Gut gelaunt und voller Spielfreude: die Musiker von "German Brass" Foto: Mießler Foto: Schwarzwälder-Bote

Spitzenensemble German Brass sorgt für ausverkauftes Konzert

Von Gabriele Mießler

Baiersbronn-Klosterreichenbach. Die Spitzenformation German Brass war mit dem Schwarzwald Musikfestival zu Gast in der Münsterkirche Klosterreichenbach. Die Musiker überzeugten mit einer glanzvollen Mischung von klassischen Meisterwerken des Barocks bis zur Moderne.

Pfarrerin Iris Sönning begrüßte die Gäste bei der ausverkauften Veranstaltung. Wie Mark Mast, Intendant des Musikfestivals, in der Konzerteinführung erläuterte, handle es sich allein durch den Veranstaltungsort um einen ganz speziellen Abend. "Es ist eine besondere Freude wieder hier sein zu dürfen", so Mast.

Genau in dieser Kirche war sozusagen der Grundstein für das Schwarzwald Musikfestival gelegt worden. Im Sommer 1986 hatte in der Münsterkirche das erste Konzert des Vorläufers des heutigen Festivals stattgefunden und für eine Welle der Begeisterung gesorgt.

Die Konzerteinführung gestaltete Mast im Gespräch mit Matthias Höfs, der an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg lehrt und Mitglied des hochkarätigen Ausnahme-Ensembles ist. Während es galt, die Daumen zu drücken, dass die restlichen Musiker es rechtzeitig aus dem Stau zum Konzert schaffen, erfuhren die Zuhörer Interessantes über Entwicklung, Zusammensetzung und Arbeit der Formation German Brass, die seit Jahrzehnten weltweit beeindruckt. Unter anderem damit, dass Höfs die Arrangements so gestaltet, dass sie den Künstlern quasi auf den Leib geschneidert sind, können die Trümpfe der einzelnen Persönlichkeiten voll ausgespielt werden. Das, aber wohl auch, dass der Umgang miteinander wie in einer "zweiten Familie" gelebt wird, macht "German Brass" so besonders.

Die restlichen neun Top-Musiker schafften es schließlich, rechtzeitig und gut gelaunt nach Klosterreichenbach. Mit ihrem aktuellen Programm "Around the world", einer stimmigen Mischung vom Barock bis zur Moderne, demonstrierten sie die von Höfs angekündigte große Bandbreite und überzeugten mit einer unheimlichen klanglichen Vielfalt.

Zu bester Unterhaltung trug Klaus Wallendorf, "German Brass"-Hornist und "halboffizieller Entertainer" der Berliner Philharmoniker, bei. Ob mit gedichteter Begrüßung – "… wilder Bläserspaß, lippenfrisch mit German Brass" –oder zur Einstimmung auf ein Potpourri aus französischen Stücken, bei der man hätte meinen können, es habe sich heimlich tatsächlich ein stolpernd Deutsch sprechender Franzose unter die Künstler gemischt, der Gelegenheitsliterat stimmte mit anspruchsvollem Witz auf die jeweils folgenden Darbietungen ein.

Ob voluminös mit Bachschen Klängen, einem sanften "Ave Maria" oder raumfüllend mit Themen aus der Filmmusik des Blockbusters "Fluch der Karibik", bearbeitet von Posaunist Alexander Erbrich-Crawford, German Brass hat an diesem Abend auf eine facettenreiche musikalische Reise geführt, die für viel Applaus und Begeisterung sorgte und so bald nicht in Vergessenheit geraten wird.

Die Vorbereitungen für das nächste Schwarzwald Musikfestival dürften schon anlaufen, hoffentlich finden die zehn sympathischen Ausnahme-Musiker ihren Weg auch in der kommenden Saison wieder in den "Musik-Schwarzwald".