Bürgermeister Michael Ruf (rechts) und Museumsleiter Otto Züfle vor dem Hauff-Museum im Oberdorf. Foto: Braun Foto: Schwarzwälder-Bote

Ehrenamt: Heimat- und Kulturverein wird 25 Jahre alt / Eng verknüpft mit dem Hauff-Museum

Der Heimat- und Kulturverein der Gesamtgemeinde Baiersbronn agiert meist im Stillen. In diesem Jahr feiert er ein Doppeljubiläum: 25 Jahre Heimat- und Kulturverein und 20 Jahre Hauff-Museum.

Baiersbronn. Die Geschichte des Heimat- und Kulturvereins der Gesamtgemeinde Baierbronn ist eng verbunden mit der des Märchen-Museums. Im Zuge der Oberdorfsanierung standen die Bagger bereits bereit, um das heutige Wilhelm-Hauff-Museum abzureißen. Der Einspruch des Denkmalamts führte letztlich zum Erhalt.

Das Gebäude hat eine bewegte Geschichte

Der damalige Bürgermeister Norbert Beck gründete vor 25 Jahren zusammen mit einigen weiteren Gründungsmitgliedern den Heimat- und Kulturverein. Otto Züfle, heute Schriftführer des Vereins und Museumsleiter, ist von Beginn an mit dabei und erinnert sich, wie aus dem Gebäude, das von vielen "Alter Kasten" genannt wurde, das schmucke Hauff-Museum wurde. "Das Haus hat eine lange Geschichte, es war Bürgerhaus, diente als Schulraum und als Kindergarten. Spuren lassen auf Tierhaltung im Gebäude schließen. Das stattliche Haus stand früher im Zentrum der Einkaufsmeile im Oberdorf", so Züfle. Er plant in naher Zukunft eine Ausstellung zum Gebäude selbst.

"Der Erhalt des Gebäudes war einer der ersten Meilensteine der Baukultur. Wir sind heute sehr froh, dass wir dieses Museum haben", betont Bürgermeister Michael Ruf, der von seinem Amtsvorgänger Norbert Beck den Posten des Vorsitzenden übernommen hat. "Das habe ich sehr gerne gemacht, denn der Verein betreibt nicht nur das Museum, sondern betreut auch die insgesamt sieben Heimatpfade unserer Gemeinde und kümmert sich um die Erhaltung und die Bewahrung unserer Geschichte", betont Ruf. Bei dieser wichtigen Aufgabe habe man mit Gemeindearchivarin Dorothee Kühnel eine engagierte und tolle Mitstreiterin gefunden. Die von Dorothee Kühnel organisierte Vortragsreihe "Baiersbronner Geschichten" gehe nun schon in die dritte Runde, so Ruf. Bisher seien zwischen 60 und 80 Besucher bei den jeweiligen Veranstaltungen gewesen. Dabei stehen heimatgeschichtliche Themen im Fokus. Auch in diesem Jahr sei es der Gemeindearchivarin wieder gelungen, dank ihrer guten Kontakte hochrangige Referenten zu gewinnen.

Es sei wichtig für den Verein, auch kulturtreibend zu sein, betont Otto Züfle und weist auf das jährlich unter der Federführung von Johannes Smeets stattfindende Märchenfestival hin.

Im Hauff-Museum gibt es literarisch-geschichtliche Führungen. Der Autor Wilhelm Hauff wird in seiner Zwiespältigkeit dargestellt. Zudem können die Besucher anhand zahlreicher Schriftstücke und Exponate die wirtschaftlichen, geografischen und gesellschaftlichen Verhältnisse der Region nachvollziehen. "Was kaum jemand weiß, ist, dass das Hauff-Museum eine Außenstelle der Literarischen Arbeitsstelle am Schiller-Museum in Marbach ist. Einige sehenswerte Exponate wurden von dort nach Baiersbronn ausgelagert", erklärt Otto Züfle. Eine weitere wichtige Aufgabe des Vereins ist die Unterstützung der Neuen Studio Bühne, der auch dieses Jahr wieder Vereinsmitglieder während der Spielzeit zur Seite standen.

Der Verein hat aktuell 107 Mitglieder und ist finanziell nicht übermäßig üppig ausgestattet. "Daher gibt es zum Jubiläum kein rauschendes Fest, sondern einen Ausflug für Mitglieder und Interessierte zum Landesdenkmalamt nach Esslingen", so Ruf.

Für die Zukunft wünsche man sich mehr Mitglieder, um finanziell und ideell das ein oder andere Projekt unterstützen zu können. "Auch jüngere Mitglieder sind willkommen. Wir brauchen Ideen von jungen Leuten, wie wir kulturell weiterkommen können", so Bürgermeister Ruf. Der Heimat- und Kulturverein repräsentiert die gesamte Gemeinde, von jedem Ortsteil ist ein Vertreter im Vorstand. Jeder, der Interesse hat, kann sich einbringen, egal aus welchem Teilort.