Ortsvorsteher Karlheinz Nestle, Bürgermeister Michael Ruf, Bauamtsleiter Rolf Günther, Thomas Kuntosch (zukünftiger Bauamtsleiter) und Norbert Gaisser (von links) Foto: Braun Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausbau der L 409 bei Bürgerinformationsabend im Fokus / Kreisverkehr und die Finanzen

Von Monika Braun

Baiersbronn-Klosterreichenbach. Der Ausbau der Ortsdurchfahrt Klosterreichenbach, Landesstraße 409, war das zentrale Thema einer Bürgerinformationsveranstaltung in der Reichenbachhalle. Das Interesse war groß, doch um Details zum Bauablauf ging es noch nicht.

Nach der Begrüßung durch Ortsvorsteher Karlheinz Nestle ging Norbert Gaisser vom ausführenden Ingenieurbüro Gaisser auf den aktuellen Planungsstand ein. "Wir sind guten Mutes, dass es Ende diesen Jahres oder Anfang nächsten Jahres mit dem Ausbau soweit ist", so Gaisser. Er machte klar, dass es aufgrund der topografischen Gegebenheiten keine großen Veränderungen geben wird, wesentlich wird der Anschluss an das Bau- und Wohngebiet Beckenberg sein.

Bauamtsleiter Rolf Günther konnte zu den Kosten keine Aussagen machen, da man noch mitten in der Ausführungsplanung sei. Zuschussanträge seien gestellt worden oder würden noch gestellt, um die Kosten für die betroffenen Anlieger reduzieren zu können. Auf einem Teilstück sei die Straße historisch, sodass der benötigte Gehweg nur dort kostenpflichtig werde, wo dies nicht der Fall sei. "Auch der Anschluss des Gebiets Beckenberg ist Gemeindesache, und es fallen keine Kosten für die Anlieger an", betonte Günther. Noch rechtzeitig vor Baubeginn müsse mit den landschaftlichen Ausgleichsmaßnahmen begonnen werden. "Wenn der Grunderwerb ohne Probleme über die Bühne geht, dann kann der eigentliche Baubeginn im Frühjahr 2016 erfolgen", so der Bauamtsleiter. Wie es mit einer Vollsperrung oder weiteren Details zum Bauablauf aussieht, könne momentan noch nicht gesagt werden, eine Detailinformation erfolge später.

Günther wies nochmals auf die Möglichkeit der Förderung von passiven Lärmschutzmaßnahmen hin, dies würde jedoch Häuser erst ab dem Baujahr 1974 und älter betreffen.

Nachdem kurz die Überlegungen für einen Kreisverkehr im Bereich der Kreuzung Netto-Markt vorgestellt worden waren, bremste Rolf Günther Hoffnungen in diese Richtung. "Das eine ist die Gestaltung, das andere das Finanzielle. Eine Finanzierung durch Land oder Bund wurde abgelehnt. Die Gemeinde muss 100 Prozent der Kosten eines Kreisels tragen. Die liegen laut meiner Schätzung bei rund 500 000 Euro."

Ortsvorsteher Nestle erklärte, während der Bauzeit an der Landesstraße komme es sicher zu erheblichen Einschränkungen, für diese gelte es, verträgliche und praktikable Lösungen zu finden. Nestle sprach sich dafür aus, auch nach einem erfolgten Ausbau der Landesstraße 409 die bestehenden Geschwindigkeitsbeschränkungen beizubehalten. In der Bürgerfragestunde ging es unter anderem um Stützmauern und das Gefälle der Ausbaustrecke. Deutlich machte Günther auf die Frage nach möglichen Straßenführungsänderungen: "Die Straße ist planfestgestellt, da gibt es keine Änderungen mehr, sonst geht alles mit einer Frist von zehn bis 15 Jahren von vorne los."