Sensenmähen war die erste Disziplin des ländlichen Vierkampfs, der in diesem Jahr bei Familie Sauter in Tonbach stattfand. Fotos: Blaich Foto: Schwarzwälder-Bote

Beim ländlichen Vierkampf mischen nicht nur einheimische Teams mit / "Lusitanos" machen das Rennen

Von Ursula Blaich

Baiersbronn-Tonbach. Die "Lusitanos" sind die Gewinner des 19. ländlichen Vierkampfs und dürfen sich für ein Jahr "Ländlicher Vierkampfmeister" nennen. Sie gewannen das Gaudi-Turnier vor dem Team "Pfanne Tonbach" und den "Murrtaler Sensenmähern II".

Auf dem Bauernhofgelände der Familie Sauter im Rinkenteich in Tonbach wurde der Wettbewerb diesmal ausgetragen, und zahlreiche Fans und Zuschauer wohnten dem Spektakel bei. Manfred Sauter und seine Familie stellten ihren Hof nach acht Jahren zum zweiten Mal für den Wettbewerb zur Verfügung. Bei dem Gaudi-Turnier maßen sich die Teams in den Disziplinen Sensenmähen, Melken, Sägen und Nageln.

Diesmal waren 16 Teams mit jeweils vier Teilnehmern am Start, darunter eine Jugendmannschaft. Dabei waren nicht nur einheimische Mannschaften vertreten, sondern auch Teams, die extra für das Turnier angereist sind, wie die "Trääser-Innsagger", ein Kegelclub aus Traisen, "Bräutigam I und II", junge Männer aus Bonndorf und Löffingen auf Junggesellenabschiedstour, und die "Murrtaler-Sensenmäher", nicht aus dem Murgtal, sondern dem Murrtal.

Tourismusdirektor Patrick Schreib begrüßte die Teilnehmer und Gäste in Tonbach. Pünktlich zum Beginn der Veranstaltung hatte es auch aufgehört zu regnen, und es klarte im Laufe des Nachmittags immer mehr auf. Nachdem "Glücksfee" Maximilian die Reihenfolge der Mannschaften ausgelost hatte, ging es auch schon Richtung Wettkampffeld zum Sensenmähen.

Die Jugendmannschaft startete mit den Erwachsenen, bekam jedoch einen Jugendbonus bei der Bewertung. Ein sechs mal neun Meter großes Mähfeld musste von der Mannschaft mit der Sense gemäht werden. Damen und Jugendliche bekamen einen kleinen Zeitbonus. Nicht nur die Schnelligkeit, sondern auch akkurates Abmähen zählte. Dabei wurde von den Wertungsrichtern Uwe Kunzmann, Jürgen Stoll und Achim Würth in den Kategorien sauber, mittel, schlecht und "heckaliadrich" bewertet.

"Durchziehen" war die Devise, mit der die zahlreichen Zuschauer und Fans die Teilnehmer anfeuerten und für Stimmung entlang des Mähfelds sorgten. Patrick Schreib und Klaus Faißt von der Baiersbronn Touristik führten durch den Wettbewerb und passten auf, dass alles mit rechten Dingen vor sich ging. Ganz unterschiedliche Techniken waren beim Sensenmähen zu beobachten, und die Teilnehmer legten sich mächtig ins Zeug. Zwar stand der Spaß im Vordergrund, aber bei vielen wurde der Ehrgeiz geweckt, vorne mit dabei zu sein.

Als zweite Disziplin mussten sich die Teams im Melken an der Plastikkuh Fanny auf der Hofbühne messen. Wer die meiste Milch, beziehungsweise das meiste Wasser, aus dem Euter herausbrachte, bekam die meisten Punkte. Die Zuschauer hatten ihren Spaß beim Zusehen, und auf dem Hofgelände war viel los. Familie Sauter hatte ein bewährtes Helferteam organisiert, das bestens für die Verpflegung der Gäste sorgte. Für Kinder war ein Streichelzoo mit Pferden, Ponys, Ziegen und Kaninchen ein Anziehungspunkt.

Die dritte Disziplin des ländlichen Vierkampfs war das Sägen mit der Waldarbeitersäge. Dabei kam so mancher ins Schwitzen. Zwei Scheiben mussten mit der Zwei-Mann-Säge von einem Baumstamm abgesägt werden. Auch hier war es eine Frage der Technik, welches Team am Ende die Nase vorn hatte. Ziehen und die Geschwindigkeit steigern, bis der Rhythmus gefunden ist und die Späne fliegen, war das Erfolgsrezept. Zum Schluss ging es ans Nageln. Es galt, die Nägel mit möglichst wenig Schlägen zu versenken. Von drei bis zwölf Schlägen war alles dabei.

Bürgermeister Michael Ruf beteiligte sich an der anschließenden Siegerehrung und dankte Familie Sauter für die Bereitstellung des Hofs für das Gaudi-Turnier, das zum festen Bestandteil im Baiersbronner Veranstaltungskalender geworden ist. Nach dem Turnier wurde auf dem Hof weitergefeiert, die Bar wurde geöffnet, und DJ Timo legte Party-Musik auf.

Die Platzierungen: 1. "Lusitanos" (81 Punkte), 2. "Pfanne-Tonbach" (70), 3. "Murrtaler Sensenmäher II" (66), 4. "Feuerwehr Baiersbronn Zug II" (64), 5. "Nau ned hudle" (59), 6. "Mir sen dia wo nemme mir sen dia wo gwenne welled heißa welled" (56), 7. "Murrtaler Sensenmäher I" (55), 8. "Schützenverein Obertal I" (51), 9. "Feuerwehr Baiersbronn Zug I" (44), 10. "Bräutigam I" (41), 11. "Gummibärenbande" (40), 11. "Koi Ahnung, aber dabei" (40) , 13. "Trääser Innsagger" (34), 14. "Schützenverein Obertal II" (32), 14. "Bräutigam II" (32). Die einzige Jugendmannschaft, "Die Wiesenschänder" wurde extra bewertet und mit einem Preis bedacht.