Mit den "Bure zum Alange", Wolfgang Winterhalder und Nikolaus König, bescherte der Förderverein zur Landschaftspflege Schönmünzach seinen Mitgliedern und Gästen zum Jubiläum einen unterhaltsamen Comedy-Abend. Foto: Blaich Foto: Schwarzwälder-Bote

"Bure zum Alange": Förderverein zur Landschaftspflege Schönmünzach feiert zehnjähriges Bestehen mit zwei echten Bauern.

Baiersbronn-Schönmünzach - Die "Bure zum Alange" aus dem Südschwarzwald waren im Kurhaus Schönmünzach zu Gast bei der Feier des zehnjährigen Bestehens des Landschaftspflegevereins und sorgten mit einem bäuerlichen Comedy-Programm in schwäbisch-alemannischer Mundart für gute Unterhaltung.

Der noch recht junge Förderverein zur Landschaftspflege in Schönmünzach feierte sein zehnjähriges Bestehen mit einem kleinen Festprogramm und einem bunten Unterhaltungsprogramm mit zwei echten Bauern.

Vereinsvorsitzender Rudolf Fleig begrüßte die Gäste – besonders Bürgermeister Michael Ruf, Ortsvorsteher Erwin Zepf, Gemeinde- und Ortschaftsräte, Rolf Günther vom Bauamt und Jürgen Schmidt als ehemaligen Leiter des Landwirtschaftsamts Horb – im gut besuchten Kurhaus zum Jubiläumsabend. Fleig hielt einen Rückblick auf die Anfänge des Vereins und dessen Entwicklung. Der Vorsitzende ging darauf ein, was die 65 Vereinsmitglieder so alles machen. Vor allem "schaffen", sagte er. Einmal im Jahr sei ein Kameradschaftsabend, und alle vier Jahre feiert der Verein sein Ziegenfest, aber sonst wird nicht gefeiert, sondern gearbeitet. Der Verein stellt Weidezäune auf, organisiert Entbuschungsaktionen an den Bachufern und kümmert sich um Wander-, Rast- und Grillplätze.

Ein Grußwort zum zehnjährigen Vereinsbestehen sprach Bürgermeister Michael Ruf. Die Offenhaltung der Landschaft sei kein nebensächliches Thema, sondern eines der Hauptthemen in der Gemeinde, sagte er. Bauamtsleiter Rolf Günther habe sich dem Thema intensiv angenommen. Denn wenn Wiesen nicht gepflegt werden würden, dauere es nicht lange, bis der Wald sich die Fläche zurückhole. Früher hätten die Wiesen wertvolles Tierfutter geliefert, aber durch den Rückgang der Landwirtschaft sei dieses Bewusstsein verloren gegangen.

Es sei ein Glücksfall, so Ruf, dass sich der Verein gegründet habe und sich der Offenhaltung der Landschaft angenommen habe, damit das schöne Ortsbild Schönmünzachs nicht verloren geht. Der Bürgermeister gratulierte der schlagkräftigen Truppe für ihr Engagement, zu dem auch der Erhalt der beiden Kinderspielplätze im Ort gehört.

Ortsvorsteher Erwin Zepf, gleichzeitig zweiter Vorsitzender des Vereins, hob besonders das Engagement des ehemaligen Leiters des Landwirtschaftsamt in Horb, Jürgen Schmidt, hervor, der derjenige gewesen sei, der das Ganze ins Rollen gebracht und bei der Vereinsgründung mit Rat und Tat mitgeholfen habe. Schmidt hatte damals vorgeschlagen, die Steilhänge mit Ziegen zu beweiden, was dann auch mit Hilfe der Ziegen der Familie Peterle aus Röt in die Tat umgesetzt wurde. Zwei weitere Landwirte beweiden die Grünflächen mit ihren Zebu-Rindern.

Mit Lichtbildern wurde über die Arbeit und die Unternehmungen des Vereins informiert. Christian Fleig unterhielt als Murgtalspatz die Gäste musikalisch bis die beiden "Bure zum Alange" (Bauern zum Anfassen) die Bühne im Kurhaus betraten und als Bauer (Nikolaus König) und Feriengast (Wolfgang Winterhalder), der keine Ahnung von der Landwirtschaft hat, mit "Buregaudi" die Gäste bestens unterhielten. Bei den lustigen, trockenen, manchmal derben Dialoggesprächen und Liedern der beiden blieb kein Auge trocken. Sie erzählten "vom wirklichen Leben, nicht bloß lustig, auch nachdenklich", aber immer ging es um Landleben, Bauernhof und Landwirtschaft.

Das Lied "Wunderfitztour" handelte vom naseweisen Sonntagsspaziergang, um Leute auszuspähen, um die "Nase in andere Häuser zu stecken, um den eigenen Dreck zu verdecken". "Bei uns im Schwarzwald geht’s ein wenig rauer daher", meinten die beiden und fragten sich, ob der Tablet-PC dazu da ist, um den Speck zu zerschneiden und den Senf draufzumachen. "Facebook machen wir persönlich, wir schwätzen noch, und Abhören braucht uns auch keiner, die verstehen uns gar nicht", erzählten sie in schwäbisch-alemannischem Dialekt und sorgten für viele Lacher im Kurhaus. Das humorvolle Programm mit Geschichten vom Güllefahren, von der Heu- und Kartoffelernte, übers Pflügen und Traktorfahren und über modern gewordene Arbeitskleidung kam an. Über "Feriengäste mit Holzstilallergie" wurde ebenso sinniert wie über das schwäbische Lob "Nicht gescholten ist gelobt genug".