Hubert Sauter war zu Gast am Gymnasium. Foto: Richard-von-Weizsäcker-Gymnasium Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Hubert Sauter über Wirkstoffe in der Natur

Baiersbronn. Chemieunterricht einmal anders erlebten die Schüler in der Kursstufe des Richard-von-Weizsäcker-Gymnasiums. Die Fachschaft unter Leitung von Veronika Fischer hatte Hubert Sauter, langjähriger Wissenschaftlicher Direktor bei der BASF in Ludwigshafen im Forschungsbereich Fungizide, zu einem Vortrag über Wirkstoffe in der Natur eingeladen.

Ausgehend von dem Wirkstoff Penicillin und seine Wirkungsweise bei verschiedenen Tropenkrankheiten, spannte er den Bogen bis zu dem von ihm mitentwickelten Pflanzenschutzmittel F500. Die Schüler erhielten zudem auch einen Einblick in das Berufsleben eines Chemikers. So erfuhren sie, dass man auch als Chemiker ein profundes Grundwissen in Biologie haben sollte, dass viele Entdeckungen und Errungenschaften der Forschung reine Zufallsprodukte waren, dass winzige Veränderungen an einem Molekül verheerende Auswirkungen haben können und dass eine Patentanmeldung ein nervenaufreibender Prozess sein kann.

Sauter informierte über wirtschaftliche Zusammenhänge in der Chemieindustrie und Forschung und machte am Beispiel der Stobilurine (Fungizide zur Behandlung von Nutzpflanzen) deutlich, wie knapp ein sogenanntes Patentwettrennen sein kann. Sauter, der in Baiersbronn lebt, engagiert sich schon länger für die Schüler des Gymnasiums. So bietet er für die Oberstufenschüler ein Coaching an, dessen Schwerpunkt auf transdisziplinärer Allgemeinbildung liegt, unter besonderer Berücksichtigung von Philosophie und Psychologie. Aber auch Aspekte von Systemtheorie und Selbstorganisation sollen die Persönlichkeitsentwicklung unterstützen.