Zahlreiche Menschen zog es an Eutings 178. Geburtstag ans Euting-Grab. Foto: Winter Foto: Schwarzwälder-Bote

Vermächtnis: 178. Geburtstag: Redner würdigen Verdienste des Ruhesteinvaters

Baiersbronn/Ruhestein. Zahlreiche Menschen zog es am Geburtstag Julius Eutings, auch als Ruhesteinvater bekannt, zum Euting-Grab beim Wildseeblick. Zum 14. Mal seit 2004 schenkte die Julius Euting-Gesellschaft den traditionellen Mokka an Wanderer aus.

Diese Tradition geht auf ein Vermächtnis Eutings zurück, in dem er den Ruhestein-Hotelier Klumpp gebeten hatte, an seinem Geburtstag einen arabischen Mokka und ein Glas Wasser darzureichen, wie es im Orient Sitte ist, wenn man einen Fremden willkommen heißt, so die Eutin-Gesellschaft.

Eutings Urne, er war am 2. Januar 1913 in Straßburg gestorben, wurde am 1. Juni 1913 am Seekopf beigesetzt, wo er schon 1903 seine Grabstelle mit Genehmigung des Königlich Württembergischen Forstamts eingerichtet hatte. Euting, 1839 in Stuttgart geboren, war Honorarprofessor für orientalische Sprachen an der Universität Straßburg und dort auch als Bibliotheksdirektor an der Kaiserlichen Universitäts- und Landesbibliothek tätig. Er war ein Förderer des Schwarzwaldvereins und des Vogesenclubs. Als Wissenschaftler hat Euting oft das östliche Mittelmeergebiet und Arabien bereist.

Ulrich Notz, der Vorsitzende der Julius Euting-Gesellschaft, hatte auch diesmal verschiedene Redner am Grab versammelt, die Grußworte sprachen: Charly Ebel vom Nationalpark, Seebachs Bürgermeister Reinhard Schmälzle und Hans Martin Stübler, Forstpräsident a. D., die alle Eutings Bedeutung für die Bewahrung der Natur und die Entwicklung des Tourismus in Vogesen und Schwarzwald hervorhoben. Hubert Lang und Doris Notz von der Julius Euting-Gesellschaft gaben einen Überblick zu Euting als Forscher, Wanderer und Kaffee-Liebhaber.

Reinhold Beck vom Heimat- und Museumsverein für Stadt und Kreis Freudenstadt dankte der Gesellschaft für die Zusammenarbeit bei der Ausgestaltung der Euting-Nische im Stadtmuseum. Fritz Gaiser sang zwei Lieder, und Pfarrer Rotbach beendete die Veranstaltung mit einer Meditation.