Mehr Würze in die Landes- und Kommunalpolitik möchte SPD-Kandidatin Uta Schumacher bringen. Dem Baiersbronner Bürgermeister Michael Ruf (links) überreichte sie schon mal für das Rathausteam ein Körbchen mit allerlei Gewürzen und Kräutern in Probierpackungen; rechts SPD-Kreisvorsitzender und Baiersbronner Gemeinderat Gerhard Gaiser. Foto: SPD Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunalpolitik: SPD-Landtagskandidatin Uta Schumacher bei Bürgermeister Michael Ruf

Baiersbronn. Vom Jugendforum bis zum Senioren-Wohnprojekt, von aktuellen Fragen zur Unterbringung von Flüchtlingen bis zum Tourismuskonzept reichte der Bogen an Themen, den SPD-Landtagskandidatin Uta Schumacher mit Baiersbronns Bürgermeister Michael Ruf in einem anderthalbstündigen Gespräch erörterte. Darüber informiert die SPD in einer Pressemitteilung.

Anschlussunterbringungals große Unbekannte

Sichtlich beeindruckt zeigte sich Uta Schumacher von der aktuellen Kommunalpolitik der Gemeinde. Die Anschlussunterbringung für Asylbewerber durch die Gemeinden sei die "große Unbekannte", meinte der Bürgermeister, der sich dankbar zeigte für den großen ehrenamtlichen Einsatz von Helfern aus einem offenen Kreis, der sich sowohl für die ganze Gemeinde als auch in den Teilorten gebildet habe und in dem sich die Kirchen zunehmend einbringen. Ähnliche Erfahrungen hatte Uta Schumacher auch als Loßburger Gemeinderätin in ihrer Heimatgemeinde gemacht. Die Gemeinde Baiersbronn hat inzwischen einen Zuschuss-Antrag zur Beschäftigung einer Integrationsfachkraft gestellt und hofft, diese im kommenden Jahr einstellen zu können. Patenschaften für Flüchtlinge, wie sie die SPD-Kandidatin vorgeschlagen hatte, konnte sich Ruf in Einzelfällen vorstellen. Darüber hinaus verwies Schumacher auf den großen Nachholbedarf im sozialen Wohnungsbau in Städten und Gemeinden. Ausgehend von einem Modell für neue Wohnformen für Senioren über die Sanierung im Unterdorf, die Baukultur, die Regiopraxis im Spritzenhaus, Tourismus- und E-Bus-Konzepte verwies Bürgermeister Ruf auf das Bemühen der Gemeinde, mit landesweiten Modellen und Pilotprojekten – auch mit Partnern – zum Zug und an Zuschüsse zu kommen. Dieses moderne Konzept, so bestätigte auch SPD-Kreisvorsitzender Gerhard Gaiser, zugleich Gemeinderat in Baiersbronn, habe Hand und Fuß und solle verstärkt auch in den Ortsteilen eingesetzt werden. Es sei vor allem erfolgreich, da es "vom ersten Atemzug an" in die Bürgerschaft getragen werde. Diese Transparenz in der Gemeindepolitik sei zwar zeitaufwendig, stoße aber auf große Resonanz bei den Bürgern und werde vom Gemeinderat mitgetragen.

"Es ist toll, wenn die Bürger so mitmachen und sich engagieren. Das würde ich gerne als Mitglied des Landtags unterstützen", freute sich Uta Schumacher über das rege Bürgerinteresse. In das Konzept passe auch, so ergänzte Ruf, die Diskussionsreihe "Dunkle Wälder – bunte Perspektiven", in der Fachleute über den Tag hinaus denken und nach Lösungsansätzen für die Zukunft des Ländlichen Raums suchen.

Ruf: Bei PolizeireformNachbessern notwendig

Nachbessern, so Michael Ruf auf Frage von Uta Schumacher, müsse das Land bei der Polizeireform. Der Posten in Baiersbronn stoße bei der Größe der Gemeinde an seine personellen Grenzen, und das Präsidium Tuttlingen sei "unheimlich weit weg". Dies erfordere lange Anfahrtswege und Wartezeiten. Dafür sei, so Schumacher, die Zahl der Streetworker merklich aufgestockt worden. Dies mache sich vielleicht noch nicht im "gefühlten Sicherheitsdenken" bemerkbar.

Ruf begrüßte die Kandidatur der Loßburgerin. Jeder Abgeordnete mehr aus dem Wahlkreis könne dem Landkreis Freudenstadt und dessen Gemeinden nur hilfreich sein.