Soziales: Beachtliche Erfolge durch intensive Förderung / Mitarbeiterteam geht in Horb an den Start

Viel getan hat sich im Kinderhaus Luftikus in Baiersbronn seit der Eröffnung. Doch es bleibt noch viel zu tun – vom Softwareprogramm bis zum Thema Personal. Apropos Personal: Einige Mitarbeiter engagieren sich auch sportlich für die Kinder: bei einer Laufveranstaltung in Horb.

Baiersbronn. Rund zwei Jahre ist es her, dass ein "Herzlich-Willkommen"-Schild in der Eingangshalle des Kinderhauses Luftikus, einer Wohneinrichtung für langzeitbeatmete Kinder, die Eröffnung ankündigte. Heute leben sieben dauerbeatmete Kinder in der Einrichtung. Und die Kinder haben bereits beachtliche Erfolge in ihrer Entwicklung gemacht.

Fachpersonal nicht leicht zu finden

Einrichtungsleiterin Astrid Rüsing ist von Beginn an dabei und spricht immer noch von einer echten Pionierarbeit, doch man sei auf einem guten Weg. "Wir sind längst noch nicht fertig, zwei Jahre sind nichts bei so einer Einrichtung. Es werden wohl fünf bis sechs Jahre vergehen, bis alles perfekt läuft", so Rüsing. Vom Softwareprogramm bis zum Personalmanagement sei noch viel zu tun.

Perfekt läuft es auch immer noch nicht in Sachen Personal, denn der Pflegenotstand ist auch bei Luftikus zu spüren. "Unsere Kurzzeitplätze sind sehr gefragt, doch leider haben wir immer noch nicht genügend Fachpersonal finden können und mussten daher vielen Eltern ein Absage erteilen", sagt die Einrichtungsleiterin. Aktuell sind über 30 Mitarbeiter im Kinderhaus Luftikus beschäftigt. Logopäden, Heilpädagogen und Ergotherapeuten zählen zum Team. Man sei in Baiersbronn eben auf dem Land, und da fehle es an Fachpersonal, das zum einen bereit ist, spezielle Fortbildungen zu absolvieren, und zudem in der Lage ist, auch die emotionalen Belastungen zu tragen. "Es ist insgesamt eine große Herausforderung, dieses Haus von Null aufzubauen. Schwarze Zahlen können wir nur bei Vollbelegung schreiben", so Astrid Rüsing. Die außerklinische Intensivpflege der Kinder sei vor allem sehr personalintensiv. Doch die Fortschritte der dauerhaft betreuten Kinder würden für sich sprechen. Einige hätten sich durch die intensive Förderung so gut entwickelt, dass sie sogar in die Dreifürstensteinschule in Dornstetten eingeschult werden konnten. Bei einem Kind sei sogar geplant, es in den örtlichen Kindergarten zu integrieren. "Der Schulunterricht findet im Haus statt, und beim Besuch des Kindergartens muss eine Pflegekraft anwesend sein", erklärt Rüsing. Die Eltern seien begeistert von den Fortschritte ihrer Kinder.

Der Träger der Luftikus gGmbH ist mehrheitlich die Deutsche Fachpflege Gruppe mit Sitz in München, in der das Kinderhaus einen verlässlichen Partner gefunden hat. Bundesweit hat sie über 3500 Mitarbeiter und große Erfahrung auf dem Gebiet der außerklinischen Intensivpflege. Da es auch nach dem Bau des Hauses immer noch großen finanziellen Bedarf gibt, soll weiterhin durch Spendenaktionen Geld gesammelt werden. Eine solche Aktion ist die Teilnahme von sieben Luftikus-Mitarbeitern an der "Mission Mudder Black Forest" in Horb.

Am Samstag, 15. Juli, wird für die "Puste" der Luftikus-Kinder gelaufen. Dafür werden noch Sponsoren und Unterstützer gesucht. Interessierte können sich bei Luftikus direkt oder über die Homepage melden, so Astrid Rüsing. Nachdem eine Mitarbeiterin die Aktion ins Spiel gebracht hat, laufen die sportlichen und logistischen Vorbereitungen auf Hochtouren. "Wir bekommen sogar eigene T-Shirts gesponsert und hoffen, so auch etwas für die Bekanntheit unserer Einrichtung tun zu können." Geld werde für die Kinder immer benötigt, zum Beispiel für Gestaltungsprojekte im Außenbereich und die Anschaffung von Therapie- und Spielmaterialien.