Parkscheinautomaten in Baiersbronn bieten Kurzparkzeit für zehn Cent. Foto: Braun Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeindevollzugsbediensteter gibt Einblick in seine Arbeitsfelder

Von Monika Braun

Baiersbronn. Michael Wagner, der Gemeindevollzugsbedienstete, gab in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats einen Überblick über seine Aufgaben und Tätigkeitsgebiete und berichtete über die aktuelle Entwicklung in Baiersbronn.

"In der Öffentlichkeit sieht man mich oft nur bei der Kontrolle des ruhenden Verkehrs, das macht jedoch lediglich 30 Prozent meiner Tätigkeit aus", erklärte Wagner. Der Erfolg der konsequenten Kontrolle zeige sich im Ergebnis. Einen Rückgang von 21 Prozent konnte Wagner bei den Delikten im ruhenden Verkehr vermelden, trotzdem seien die Einnahmen aufgrund der Änderung des Bußgeldkatalogs gestiegen.

Im vergangenen Jahr wurden 1832 Verwarnungen im ruhenden Verkehr ausgesprochen, die zu Einnahmen von 23 507 Euro führten. Im Bereich der Wilhelm-Münster-Straße und des Rosenplatzes vermeldete Wagner einen Rückgang von 30 Prozent bei den Parksündern.

Die Geschwindigkeitskontrollen im Gemeindegebiet hätten sich durch das eigene Messgerät deutlich verbessert. "Wir können nun gezielte Messungen zu den wichtigen Zeiten vornehmen." Die Beanstandungsquote lag im vergangenen Jahr bei 17,08 Prozent. Gemessen wurden 9759 Fahrzeuge. Davon wurden 1662 beanstandet. Rund 34  000 Euro wurden durch die Bußgeldstelle Baiersbronn eingezogen. Neben den Kontrollen des ruhenden und fließenden Verkehrs im Gemeindegebiet zählen auch zahlreiche andere Dinge zum Aufgabengebiet Wagners. "Insbesondere die Ermittlungen im Zusammenhang mit unerlaubten Müllablagerungen oder mit abgestellten Schrottfahrzeugen nehmen viel Zeit in Anspruch", erklärte Wagner. Die Büroarbeit nehme rund 25 Prozent ein.

"Die Zahlen zeigen doch, das die Arbeit unseres Vollzugsbediensteten etwas bringt und es nicht nur ein bloßes Abkassieren ist", betonte Bürgermeister Michael Ruf. Gemeinderat Fritz Kalmbach (CDU) fragte nach einer Toleranzzeit bei kurzen Einkäufen und sprach sich für eine verstärkte Kontrolle von freilaufenden Hunden im Bereich der Schelklewiesen aus. "Eine Parkscheibe auszulegen, ist ein geringer Aufwand, außerdem bieten wir in Baiersbronn mit zehn Cent für 30 Minuten eine besonders günstige Kurzparkzeit an. Die Toleranz ist daher sehr gering", teilte Wagner mit. Die Hundekontrolle sei als Einzelstreife eher schwierig, da Ausweiskontrollen notwendig seien und dies erfahrungsgemäß ein erhöhtes Konfliktpotenzial mit sich bringe.

Bürgermeister Michael Ruf dankte Wagner für seine Arbeit, die sicher nicht immer angenehm sei, und zollte ihm seinen Respekt dafür: "Wir sind ihnen sehr dankbar, dass Sie auch die Beschwerden gelassen auf sich nehmen, dazu gehört eine gewisse Coolness, und Sie gehen mit Strenge und Zielstrebigkeit ans Werk."