Bei der Preisübergabe (von links): Walter Appenzeller, Vorsitzender des BUND-Regionalverbands Nordschwarzwald, Carmen und Friedrich Klumpp Foto: Rothfuß Foto: Schwarzwälder-Bote

Friedrich Klumpp erhält Naturismuspreis des BUND-Regionalverbands Nordschwarzwald

Von Holger Rothfuß Baiersbronn. Friedrich Klumpp ist Gastronom aus Passion. Er bringt Kulinarik und die Natur zusammen. Dafür wurde er nun mit dem Naturismuspreis des BUND ausgezeichnet.Als der rührige Murgtäler Friedrich Klumpp um die Jahrtausendwende das alteingesessene Hotel Rosengarten im Herzen Baiersbronns von seinen Eltern übernahm, schlug für ihn und seine Frau Carmen die Stunde, sich intensiv mit dem Profil ihres Hauses zu beschäftigen. Der innovative "Outdoor-Freak" mit der Kochjacke ging damals einen Weg, der unter Kollegen als überaus gewagt galt: Er krempelte das schmucke Haus zu einem Wanderhotel um. "Wandern ist ein Markt, auf den man setzen kann", resümiert der Hotelier Friedrich Klumpp heute.

Klumpps Leidenschaft ist die Kulinarik. Während seine Kollegen sterneverdächtig Lukullisches in Töpfen und Pfannen kreieren und in stilvollem Ambiente servieren, tauscht der rührige Koch die weiße Jacke gegen ein wettertaugliches Modell und suchte nach einem alternativen Weg, Wohlschmeckendes natürlich zu kredenzen und, um dem Motto seines Hauses gerecht zu werden, nach einer Synthese aus Bewegung und Kulinarik. Die Idee der inzwischen stets ausgebuchten Kräuter- und Schlemmerwanderungen war geboren.

Zurück zu den Wurzeln, dies war der Gedanke, der hinter den kulinarischen Ausflügen in die Natur stand. "Anfangs wurde ich oft gefragt, was denn am Wegesrand wächst und ob man das wohl essen könne", erzählt Friedrich Klumpp. Sein Weg zum Kräuter-Kenner war jedoch so steinig wie die Aufstiege an den aussichtsreichen Hängen des Murgtals, die seine Gäste zu bewältigen haben. Kompetente Schützenhilfe bei der Bestimmung des satten und üppig wuchernden Murgtäler Grüns bekam Friedrich Klumpp von Charly Ebel und dessen Team vom Naturschutzzentrum, mit dem er bereits seit Bestehen der Einrichtung kooperiert.

Überhaupt ist Klumpp in Sachen Wildkräuter ebenso experimentierfreudig wie kommunikativ. "Wenn man was gemeinsam macht, ist man stärker." Der Küchenchef hält nichts von kulinarischer Geheimniskrämerei und plaudert gerne aus dem prall mit allerhand Essbarem aus der Natur gefüllten Nähkästchen, um auch seine Kollegen in der Gastronomie von seinen küchentauglichen Exkursen in die Schwarzwälder Flora zu überzeugen. "Je exotischer die Frucht, umso besser der Koch." Diesem scheinbar bei manchen unumstößlichen gastronomischen Dogma begegnet Friedrich Klumpp ebenso innovativ wie erfolgreich und in der Branche inzwischen vielbeachtet mit Wildkräutersalat, Mädesüßsahne oder Brunnenkresse-Aufstrichen. Sein Credo ist es, die Natur zu nutzen, sie nicht auszubeuten und bei seinen Gästen ein Bewusstsein für ursprünglichen und naturverträglichen Genuss zu wecken.

Der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) würdigte mit der Verleihung des 18. Naturismuspreises des Regionalverbands Nordschwarzwald an Friedrich Klumpp dessen Rolle als kompetenten, engagierten und überaus authentischen Botschafter für die Region und den Tourismus. Sowohl Karl-Ernst Rothfuss, Vertreter des BUND-Regional- verbands, als auch Bürgermeister Michael Ruf und Klaus-Ulrich Röber vom Landratsamt Freudenstadt bescheinigten dem Hotelier eine Vorreiter-Rolle bei der regionalen und zukunftsträchtigen Entwicklung des naturnahen und naturverträglichen Tourismus. Der Naturismus-Preis des BUND wird jährlich an herausragende ökologisch orientierte Tourismus-Projekte verliehen.