Drei große Eschen gehören zu den Bäumen, die gefällt werden sollen. Fotos: Michel Foto: Schwarzwälder-Bote

Verkehrssicherheit: Fällarbeiten in der Bahnhofstraße / Auch alte Pappeln kommen weg

In der Klosterreichenbacher Bahnhofstraße knatterten gestern die Motorsägen. Heute sollen die Fällarbeiten fortgesetzt werden.

Baiersbronn-Klosterreichenbach. Drei große Pappeln und drei Eschen sollen in der Bahnhofsstraße in Klosterreichenbach insgesamt gefällt werden. Dazu kommen einige kleinere Bäume. Grund für das Fällen der Eschen sei das sogenannte Eschentriebsterben, so Bauamtsleiter Thomas Kuntosch.

Durch die Erkrankung stellten die Bäume längerfristig ein Verkehrsrisiko dar, denn auf Dauer bestehe die Gefahr, dass Äste herabfallen. Zwar dürften Fällarbeiten aufgrund der Verkehrssicherungspflicht auch noch später ausgeführt werden, so Kuntosch, doch aus Rücksicht auf die Natur sollen sie trotzdem noch heute abgeschlossen werden.

Die drei Pappeln seien wegen ihres Alters in der Standsicherheit gefährdet, erklärt Niko Züfle, Chef der Gemeindegärtnerei, vor Ort. Pappeln seien auch als gesunde Bäume ab einem bestimmten Alter nicht mehr ganz ungefährlich. Deshalb lasse man sie im Straßenraum nicht so lange stehen. Die Gemeinde müsse tätig werden, da die Verkehrssicherungspflicht bei ihr liege.

Von insgesamt sechs Eschen werden entlang der Bahnhofstraße zunächst drei – die zwischen Volksbank und Weg zum ehemaligen Hotel Sonne-Post – gefällt. Die anderen Eschen beim alten Kurpark sollen später folgen. Die Bäume müssten wegen ihrer Erkrankung so oder so gefällt werden, stellt Niko Züfle fest. "Es würde keinen Sinn machen, die Bäume zu erhalten, weder ökologisch noch ökonomisch." Hintergrund dafür, dass die Fällung von drei Eschen vorgezogen wurde, sind die Pläne der Unternehmensgruppe Burchard Führer, hinter dem Hotel Sonne Post ein Pflegeheim zu bauen (wir berichteten).

Bei laufenden Bauarbeiten oder bei einem bebauten Grundstück wäre der Aufwand weit größer, erklärt Züfle, warum die drei Bäume vorsorglich vorgezogen wurden. Für die gefällten Bäume soll später eine neue Baumreihe angelegt werden.

Klimawandel zeigt sich in Jahresringen

Zwar lässt Züfle keinen Zweifel an der Notwendigkeit der Fällarbeiten, sagt aber auch: "Es tut einem in der Seele weh." Denn es sei fraglich, ob neue Bäume überhaupt noch so groß werden können – wegen des Klimawandels. Wassermangel und hohe Temperaturen im Sommer würden den Bäumen zusetzen, erklärt Züfle und zeigt auf den Stamm einer gefällten Pappel. Die in jüngster Vergangenheit immer enger werdenden Jahresringe zeugten von Stress durch Wassermangel, sagt der Gärtnermeister

Wie in der Bahnhofstraße in Klosterreichenbach war auch für Fällarbeiten im Bereich zwischen Bahnübergang und Schrebergärten in Baiersbronn vor einigen Wochen die Verkehrssicherheit der Grund. Auf dem Gelände, das inzwischen der Gemeinde gehört, hätten etliche Bäume gefällt werden müssen, um die Verkehrssicherheit wieder herzustellen. "Die Bäume waren alle krank", stellt Züfle fest. Die Palette reichte von Pilzbefall bis zum Windbruch. Ein Baum sei schon umgefallen. Außerdem sei am Uferweg entlang des Forbachs bis zur Papierfabrik eine Pflegemaßnahme des Uferbereichs vorgenommen worden, inklusive Sicherheitsfällungen.