Beim Auftakt des Symposiums in Buhlbach: Bürgermeister Michael Ruf, Bertram Jenisch, Peter Steppuhn und Claus Wolf (von links) Foto: Braun Foto: Schwarzwälder-Bote

Symposium: Experten tagen im Kulturpark Glashütte

Von Monika Braun

Baiersbronn-Obertal. Glashüttenforscher verschiedener Nationalitäten sind zu Gast in Obertal. Auf Einladung der Gemeinde Baiersbronn und des Landesamts für Denkmalpflege kamen gestern zum Auftakt des Symposiums zahlreiche Experten in den Kulturpark Glashütte Buhlbach, um über die neuesten wissenschaftlichen Thesen zu fachsimpeln.

Für das sechste internationale Symposium zur Erforschung mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Glashütten Europas hatten sich die Veranstalter einen würdigen Rahmen ausgesucht, dies bestätigten die Redner bei der Begrüßung der Teilnehmer und Gäste.

Bürgermeister Michael Ruf gab einen umfassenden Überblick über die Gemeinde Baiersbronn. Die Gemeinde sei stolz, dass sich die Fachleute für Baiersbronn als Veranstaltungsort entschieden hätten, betonte Ruf. Nicht zuletzt da die Gemeinde Eigentümer der Anlage des Kulturparks Glashütte Buhlbach sei. "Baiersbronn hat zwei große Stärken: die Natur und die Kulinarik", betonte Ruf und ging auf die Vorzüge der Gourmetgemeinde ein.

Ruf dankte dem Förderverein der Glashütte und der Vorsitzenden Dora-Luise Klumpp für das außerordentliche Engagement sowie dem Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel für seinen Einsatz dafür, finanzielle Mittel seitens des Bundes zur Verfügung zu stellen. "Wir wollen seitens der Gemeinde weitere Maßnahmen in der Glashütte Buhlbach entwickeln, um noch mehr Zeugnis der Historie des Glasmachens im Schwarzwald zu geben", so Ruf, der auch die Grußworte Fuchtels verlas.

"Scherben bringen Glück – aber nur den Archäologen", zitierte Ruf die englische Kriminalbuch-Autorin Agatha Christie und sprach viele Worte des Dankes. "Dieser besondere Ort ist nicht nur für Experten unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen interessant, sondern er bietet die Möglichkeit, Geschichte hautnah zu erleben", hieß es im Grußwort Fuchtels. "Dieses Symposium unterstreicht, dass Deutschland traditionell über eine starke Forschung in den Geistes- und Kulturwissenschaften verfügt, die auch international hohes Ansehen genießt und Maßstäbe setzt."

Claus Wolf, Präsident des Landesamts für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Karlsruhe, sprach von einem idealen Ort, um eine Tagung für die Glashüttenspezialisten auszurichten. "Erstmals widmen sich Spezialisten aus neun Ländern in Baden-Württemberg der regionalen Glashüttengeschichte", so Wolf. Von dem Glashüttensymposium erhoffe man sich, Impulse für die baden-württembergische Glasforschung zu bekommen. "Es tut sich etwas in Baden-Württemberg im Hinblick auf die archäologische Seite, aber auch im Hinblick auf die Baudenkmalpflege", betonte Wolf.