Die historische "Sonne-Post" soll schon bald in eine neue Zukunft starten. Foto: Michel

Bauantrag für "Sonne-Post"-Areal ist eingereicht. Investitionsvolumen bei 15 Millionen Euro.

Baiersbronn-Klosterreichenbach - Die Planung ist soweit fertig, der Bauantrag ist unterschrieben und beim Bauamt der Gemeinde eingereicht. Im zeitigen Frühjahr soll Baustart sein – sowohl für die Sanierung des historischen Hotels Sonne-Post, als auch für den geplanten Neubau.

Die Unternehmensgruppe Burchard Führer hat den historischen Kloster-Gasthof Hotel Sonne-Post gekauft, um dort das Projekt Seniorenwohnen zu verwirklichen. Dafür soll der denkmalgeschützte Altbau saniert und auf dem zur Immobile gehörenden Grund ein Neubau erstellt werden. Die Unternehmensgruppe ist deutschlandweit als Investor und Betreiber von stationären Pflegeeinrichtungen tätig. Sie betreibt in Baiersbronn bereits das Murgtalblick Betreuungszentrum in Schwarzenberg und den Jörgenhof in Röt.

"Wir gehen davon aus, dass im zeitigen Frühjahr Baubeginn ist", sagt Burchard Führer, geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensgruppe, im Gespräch mit unserer Zeitung über das Großprojekt in Klosterreichenbach. Dabei schränkt Führer lachend ein, es komme auf den Winter an. Sobald der Schnee weg ist, solle mit dem Bau gestartet werden.

Die gesamte Konzeption stehe – vom Hochwasserschutz bis zum Denkmalschutz. Für das Projekt wurde eine Architektenarbeitsgemeinschaft aus ARP Stuttgart und A+R Günter Architekten in Baierbronn gebildet. Rainer Günter soll die Bauleitung vor Ort übernehmen.

Bei den Planungen im Vorfeld seien extrem viele Ämter beteiligt, erzählt Führer. Was die Zusammenarbeit mit Ämtern und anderen Beteiligten angeht, spricht er von "einem Riesenglück". Die Unternehmensgruppe werde prima unterstützt, ob von der Gemeinde und vom Bürgermeister oder vom Ortschaftsrat und vom Ortsvorsteher. Positives Feedback komme auch aus der Nachbarschaft.

Entstehen sollen sieben Seniorenwohngruppen mit insgesamt 100 Bewohnern sowie zwölf Wohnungen, unter anderem für Mitarbeiter. Eine Wohngruppe und die Wohnungen sowie Räume für Physiotherapie, Friseur und eventuell eine öffentliche Gastronomie sollen im Altbau entstehen, die anderen sechs Wohngruppen im Neubau. Führer geht inzwischen von einem Investitionsvolumen in Höhe von 15 Millionen Euro aus und rechnet mit 80 neuen Arbeitsplätzen. In den Wohngruppen soll jeder der Bewohner sein eigenes Zimmer mit Bad haben. Dazu kommt für jede Wohngruppe ein eigener großer Gemeinschaftsraum mit Küche. Ergänzt wird das durch weitere Gemeinschaftsräume wie ein großer Speisesaal, eine Großküche sowie Therapieräume, die von allen Heimbewohnern genutzt werden können.

Die Eröffnung ist ganz sportlich für Frühjahr 2019 anvisiert – auch weil dann die neue Heimmindestbauverordnung greift, nach der nur noch Einzelzimmer zugelassen sind. Petra Behrens, Leiterin des Murgtalblick Betreuungszentrums, freut sich darüber, dass in Klosterreichenbach die Pläne für eine große ärztliche Team-Praxis zur Hausärzteversorgung auf der Zielgeraden sind (wir berichteten). "Das ist für unser Projekt sehr, sehr hilfreich", stell sie fest, und Führer fügt hinzu: "Das ist ein echter Vorteil für uns."

Erste Maßnahmen beim Bau werden Abbrucharbeiten von späteren Ab- und Anbauten am historischen Gasthof sein, sagt Führer. "Das soll ein Schmuckkästchen von Klosterreichenbach werden", kündigt Petra Behrens an. Auch die beiden Jugendstilsäle bleiben erhalten, wobei die Nutzung noch nicht genau fest- steht.