Bei der Einsetzung von Rektor Marco Finkbeiner (von links): Schülersprecher Johannes Schmid, Schuldekan Hans Jörg Dieter, Gerhard Lindner, Dieter Gauß, Christine und Marco Finkbeiner, Michael Ruf, Armin Burkhardt und Bettina Morlock Foto: Braun Foto: Schwarzwälder-Bote

Nach einem Jahr: Schulleiter Marco Finkbeiner sozusagen offiziell inoffiziell eingesetzt

Von Monika Braun

Baiersbronn. Die Position des neuen Schulleiters am Richard-von-Weizsäcker-Gymnasium ist zu wichtig, um sie mal eben so "nebenbei" zu besetzen. Deshalb fand nun noch eine festliche Einsetzungsfeier für den seit rund einem Jahr amtierenden neuen Rektor Marco Finkbeiner statt.

Beratungslehrer Gerhard Lindner hatte humorvolle Worte vorbereitet und führte durch das Programm. Dabei wurde deutlich, dass Schule und Gemeinde die Feier am Herzen lag, weil die Amtseinführung Finkbeiners eben nur so nebenbei bei der Verabschiedung seiner Vorgängerin, Sabine Dieskau, stattgefunden hatte. Beim Schulamt war die Idee auf Missbilligung gestoßen, weil Finkbeiner schon seit rund einem Jahr im Amt ist. So fand die Feier ohne Schulamt statt. Lindner erklärte die Feier damit kurzerhand zur offiziellen inoffiziellen Einsetzung.

Lindner, der vor vielen Jahren selbst den neuen Rektor unterrichtet hatte, berichtete unter anderem, dass er Finkbeiner, ein gebürtiger Baiersbronner, einst eine Drei im Verhalten gegeben hatte, was für große Belustigung sorgte. "Ich weiß nicht, was mich damals so verärgert hat."

"Bei Ihnen wollten wir das gutmachen, was wir bei Ihrer Vorgängerin, Frau Dieskau, verpasst haben", so Bürgermeister Michael Ruf, der damit daran erinnerte, dass es für Sabine Dieskau keine Einsetzungsfeier gegeben hatte.

Man sei froh, dass mit Marko Finkbeiner der geeignete Mann gefunden wurde. "Ich freue mich, dass mit Ihnen ein verhältnismäßig junger, aber auch erfahrener Kollege für diese herausgehobene Position gewonnen werden konnte", so Ruf. "Sie übernahmen die Leitung einer Schule, die seit langem einen guten Ruf genießt", so der Bürgermeister, der dem Baiersbronner Gymnasium ein gutes Schulklima bescheinigte. Bildung sei der Schlüssel zum Erfolg jedes Einzelnen, daher dürfe nicht vergessen werden, welche unverzichtbare Aufgabe Lehrer übernehmen. "Nach Ihrem ersten absolvierten Jahr glaube ich zu Recht behaupten zu können, dass Ihnen die Übernahme ihrer Aufgabe sehr gut gelungen ist", sagte Ruf. Der stellvertretende Schulleiter Armin Burkhardt berichtete über den schulischen und beruflichen Werdegangs Finkbeiners, der seit 1. August 2014 das Amt des Schulleiters inne hat und seit 15. Mai 2015 den Titel des Oberstudiendirektors trägt. "Du trägst eine große Verantwortung", sagte Burkhardt und wünschte Finkbeiner eine glückliche Hand bei seiner Aufgabe.

Der geschäftsführende Schulleiter Dieter Gauß hatte das Zitat "Geh und mache dich auf" gewählt, um seine Glückwünsche zur neuen Aufgabe zu überbringen. "Du hast diese Aufgabe gewählt und bringst viele Fähigkeiten mit, diesen Aufbruch auch umzusetzen", so Gauß. Schuldekan Hans Jörg Dieter charakterisierte Finkbeiner als einen klugen und umsichtigen Menschen im Umgang mit Schülern und Kollegen.

Elternbeiratsvorsitzende Bettina Morlock hatte ein großes Glas Gummibärchen parat, um die bunte Vielfalt der Menschen und Aufgaben an einer Schule darzustellen. Seitens der Eltern bescheinigte sie Finkbeiner, dass er engagiert ans Werk gehe und stets offen für Neues sei. Schülersprecher Johannes Schmid dankte für die bisherige gute Zusammenarbeit mit der SMV und schloss mit einem irischen Segenswunsch. Auch das Kollegium hatte sich für den neuen Chef viele gute Wünsche zurechtgelegt, und ein Sketch in Interviewform sorgte für Belustigung.

Ganz so wortkarg wie zuvor im Sketch dargestellt, präsentierte sich der neue Schulleiter in seiner Ansprache nicht. Ein besonderer Dank ging an seine Familie für die Unterstützung, aber auch an die Verwaltung für die gute Zusammenarbeit. "Jetzt ist es an uns, die Schule mit modernen Visionen zu füllen", so der Oberstudiendirektor, der seinem dynamischen Kollegium dankte.

"Das gewachsene, positive Miteinander zwischen Schülern und Lehrern beizubehalten, ist mir ein großes Anliegen", betonte er. Freilich gebe es auch Störfaktoren wie Helikoptereltern, die immer versuchten, ihren Kindern alles abzunehmen, oder der Medienmissbrauch. Ein Musikstück von seinen Kindern als Überraschungsauftritt bereicherte die Feier. Die Bläsergruppe wurde von Lehrer Michael Hegnauer so schwungvoll dirigiert, dass sein Taktstock davonflog, und Tobias Jost griff einmal mehr in die Tasten und begeisterte wie zuvor schon die Bläser mit modernen wie anspruchsvollen Musikstücken.