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Jahresabschluss 2015 bringt Kämmerer ins Schwärmen / Finanzielles Polster

Das vergangene Haushaltsjahr war für die Gemeinde Baiersbronn ein finanzieller Erfolg. Es verschafft der Kommune ein gutes Polster.

Baiersbronn. Kämmerer Jochen Veit geriet angesichts der positiven Zahlen richtig ins Schwärmen, als er den Gemeinderäten in der jüngsten Sitzung den Jahresabschluss für 2015 präsentierte.

"Die Zahlen zeigen, wie toll das letzte Jahr war, hauptsächlich lag das am guten und anhaltenden Wirtschaftswachstum", so Veit. Trotzdem riet der Kämmerer zur Vorsicht. Man sei aktuell zwar ganz oben auf der Welle, doch es werde auch wieder abwärts gehen. Das Gesamtergebnis schloss mit einem Überschuss von 2,66 Millionen Euro ab, dies stellt eine deutliche Steigerung zum Jahresergebnis von 2014 (564 847 Euro) dar. Zusammen mit dem positiven Sonderergebnis von 444 658 Euro konnte ein Betrag in Höhe von 3,1 Millionen Euro den Überschussrücklagen zugeführt werden. "Mit diesem Gesamtergebnis können wir auch für gegebenenfalls wirtschaftlich schwierigere Jahre ein Polster aufbauen", so Veit.

Die Verbesserungen führte Veit hauptsächlich auf die Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer (plus 1,2 Millionen Euro gegenüber 2014) sowie auf die höheren Leistungen aus dem Finanzausgleich zurück. "2015 war für uns ein Spitzenjahr", freute sich der Kämmerer. So ist die Gemeinde auch 2015 ohne Neuverschuldung ausgekommen und konnte die Verschuldung weiter zurückführen.

Hohe Investitionen stehen an

Die Gemeinde habe ein gutes finanzielles Polster, stellte Veit fest. Doch in den kommenden Jahren würden auch hohe Investitionen auf Baiersbronn zukommen. Dabei nannte Veit besonders die Unterdorfsanierung als Schwerpunkt. "Inwieweit hier bei der Frage der Neuverschuldung eine Kehrtwende vollzogen werden muss, ist den kommenden Haushaltsplanberatungen vorbehalten."

Es sei positiv, dass nach der erfolgreichen Umstellung zum neuen kommunalen Haushaltsrecht nun auch Überschussrücklagen angesammelt werden können, die man zu einem späteren Zeitpunkt in Anspruch nehmen kann. Verwaltungsintern habe man ein Sachgebiet um die Aufgabe Controlling erweitert und so in der Kämmerei die Grundlage für die Weiterentwicklung des Haushalts- und Rechnungswesens gelegt. "Die Verankerung von mehr betriebswirtschaftlichem Denken und Handeln wird eine verwaltungsübergreifende Aufgabe sein", so Jochen Veit.

Mit Blick auf die Zukunft erklärte Veit, dass die finanzielle Basis der Kommunen ab 2017 ungewiss sei, da die mit dem Land bestehenden Finanzbeziehungen auslaufen würden. Weiterhin sei auch der konjunkturelle Verlauf nicht vorhersehbar, dieser sei so zentral wie ungewiss.

Wichtig sei es, das durch den Abschluss Erwirtschaftete besonnen und nachhaltig einzusetzen und dabei die finanziellen Risiken nicht aus den Augen zu verlieren, riet Veit dem Gemeinderat. Einstimmig wurde der vorgelegte Jahresabschluss für das vergangene Wirtschaftsjahr abgesegnet. Bürgermeister Michael Ruf dankte der Kämmerei und dem gesamten Team für die geleistete Arbeit. Das erneut sehr positive Ergebnis zeige eine stabile und gute Struktur. "Wir werden die Überschüsse für viele Projekte brauchen", so Ruf.