Reiner Pfrommer leitet jetzt gleich zwei Grundschulen. Foto: Michel Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Rainer Pfrommer startet an den Grundschulen Mitteltal und Schönmünzach

Nahtlos geht es an der Grundschule Mitteltal weiter: Nachdem Schulleiter Erich Uihlein Ende des Schuljahrs verabschiedet worden war, hat nun der neue Rektor seine Arbeit aufgenommen: Reiner Pfrommer. Er leitet außerdem die Grundschule in Schönmünzach.

Baiersbronn-Mitteltal/Schönmünzach/Bad Rippoldsau-Schapbach. Zum einen eine Schule in der Nähe seines Wohnorts, zum anderen eine neue Herausforderung, das nennt Pfrommer als wichtigste Gründe für seinen Wechsel als Schulleiter von der Grundschule Schapbach an die Grundschule Mitteltal. Denn Pfrommer ist schon im Jahr 2007, als er an der Wilhelm-Münster-Schule angefangen hatte, nach Baiersbronn gezogen. "Auch wegen der privaten Interessen", erzählt Pfrommer. Denn er ist Skilangläufer und Mitglied im SV Baiersbronn. In Kooperation mit dem SV hat er an der Wilhelm-Münster-Schule einen Bundesstützpunkt des Deutschen Skiverbands eingerichtet.

Nach sechs Jahren in Baiersbronn wechselte er als Schulleiter nach Schapbach und pendelte seitdem. Die Grundschule Schapbach und Pfrommers neue Schule in Mitteltal sind mit jeweils rund 80 Schülern etwa gleich groß.

Pfrommer freut sich schon auf das Eintauchen in neue Aufgaben. So gibt es in Mitteltal auch eine Vorbereitungsklasse für Kinder mit Migrationshintergrund. Dort soll den Jungen und Mädchen das Rüstzeug vermittelt werden, damit sie dann in die für sie zuständigen allgemeinbildenden Schulen wechseln können. Ebenfalls interessant für Pfrommer ist der Umstand, dass die Grundschule Mitteltal zu den Kooperationsschulen des Nationalparks gehört. Außerdem seien im Murgtal die Schulleiter gut vernetzt, und er kenne dieses Netzwerk aus der Zeit an der Wilhelm-Münster-Schule und privat. Das mache den Start auf jeden Fall leichter, ist Pfrommer überzeugt.

Der 37-Jährige ist aber nicht nur Chef an der Schule in Mitteltal. Gleichzeitig leitet er nun auch kommissarisch die Grundschule Schönmünzach mit 37 Schülern – bis dort ein neuer Schulleiter oder eine andere Lösung gefunden sei. Er habe bei seiner Bewerbung zwar nicht gewusst, dass es zwei Schulen werden, doch jetzt freue er sich drauf. Augenzwinkernd fügt Pfrommer hinzu: "Aber eine dritte Schule nehme ich nicht dazu." Die Stelle in Schönmünzach sei in den letzten Jahren mehrfach ausgeschrieben worden. Die Kinder werden dort in zwei Kombiklassen – eine für Erst- und Zweitklässler, die andere für Dritt- und Viertklässler – unterrichtet.

Zwei Schulen zu leiten, das sei schon eine Herausforderung, sagt Pfrommer. Beide seien von der Gemeinde sehr gut ausgestattet worden, so habe zum Beispiel Schönmünzach einen komplett neuen Computerraum. Der Schulleiter ist überzeugt: Medienbildung muss früh anfangen, weil Medien auch früh zur Lebenswelt der Kinder gehören.

Dass es mit seiner Bewerbung für Mitteltal geklappt hat, hat Pfrommer in den Ferien erfahren. Oft dauere ein solches Verfahren länger, da die Bewerbung verschiedene Gremien durchlaufen müsse. Doch es habe alles schnell funktioniert, da alle Beteiligten die Besetzung der Stelle zum Anfang des Schuljahrs als Ziel hatten. Die Verabschiedung in Schapbach, wo er ab 2013 arbeitete, solle nun im Nachgang stattfinden, sagt Pfrommer. Seinen Kollegen dort habe er in den Ferien alles übergeben, damit der Start nach den schulfreien Tagen reibungslos läuft. Über die Bewerbung habe er das Kollegium in Schapbach schon früher informiert. Die Kollegen würden seinen Wechsel bedauern. Das habe ihn bestätigt, dass er positive Arbeit in Schapbach geleistet hat. So habe er in seiner Zeit im Wolftal zum Beispiel einen Schulförderverein initiiert und war im Rahmen der Städtepartnerschaft zweimal mit Schülern in La Tranche-sur-Mer.

Eines wird sich auf jeden Fall ändern – Pfrommer wird weniger unterrichten und nicht mehr als Klassenlehrer im Einsatz sein. Das sei zwar schade, doch die Leitung von zwei Schulen lasse dazu nicht mehr die Zeit. In seiner neuen Stelle hießen ihn auch Gabriele Jäger vom Schulamt Rastatt und Bürgermeister Michael Ruf willkommen. Ruf habe ihm ein Baiersbronner Beziehungskistle geschenkt, da er ja in Baiersbronn schon gut verwurzelt sei. Das Kollegium sei froh, dass die Nachfolge von Erich Uihlein so schnell geregelt wurde – schließlich habe Uihlein schon ein Jahr drangehängt.

Die ersten Tage waren für Pfrommer anstrengend, aber auch spannend. Im Moment fehle ihm zwar noch der Gesamtüberblick, doch er habe zwei gut aufgestellte Schulen vorgefunden.

Was ihm als Rektor am meisten am Herzen liegt? "Dass wir einen Platz erhalten und gestalten, an dem sich alle wohlfühlen, gerne lernen und gerne arbeiten."

Rainer Pfrommer (37) ist in Bad Teinach-Zavelstein aufgewachsen und hat in Weingarten auf Lehramt Grund- und Hauptschule studiert. Sein Referendariat hat er in Meckenbeuren am Bodensee absolviert. Eine weitere berufliche Station war für sechs Jahre die Wilhelm-Münster-Schule in Baiersbronn, bevor er Schulleiter an der Grundschule in Schapbach mit knapp 80 Schülern wurde.