Den Betrieb des Kulturparks Glashütte Buhlbach übernimmt ab dem nächsten Jahr die Baiersbronn Touristik. Foto: Braun Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Förderverein bleibt aber weiterhin das "Herz" des Kulturparks Glashütte Buhlbach

Der Förderverein kann aufatmen: Die Gemeinde Baiersbronn übernimmt ab dem nächsten Jahr den Betrieb des Kulturparks Glashütte Buhlbach.

Baiersbronn. In der jüngsten Sitzung des Baiersbronner Gemeinderats wurde bei einer Gegenstimme und vier Enthaltungen mehrheitlich beschlossen, dass die Baiersbronn Touristik ab 2017 den Betrieb der Glashütte Buhlbach übernimmt.

Der Gemeinderat folgte damit dem Wunsch des Fördervereins, der aufgrund steigender Besucherzahlen und wegen des immer größer werdenden administrativen Aufwands diese Hilfe gefordert hatte.

Bereits im Juli hatte die Vorsitzende des Fördervereins, Dora-Luise Klumpp, um eine Übernahme gebeten. Doch zunächst mussten in einem Businessplan die jüngsten Zahlen vorgelegt werden. Tourismusdirektor Patrick Schreib erläuterte das Konzept und betonte, dass die Gemeinde in enger Abstimmung mit dem Verein die Zukunft der Glashütte gestalten wolle. "Die Mitglieder des Vereins werden auch weiterhin ehrenamtlich oder auf der Basis geringfügiger Beschäftigungen ihre bisherigen Tätigkeiten ausüben", teilte Schreib mit. Der Verein sei weiterhin das "Herz" der Glashütte, aber die Betriebsführung werde von der Baiersbronn Touristik übernommen.

Der Shop- und Glasbläserbereich soll künftig in Kooperation mit der Dorotheenhütte betrieben werden. Auch soll ab dem nächsten Jahr keine Vollgastronomie auf dem Gelände angeboten werden. Essenslieferungen durch örtliche Gastronomiebetriebe für größere Veranstaltungen seien möglich. Mit Blick auf die Besucherzahlen berichtete Schreib von einem stetigen Plus. Seit 2012 habe es einen Anstieg von 68 Prozent gegeben, im Jahr 2015 kamen 9673 Besucher in den Kulturpark. Trotzdem rechne man mit einem jährlichen Abmangel. Dieser sei hauptsächlich auf die gestiegenen Personalkosten zurückzuführen.

Eintritt soll erst beim Betreten der Gebäude verlangt werden

Als weitere Zukunftsplanung teilte Schreib mit, dass der Zugang zu dem Gelände kostenlos sein solle. Erst beim Betreten der Gebäude müssten Besucher Eintritt zahlen. Bis zur Öffnung der Glashütte im Mai sollen neben der angedachten Öffnung des Areals auch noch weitere Punkte zum Betriebsablauf präzisiert werden.

"Der Verein führt die Glashütte Obertal sehr erfolgreich. Wenn wir sie auf dieser Basis so weiterführen können, dann ist die Weiterentwicklung des Kulturparks gesichert", betonte der Tourismusdirektor.

Gemeinderat Michael Ruoss (CDU) fragte nach dem Ausgleich des in Kauf genommenen Verlusts und befürchtete eine Entwicklung in Richtung Kurtaxenerhöhung im Jahr 2018. Weiterhin fragte er nach schriftlichen Abstimmungen mit dem Verein. "Es gibt keine schriftlich fixierten Protokolle, aber wir werden uns zusammensetzen und festlegen, wie die Zusammenarbeit künftig läuft", so Schreib. Gemeinderat Fritz Kalmbach (CDU) fragte nach einer Obergrenze für die Verluste der Glashütte und wollte wissen ob "Abmangel ohne Ende" produziert werden könne. "Wir übernehmen ja keine Blackbox, sondern einen Betrieb, der mit seinen Zahlen belegen kann, dass er funktioniert. Selbstverständlich schauen wir auf die Zahlen", sagte Kämmerer Jochen Veit.

"Allen Skeptikern zum Trotz hat sich das Konzept Glashütte positiv entwickelt, es gibt keine Anzeichen dafür, dass der Verein sein Engagement einschränken möchte. Daher ist es gut, dass die Gemeinde mit einsteigt und das einmalige Gebilde noch weiter entwickelt", meinte SPD-Gemeinderat Gerhard Gaiser.

Karlheinz Nestle (FWV) wollte bestätigt haben, dass über den möglichen Zuschuss von 650 000 Euro durch Bundesmittel nochmals separat beraten werden soll.

Gemeinderätin Beate Schaible (BUB) sah in der Übernahme der Glashütte auch ein Zeichen für den Verein, dass man seine Errungenschaften würdige und den Mitgliedern damit für ihren Einsatz danke. Gemeinderat Lutz Hermann (FDP/UBL) sprach von einer guten Sache. Aber die zu investierende Summe müsse auch in einem vernünftigen Rahmen stehen.

Bürgermeister Michael Ruf sprach der Vorsitzenden des Fördervereins Dora-Luise Klumpp und allen Helfern seinen Dank für ihr Engagement aus und bescheinigte ihnen, dass es "immer eine Freude sei, die Glashütte Buhlbach zu besuchen".