"Erinnerungen an Loriot": Die Neue Studiobühne gastiert mit bunter Folge von Sketchen im Kurhaus Huzenbach

Baiersbronn-Huzenbach. Die Neue Studiobühne Baiersbronn gab mit "Erinnerungen an Loriot" ein kurzweiliges Gastspiel im Kurhaus Huzenbach. Abteilungskommandant Timo Wahr von der Feuerwehr Huzenbach, die die Gäste bewirtete, begrüßte das Publikum im voll besetzten Saal.

Der Reigen der Loriot-Sketche wurde mit der "Jodelschule" eröffnet. Bereits hier wurde die Spielfreude der Schauspieler deutlich und durch das sichtlich gut aufgelegte Publikum immer wieder durch Szenenapplaus honoriert.

Die Akteure brannten ein wahres Feuerwerk der Komik ab. Sie boten Szenen von Loriot, die den ganz normalen Wahnsinn des menschlichen Miteinanders auf die Spitze treiben. Ein viereinhalb Minuten lang gekochtes Ei wird einem Ehepaar zum Verhängnis. Die einfache Frage nach Feuer eröffnet einem eiligen Mann ganz neue Einsichten in das Leben seines bisher unbekannten Gegenübers.

Um dem Publikum einen Überblick über die vorherigen Folgen einer englischen Fernsehserie zu verschaffen, müht sich eine Ansagerin bis zur Verzweiflung ab. Der ewige Konflikt zwischen den Geschlechtern wird aufgegriffen bei der Frage nach der richtigen Garderobe der Gattin oder dem unterschiedlichen Verständnis vom rechtzeitigen Aufbruch zum Abendessen. Die erste Halbzeit des Abends gipfelte im Streit um den letzten verbliebenen Kosakenzipfel, einem Mokka-Trüffel-Parfait mit einem Zitronencreme-Bällchen. Eine auf dem Campingplatz in Klagenfurt gemachte Urlaubsfreundschaft endete in einem Desaster, da die Teilung der köstlichen Nachspeise zwischen den Herren nicht ganz planmäßig verlief. Der zweite Teil des Abends begann mit den Herren Müller-Lüdenscheid und Dr. Klöbner, die sich irrtümlich gemeinsam in einer Hotel-Badewanne wiederfinden und über das warme Wannenbad mit oder ohne Wasser disputierten. Der Feierabend, bei dem der Gatte einfach nur "hier sitzen" will, rief bei einigen Zuschauern nur allzu gut bekannte Verhaltensmuster in Erinnung.

An der Opernkasse herrschte Verwirrung über Schwägerin Martha und Opern mit Hunden. Eine weitere Szene schilderte einen Fernsehabend auf dem heimischen Sofa. Der kaputte Fernseher zeigte die Abhängigkeit von diesem Medium auf. Viel Beifall gab es auch für die Szene, in der ein Konzertbesuch des Gewinners eines Preisausschreibens der Firma Salamo Bratfett geschildert wird.

Aufgelockert wurden die Szenen durch gekonnte Liedeinlagen der Sopranistin Heike Stoll-Dieterle, begleitet von ihrem Sohn Martin am Flügel, der auch die kurzen Umbauphasen musikalisch verkürzte. Aus dem Publikum war immer mal wieder der Kommentar "wie bei uns" zu hören, was vom Autor der Stücke und den Schauspielern nicht ganz unbeabsichtigt war.

Die Neue Studiobühne bringt ihr Loriot-Programm noch zweimal auf die Bühne: am 8. November in der Lautermühle in Dietersweiler und am 21. November im Gemeindehaus in Obertal.

Weitere Informationen: gibt es unter www.neue-studiobuehne.de.