auch gehen, doch eine gute Verständigung sei allen wichtig. "Wir freuen uns und sind sehr gespannt", stellt Lilli Heinle fest. "Natürlich wird nicht alles so organisiert sein wie bei uns in Deutschland, wir werden hier und da ein wenig Geduld brauchen." Aber gerade das ist es vielleicht, was die Reise ins ferne Aserbaidschan besonders reizvoll macht. Hinzu kommen die kulturellen Unterschiede, aber auch die gemeinsame Liebe zur Musik, dem wohl wichtigsten Element der Reise, die beide Seiten verbindet.