Machen sich Gedanken über die Vermarktung des Museums: die Mitglieder des Heimat- und Kulturvereins Foto: Blaich Foto: Schwarzwälder-Bote

Besucherzahlen rückläufig / Heimat- und Kulturverein wirbt künftig gezielt bei Vereinen und Schulen für Führungen

Von Ursula Blaich

Baiersbronn. Über ein recht ereignisreiches kulturelles Jahr informierten die Verantwortlichen des Heimat- und Kulturvereins Baiersbronn bei ihrer Hauptversammlung.

Bürgermeister Michael Ruf eröffnete als Vereinsvorsitzender die Versammlung im Cafè Rundblick und begrüßte die Mitglieder zur Rückschau auf das vergangene Jahr, zur Ideensammlung und zur Vorschau auf das laufenden Jahr. In seinem kurzen Jahresbericht erinnerte er an Aktivitäten und Highlights wie die Einweihung des generalüberholten und erweiterten Erlebnispfads in Friedrichstal. Der historische Kultur- und Erlebnispfad war Teil einer Museumskonzeption, die vom Heimat- und Kulturverein ausgearbeitet und verwirklicht wurde. Als nächstes Projekt dieser Art soll der Quellen- und Parzellenpfad in Mitteltal in Angriff genommen und erneuert werden. Hier wurde von den Mitgliedern vorgeschlagen, den einst von Martin Schuler konzipierten Rundgang mit Informationstafeln zu ergänzen.

Der Vorsitzende rief auch das "Märchenfestival" im Oktober noch einmal in Erinnerung und die von Gemeindearchivarin Dorothee Kühnel initiierte Literatur-Vortragsreihe "Baiersbronner Geschichte(n)", die viel Zuspruch erhielt. Mit neuen heimatgeschichtlichen Themen soll die Kulturreihe auch in diesem Jahr wieder an verschiedenen Standorten fortgeführt werden.

Ruf erinnerte die Mitglieder daran, dass es wichtig und notwendig sei, Sponsoren für den Verein zu finden, damit die geplanten Projekte verwirklicht werden können, denn die finanzielle Belastung sei auf Dauer für den Verein allein zu groß. Er bedankte sich bei allen für das Engagement im Verein und das Interesse an der Heimatgeschichte.

Als Museumsleiter berichtete Otto Züfle über seine Arbeit im Hauff-Märchen-Museum. Bedauerlich sei, dass ein Besucherrückgang im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen sei, sagte er. Lag die Zahl der Gäste 2013 noch bei 3231, so waren es im Jahre 2014 rund zehn Prozent weniger, die sich für eine Führung durch das Museum interessierten.

Auffällig sei, dass im vergangenen Jahr wenige Gruppen und nur eine Schulklasse gekommen seien, sagte Züfle. Wegen der geringen Beteiligung der Schulen habe er bereits im Richard-von-Weizsäcker-Gymnasium vorgesprochen, denn das Hauff-Museum sei auch ein literatur-geschichtliches Museum, das sich für den Besuch von literaturinteressierten Schülern eigne, so Züfle. Geplant sei in diesem Jahr eine Ausstellung mit Fotos und Ortsplänen über die Geschichte des 1795 erstellten Gebäudes, in dem sich das Museum befindet.

Veranstaltungsleiter Johannes Smeets informierte über das "Internationale Festival der Märchenerzähler" bei dem 18 Erzähler an drei Tagen mit kurzweiligen Geschichten für ein volles Haus sorgten. Auch dieses Jahr sei das Festival wieder eingeplant, sagte Smeets. Des Weiteren wolle er auch das von ihm erstmalig 2012 initiierte "Festival des Märchenspiels" mit den Baiersbronner Grundschulen für nächstes Jahr wieder organisieren.

Dass der von ihm entworfene "Märchenweg" – auch im Rahmen der zum Nationalpark neu zu schaffenden Attraktionen – nicht in den Focus rückte, bedauerte Smeets. Für das Kinderwandern hätte sich ein solcher Weg gut geeignet, meinte er. Hans Finkbeiner verschaffte als Kassierer einen Überblick über die Vereinskasse. Der Verein sei auf Spenden angewiesen, um weiter aktiv zu sein, sagte er. Angeregt wurde, die Ausschilderung zum Museum zu verbessern. Michael Ruf informierte, dass die Konzeption dafür fast fertig sei. Zudem will der Heimat- und Kulturverein verstärkt die Bevölkerung und die Vereine ansprechen, um Interesse an einer Museumsführung zu wecken, so der Bürgermeister.