"Boehringer Champagnerflaschen Fabrique" hieß es am Ende. Das Haupthaus der Glashütte erhielt einen Schriftzug. Fotos: Braun Foto: Schwarzwälder-Bote

Denkmaltag: Viele Besucher strömen zum Kulturpark Glashütte Buhlbach und zum Morlokhof

Zum gestrigen Tag des offenen Denkmals unter dem Motto "Gemeinsam Denkmale erhalten" hatten sich die Organisatoren in Baiersbronn einiges einfallen lassen. Sowohl der Kulturpark Glashütte Buhlbach als auch der Morlokhof in Mitteltal lockten viele Besucher an.

Baiersbronn-Mitteltal/-Obertal. Das Panoramabähnle brachte die Besucher bequem und kostenlos von einem Denkmal zum anderen.

Im Morlokhof gingen die Besucher ein und aus und erfuhren bei informativen Führungen, die von Annika Heermann, Marie-Therese Huonka und Axel Jansen geleitet wurden, allerlei Wissenswertes über eines der ältesten und besterhaltenen Bauernhofensembles des oberen Murgtals.

Passend zum diesjährigen Thema des Denkmaltags "Gemeinsam Denkmale erhalten" zeigte Maler Markus Rauscher Möglichkeiten der farblichen Restauration. Dabei stand das Thema "Malerei früher und heute" im Vordergrund. Die Technik des Teuchelns ließen die Handwerker der Zimmerei Schleh in Baiersbronn aufleben und zeigten mit alten Werkzeugen und Muskelkraft, wie einst Wasserleitungen gebaut wurden.

Das Team des Hotels Ba-reiss verwöhnte die Gäste mit Rinderrouladen, Kürbissuppe und Maultaschen. Die Trachtenkapelle Mitteltal unterhielt musikalisch. Bei heißem Spätsommerwetter zog der Kräutergarten vor dem historischen Gebäude die Aufmerksamkeit der vielen Besucher auf sich. Reges Treiben herrschte auch bei den Bienenstöcken des Morlokhofs, die in malerischer Lage hoch über Mitteltal zu besichtigen waren. "Vielleicht ist es heute etwas zu heiß, doch wir sind mit dem Besuch zufrieden", freute sich Dieter Kalweit vom Hotel Bareiss.

Im Kulturpark Glashütte Buhlbach herrschte ebenfalls reger Betrieb. In Anlehnung an das Tagesmotto standen diesmal die beiden Restauratoren, die tatkräftig am Umbau des Denkmals mitgewirkt hatten, im Vordergrund. Maler Rainer Benz aus Alpirsbach verzierte das Haupthaus ehrenamtlich mit dem Schriftzug "Boehringer Champagnerflaschen Fabrique", und die Besucher konnten den Fortschritt der kunstvollen Tätigkeit verfolgen.

Beim Rundgang konnten sich die Gäste über das alte Glasmacher-Handwerk informieren, und im alten Gesteinsmahlhaus erläuterte Restaurator Rüdiger Widmann die Vorgehensweise in der Glashütte. "Er ist ein ausgewiesener Fachmann, und wir sind froh, dass er uns bei der Restaurierung so toll unterstützt hat", lobte Fördervereinsvorsitzende Dora-Luise Klumpp. Heiner Züfle, fleißiger Helfer und Fotograf, zeigte umfangreiches Fotomaterial über die gesamte Renovierungszeit und informierte über die teils mühsamen Arbeiten.

Dora-Luise Klumpp war an allen Stationen zu finden, begrüßte die Gäste, hielt kurze Ansprachen und vergaß nicht, auf die historische Bedeutung der gesamten Anlage hinzuweisen. Erstmals dabei war Holzkünstler Peter Sperandio, der das Schnitzer-Handwerk präsentierte und einige seiner Kunstwerke ausstellte. "Uhrmacher aus Leidenschaft" Christof Haberstroh zeigte, wie alte Uhren repariert werden, und brachte zahlreiche Raritäten auf seinem Tisch wieder zum Ticken. Glasmacher Holger Schultze, der sonst Glas aus dem Ofen verarbeitet, fertigte Perlen mit dem Publikum, da der Glasofen nicht in Betrieb war.

In ihren historischen Kostümen passend gekleidet, bewirteten die Mitglieder des Fördervereins die vielen Gäste. Rund 30 Helfer waren im Einsatz. Der Harmonika-Spielring Baiersbronn und die Keyboard-Gruppe umrahmten das Programm musikalisch.