Projekt: Wohnen im Alter / Die Anlage soll von Stiftung Innovation & Pflege geleitet werden

Wie künftig altersgerechtes Wohnen in Baiersbronn gestaltet werden kann, darüber wird aktuell in der Gemeinde viel diskutiert. Der Arbeitskreis Soziales hat einige konkrete Vorschläge.

Von Monika Braun

Baiersbronn. Der Arbeitskreis hat sich mit verschiedenen Fachleuten bereits umfassend informiert. "Wir waren unter dem Projekttitel ›innovative Wohnformen im Alter zur Belebung der Ortszentren‹ gestartet und favorisieren nach diversen Gesprächen eine Bebauung am E-Bühl, direkt in der Baiersbronner Ortsmitte", sagte Projektentwickler und Investor Uwe Schneider vom Arbeitskreis.

Dem Arbeitskreis gehören beispielsweise die Gemeinde und die Diakonie Baiersbronn an. Seitens der Projektentwicklung und der Verwaltung sei man sich einig, dass so ein Projekt für die Gemeinde eine deutliche Aufwertung an Lebens- und Wohnqualität bietet. "Wie die genaue Ausführung sein soll und in welcher Form die Seniorenwohnanlage gestaltet wird, sehen wir noch", sagte Uwe Schneider.

Der Arbeitskreis Soziales hatte gemeinsam mit der Diakonie eine Informationsreise in Einrichtungen in Sindelfingen und Herrenberg unternommen, die von der Stiftung Innovation & Pflege betrieben werden. Deren Konzept soll auch in Baiersbronn umgesetzt werden.

Die Stiftung Innovation & Pflege betreut in verschiedenen Einrichtungen rund 250 Wohnungen und bietet den Bewohnern zusätzlich zum Grundservice weitere Betreuungsmöglichkeiten an, sagte Rolf Schneider, der Vorstand der Stiftung. Zudem gebe es eine Wohnform, in der die Bewohner bis zu ihrem Tod leben und gepflegt werden können, so Rolf Schneider.

Auch die Einrichtung in Baiersbronn soll von der Stiftung Innovation & Pflege in Zusammenarbeit mit örtlichen ambulanten Pflegediensten betrieben werden.

Betreutes Wohnen sei nicht mit einem Pflegeheim gleichzusetzen, hier wohnen fitte Senioren die am Leben teilnehmen. Daher sei auch die Belebung des Ortszentrums der gewünschte Nebeneffekt, sagte Uwe Schneider. "Für uns im Arbeitskreis war es wichtig, einen Betreiber zu finden der aus dem gemeinnützigen Bereich kommt, für den die Sache und die Menschen im Vordergrund stehen und der auch sehr viel Erfahrung mitbringt", betonte Uwe Schneider.

Die Wohneinheiten werden von Bürgern gekauft. Sollten sie die Wohnung vermieten, wird die Stiftung die Vermietung übernehmen. "Nur so können wir garantieren, dass der Mieter in der Wohnanlage dauerhaft leben kann. Als Mindestalter haben wir das 60. Lebensjahr festgelegt. Meldet ein Besitzer Eigenbedarf an, sorgen wir dafür, dass der Mieter innerhalb der Wohnform umziehen kann", erklärte Stiftungsvorsitzender Rolf Schneider.

Für Baiersbronn stelle man sich eine gemeinsame Umsetzung mit der Diakoniestation vor, neben den Wohneinheiten soll auch ein Bereich für die Tagespflege älterer Menschen angegliedert werden. Die Finanzierung werde nach den geltenden Regeln der häuslichen ambulanten Versorgung erfolgen.

"In so einer Wohnanlage können dann 30 Einheiten gebündelt betreut werden. Da sie nicht über das gesamte Gemeindegebiet verteilt sind, können wir auch eine gute Betreuung ermöglichen", sagte Rolf Schneider.

Eine öffentliche Informationsveranstaltung zu dem Projekt findet am 10. Dezember ab 18 Uhr im Baiersbronner Rosensaal statt.