Ausdrucksstark und professionell präsentierte sich die Kompanie "Klassisches Russisches Ballett aus Moskau" in der Schwarzwaldhalle. Fotos: Braun Foto: Schwarzwälder-Bote

Schwanensee: Russisches Ballett aus Moskau erntet viel Applaus für ausdrucksstarke Vorstellung

Kenner und Freunde des klassischen Balletts kamen in der Schwarzwaldhalle beim Ballettklassiker Schwanensee auf ihre Kosten. Die Kompanie "Klassisches Russisches Ballett aus Moskau" unter der Leitung von Hassan Usmanov bot vor rund 250 Zuschauern eine ausdrucksstarke Vorstellung.

Baiersbronn. Das von Peter Iljitsch Tschaikowsky 1875/76 komponierte Ballett Schwanensee unterlag im Laufe der Zeit immer wieder größeren Veränderungen. Der Inhalt das Märchens, in dem eine als Schwan verzauberte Prinzessin durch die wahre Liebe eines Prinzen erlöst wird, ist zwar alt, hat aber nichts von seinem Charme verloren.

Traditionelle Inszenierung

Das Ensemble tanzte nach der traditionellen Inszenierung und Choreografie von Marius Pepita und Lew Iwanov, die bereits 1895 im berühmten St. Petersburger Marijnskij-Theater uraufgeführt wurde. Zu den Klängen von Tschaikowskys Meisterwerk, die in angenehmer Lautstärke aus den Boxen erklangen, boten die Tänzer und Tänzerinnen eine kurzweilige und stellenweise begeisternde Vorstellung.

Der Hofnarr (Hassan Usmanov) führte die Zuschauer sozusagen tänzerisch durch das Märchen. Usmanov verstand es, an den richtigen Stellen für begeistertes Klatschen der Gäste zu sorgen.

Das Schwanenmädchen Prinzessin Odette (Olga Grigorieva) wurde durch Prinz Siegfried (Alexander Butrimovich) vom bösen Zauberer (Alexey Krul) befreit und erlöst. Olga Grigorieva tanzte auch Odettes Gegenspielerin Odile. Mal als gesamtes Ensemble, mal in dramatisch getanzten Soloeinlagen – die Akteure überzeugten durch ihre Professionalität. Synchron und mit einer faszinierenden Körperspannung schwebten die weiblichen Ensemble-Mitglieder anmutig über das Parkett der Schwarzwaldhalle, während die männlichen Tänzer Beifallsstürme für ihre akrobatischen Sprünge und schnellen Drehungen bekamen. Ein tolles Bühnenbild und passende Lichteffekte rundeten die gelungene Ballettshow ab und setzten das gesamte Ensemble entsprechend in Szene. Elegant und mit scheinbarer Leichtigkeit wurde der berühmte Tanz der vier kleinen Schwäne aufgeführt, dabei konnten die Zuschauer dem rasend schnellen Wechsel der Fußstellungen kaum folgen. Die Primaballerina glänzte in ihrer Doppelrolle und zeigte in vielen Soloeinlagen ihre Klasse. Auch Butrimovich, der Olga Grigorieva als Prinz Siegfried gegenüberstand, glänzte mit technisch ausgefeilten Schrittfolgen und Ausdrucksstärke. Die immer wieder eingestreuten Hebefiguren saßen perfekt und waren getragen von einer flüssigen Leichtigkeit, die faszinierte.

Eine Augenweide waren aber auch die Auftritte der kompletten Ballettriege. Der große Ball am Hofe des Prinzen brauchte keine Worte, allein die Musik und die tänzerische Erzählung reichten, um mitgerissen zu werden.

Glanzpunkt der Aufführung

Dramatisch getanzt wurde in den Schlussszenen, als Odette aus den Fängen des bösen Zauberers befreit wurde. Der tänzerische Dialog elektrisierte und wurde zum Glanzpunkt der Aufführung. Neben dem schon während der Vorstellung immer wieder aufbrandenden Szenenapplaus gab es am Ende vom Publikum einen lang anhaltenden Schlussapplaus.

Die Kompanie "Klassisches Russisches Ballett aus Moskau" hatte mit virtuosem Tanz, hoher Körperbeherrschung, Grazie, Anmut und Eleganz eine gelungene Aufführung geboten.