Die Geehrten Ingeborg Heinzelmann-Schillinger (rechts) und Karin Hanisch mit dem Dehoga-Kreisvorsitzenden Egon Finkbeiner (links) sowie Michael Wiedemann und Markus Fricke von Landesverband Foto: Anthony Foto: Schwarzwälder-Bote

Gastronomie: Dehoga-Kreisverband blickt optimistisch auf kommende Saison / Ingeborg Heinzelmann-Schillinger ausgezeichnet

Von Sabine Anthony

Erwartungsfroh zeigten sich die Hoteliers und Gastronomen im Kreis Freudenstadt bei der Hauptversammlung des Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) in Baiersbronn-Mitteltal.

Kreis Freudenstadt. Dehoga-Kreisvorsitzender Egon Finkbeiner konnte eine stattliche Zahl von Mitgliedern im Hotel Lamm begrüßen. Der Rückblick auf eine zufriedenstellende Saison 2015 sowie gute Prognosen für die Saison 2016 wirkten der aktuellen schlechten Wetterlage diametral entgegen. Gastronomen und Hoteliers seien erwartungsfroh zuversichtlich, auch wenn bei der durchschnittlichen Betriebsauslastung noch Luft nach oben sei, wie Egon Finkbeiner verkündete.

Nachfolge in vielen Häusern gesichert

Bevor der Vorsitzende einen Blick zurück warf, stellte er erfreut fest, dass in vielen Häusern die Nachfolge gesichert sei. Das sei nicht selbstverständlich, betonte Finkbeiner. Abwechslungsreiche Unternehmungen, die Messe Intergastra, das Frühlingsfest, ein Galaabend, Schulungen, ein Jahresausflug nach Burgund und die Ausrichtung und Unterstützung verschiedener Projekte, vorrangig in der Nachwuchs-Anwerbung, zählten zu den Ereignissen, an die Finkbeiner seinen Jahresrückblick aufzählte. Beim Ausblick auf das laufende Jahr kündigte er vielseitige Projekte an, die zum Austausch und zur Weiterbildung genutzt werden sollen.

Schatzmeister Bernd Schneider erläuterte die finanzielle Lage, die ein solides Plus aufweist. Kassenprüfer Ulrich Schmelzle bestätigte die einwandfreie Kontoführung. Die Entlastung von Kassierer und Vorstand erfolgte einstimmig. Ingeborg Heinzelmann-Schillinger vom Kur- und Sporthotel Lauterbad wurde mit der silbernen Medaille des Landesverbands für ihre herausragenden Leistungen in 40 Jahren Mitgliedschaft geehrt. Der für Freudenstadt, Baden-Baden, Rastatt und den Ortenaukreis verantwortliche Geschäftsführer des Dehoga, Markus Fricke, sagte anerkennend zu Ingeborg Heinzelmann-Schillinger, dass es den Ausdruck "keine Zeit" bei ihr nie gegeben habe. Sie sei stets zuverlässige Ansprechpartnerin gewesen. Egon Finkbeiner überreichte Karin Hanisch die Ehrenurkunde des Verbands für langjährige Mitgliedschaft.

Bevor Markus Fricke über zahlreiche gesetzliche Änderungen und Neuerungen, unter anderem im Bereich Dokumentationspflicht, Arbeitszeiten oder Fiskalkasse, unterrichtete, referierte er über Erfolge des Verbands, wie Vereinfachung in der Allergen-Kennzeichnung. Es lohne sich, einen starken Verband an seiner Seite zu wissen, so Fricke zu den Hoteliers und Gastronomen. Angesichts umfangreicher Gesetzesänderungen – der Dehoga ächzt unter fortschreitender Reglementierung – könne man sich allein kaum noch zurecht finden, so Fricke.

Mit dem im Februar gestarteten e-learning-Konzept "hogafit.de" sei der Dehoga Baden-Württemberg nicht nur Vorreiter, sondern Vorbild im Bund, verkündete Markus Fricke. Multimediales Lernen mit Abschlusstest und Zertifizierung, kostengünstige Schulungen von Mitarbeitern zu fachspezifischer Thematik, seien wichtige Grundlagen für nachhaltigen Erfolg. Fricke appellierte an seine Zuhörer, das e-learning für sich selbst zu entdecken und den Mitarbeitern zur Verfügung zu stellen.

Eltern oft ein Hemmschuh

Angesichts rückläufiger Ausbildungszahlen müsse der Nachwuchs- und Ausbildungssicherung höchste Priorität eingeräumt werden, hob Fricke hervor. In diesem Zusammenhang sei es bedauerlich, merkte Egon Finkbeiner an, dass oft die Eltern größter Hemmschuh seien. Deren Meinungen, gefärbt durch manche Vorurteile, würden häufig eine Ausbildung im Gastronomie- und Hotellerie-Bereich verhindern. Dass es sich um abwechslungsreiche, gut bezahlte und mit Aufstiegsmöglichkeiten verbundene Ausbildungsberufe gibt, sei oft nicht bekannt. Deshalb, so betonte Markus Fricke, würde sich das "Gastromobil" auf den Weg machen, um die vielseitigen Ausbildungsberufe an den Schulen vorzustellen. Das Projekt, unterstützt vom europäischen Sozialfonds (ESF), solle mithelfen, die Situation zu verbessern.

Fricke bat in der Runde der Gastronomen und Hoteliers, sich am "Gastromobil" aktiv zu beteiligen. Er erwähnte, dass eine Ausbildungsplatzbörse auf aktuelle Ausbildungsangebote aufmerksam macht. Es sollten ferner Azubi-Sprechstunden, eine Homepage für Auszubildende, sowie Karrieretage (im Juli in Rust) geben, fasste Fricke zusammen.

Abschließend verwies Markus Fricke auf gesetzliche Bestimmungen im Online-Bereich und machte auf diverse Abmahn-Firmen aufmerksam. Die umfangreichen Informationen ließen manche Köpfe rauchen, was Markus Fricke zum Anlass an, seine Zuhörer aufmunternd zu verabschieden: "Seien Sie mit sich selbst zufrieden, dann sind es auch Ihre Mitarbeiter und ihre Gäste."